Die Industrieschlammdeponie Bielefeld-Brake entstand in den Jahren 1967 bis 1977 durch Verfüllung einer stillgelegten Tongrube mit industriellen Produktionsrückständen. Anschliessend wurde das Gelände mit Wohnhäusern bebaut. Spätere Messungen ergaben einen hohen Gehalt des Deponieguts an Schwermetallen und Chlorkohlenwasserstoffen. Um eine Gefährdung auszuschliessen, entschloss sich die Stadt Bielefeld, die Bewohner umzusiedeln, die Häuser abzureissen und den Deponiekörper einzukapseln. Eine Arbeitsgemeinschaft unter der technischen Federführung der Bilfinger Berger Bauaktiengesellschaft erhielt den Auftrag zur Ausführung.Nach einem Sondervorschlag erfolgte die Umschliessung des gesamten Deponieareals mit einer 60 Zentimeter dicken Betonschlitzwand, die mit einer Schlitzwandfräse in Zweiphasentechnik hergestellt wurde. Die Vorteile dieses Verfahrens liegen in der Langzeitbeständigkeit der Dichtwand, einer verkürzten Bauzeit und geringeren Kosten. Die Dichtwand unterbindet den horizontalen Grundwasserstrom und verhindert den seitlichen Gasaustritt. Als weitere Sicherheitsmassnahme wurde eine Gasdrainage aus grobem Kies auf den Deponiekörper aufgebracht. Mit Hilfe von Gasbrunnen wird das Gas aufgefangen und einer Verbrennungsanlage zugeführt. Eine Tonschicht schützt den Deponiekörper vor Niederschlägen. Darauf verlegte Kunststoffdichtungsbahnen dienen der zusätzlichen Abdichtung gegen Oberflächenwasser und gegen den Austritt von Chemikalien. Abschliessend wurde der Deponiekörper begrünt.
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