NordBau 2012 - Baubranche wirbt um Nachwuchs

Hallo zusammen,

ich glaube die Baubranche hat es immer noch nicht geblickt, warum immer weniger junge Leute einen Bauberuf ergreifen, während die Studienplätze oder andere Branchen überquellen.

Wie war es im Mittelalter:
Der Handwerker übernahm den Beruf von seinen Vater und der wiederum von seinen.

Ist es denn heutzutage so anders, dass der Meister 'nicht weit von seinem Stamm' fällt?
Akademikerkinder werden oft selber Akademiker,
Lehrerkinder werden oft selber Lehrer,
Bankerkinder werden oft selber Banker,
Handwerkerkinder werden oft Handwerker,
Kinder von Facharbeiter aus der Baubranche aber oft nicht mehr – woran liegt es?

Ich kenne keinen anderen Beruf der so extrem konjunkturabhängig ist. Entweder du musst 6 Tage mit massig Überstunden im Akkord durchknüppeln oder du hängst – wenn du Glück hast mit Kurzarbeitergeld - zu Hause ab.
Und du wirst ab 45 auf dem Bau mehr oder weniger ausgesteuert, weil du körperlich nicht ganz so mithalten kannst und krank werden könntest. Mit 50 stellt dich keine Bau-Firma mehr ein, da kann der Mangel noch so groß sein, lieber wird auf hohen Niveau rumgejammert, dass man keine Leute kriegt..
Warum sollen junge Leute einen solchen Beruf ergreifen, die wissen doch wie mit Ihren Vätern umgesprungen wurde, wenn die Auftragslage schlecht war oder diese schon 20 Jahre vor der Rente mit Druck auf das Altenteil abgeschoben wurde. Abgesehen von den tatsächlichen gesundheitlichen Problemen, durch die ständige Akkordarbeit .

Und die Eltern sind nun mal die ersten Mentoren ihrer Kinder. Ich habe meinen drei Jungs geraten, nicht auf den Bau zu gehen und erst mal auf das „schnelle Geld zu verzichten. sondern einen soliden Beruf mit persönlicher Zukunft zu ergreifen, denn das ist ein Bauberuf heutzutage nicht!
Wo sie noch die Möglichkeit haben, auch mit 50 'ihren Mann zu stehen.
Dabei sind zwei von meinen Jungs handwerklich sehr talentiert.

Die Baubranche hat doch selber schuld., wie blind sind diese selbsternannten Experten überhaupt?
Ein „toller“ Film wird nicht reichen, um die Lage zu ändern. Behandelt erst einmal die „Alten“ vernünftig und gebt ihnen einen Job, damit die „Jungen“ nicht wegbleiben.

Ich freue mich schon auf eine rege Diskussion.

Gruß
Peter bearbeitet 14. September 2012 von Peter Ö