Langenthal, Schweiz – Anlässlich der Bauma 2016 präsentiert Ammann die neuste Innovation aus dem Bereich der leichten Verdichtung. Mit dem Prototyp der ersten autonom fahrenden Rüttelplatte ermöglicht Ammann einen Blick auf die Vibrationsplatte von morgen.
Bediener von handgeführten Vibrationsmaschinen, wie zum Beispiel Vibrationsplatten, sind naturgemäß nicht nur Wind und Wetter ausgesetzt, sondern sind zusätzlich auch exponiert gegenüber Abgasemissionen und Vibrationsbelastungen ihres Equipments. Die Qualität der Verdichtungsarbeit dieser sehr leistungsfähigen Maschinen hängt hierbei im Wesentlichen von der Qualifikation, der Erfahrung und der Aufmerksamkeit des Maschinisten ab. Nachdem autonom fahrende Staubsauger und Rasenmäher bereits Serienreife erlangt haben und sich zunehmender Beliebtheit erfreuen, erscheint die Autonomisierung von Vibrationsplatten als kleiner, und logischer, nächster Schritt. Dennoch sind die Randbedingungen für autonom fahrende Vibrationsplatten erheblicher komplexer:
Die zu bearbeitende Fläche ändert sich von Baustelle zu Baustelle
Begrenzungsdrähte oder Wände sind aufwendig bzw. ökonomisch ungeeignet
Eine Bearbeitung nach dem Zufallsprinzip ist ökologisch und wirtschaftlich nicht vertretbar bei einer Maschine mit Verbrennungsmotor.
Der hydraulische oder mechanische Antrieb verlangt nach einer regelungstechnisch aufwendigeren mechatronischen Lösung
Die Vorteile einer solchen Lösung liegen dennoch auf der Hand. Da schwere hydraulische Vibrationsplatten inzwischen Verdichtungsleistungen von Walzenzügen erreichen, jedoch erheblich weniger Kraftstoff verbrauchen, ermöglicht eine autonome Vibrationsplatte deutliche Kosteneinsparungen für den Bauunternehmer. Zusätzlich werden die CO2 Emissionen gesenkt und die Bediener während des Einsatzes entfallen.
Wie arbeitet der Ammann Prototyp:
Auf Basis einer existierenden ferngelenkten Vibrationsplatte, der APH 1000 TC, wurde eine elektrohydraulische Regelung implementiert. Innerhalb des „Teach In“ Modus, fährt der Bediener nun mit Hilfe der Fernbedienung einmalig die (beliebige) Umrandung des zu verdichtenden Feldes ab. Der Bediener bestätigt die Eckpunkte der äußeren Umrandung an der Fernbedienung. Die Anzahl der Eckpunkte ist hierbei nicht begrenzt und die Maschine erkennt selbstständig die geschlossene Umrandung. Nach Betätigung des „Run“ Knopfes wird eine Arbeitsstrategie berechnet und das Feld wird Bahn für Bahn verdichtet. Hierbei wird die Regelung von einem hochgenauen GPS-System, einem elektronischen Kompass und einer Kollisions- bzw. Lageerkennung unterstützt. Die Ungenauigkeit des GPS-Systems von maximal 40 cm wird durch eine Überlappung der Bahnen kompensiert um eine optimale Verdichtung zu garantieren.
Ergebnis:
Der Prototyp der weltweit ersten atomisierten Vibrationsplatte zeigt eindrucksvoll was technologisch in der Verdichtungstechnik möglich ist und ermöglicht einen Blick auf die Vibrationsplatte von morgen.
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