Das Gebäudeensemble Reinhardstraße 12-16 in Berlin Mitte entstand in den Jahren 1910 und 1912 nach Entwürfen von Casper Clemens. Das denkmalgeschützte Ensemble wurden im November 1994 von der FDP erworben.Da das Bauwerk starke Setzungsschäden aufwies, mußte vor Beginn der eigentlichen Umbaumaßnahmen eine umfassende Sanierung der Gründung vorgenommen werden.Der Baugrund ist äußerst problematisch. Tragfähiger, mitteldicht gelagerter schluffiger Sand findet sich erst in Tiefen zwischen 13 und 26 Metern.Das Gründungskonzept sah daher eine Gründung auf Verpreßpfählen vor, die zu beiden Seiten der tragenden Wände abgeteuft wurden. Die Pfahlköpfe binden in parallel zu den Wänden verlaufende Streichbalken ein. Die Streichbalken sind in regelmäßigen Abständen mit Quertraversen verbunden und nehmen die Gebäudelasten auf.Um auf die Bohrebene zu kommen waren umfangreiche Aushubarbeiten mit Minibaggern, motorisierten Schubkarren und sehr viel Handarbeit erforderlich. Die geringe Raumhöhe machte es erforderlich, in Rohrschüssen von einem Meter zu bohren, bei Bohrlängen von bis zu 26 Metern. Nach dem Verfüllen des Bohrrohrs mit Zementsuspension wurde das Tragglied des Bilfinger Berger Verpreßpfahls eingebaut. Das Tragglied besteht aus einem Gewindestab mit einem Durchmesser von 50 Millimetern. Zusammen mit dem Tragglied erfolgte der Einbau von zwei Nachverpreßschläuchen. Durch sie wurde zusätzlich Zementsuspension mit hohem Druck eingepreßt, um die Tragfähigkeit des Pfahls zu erhöhen.(Bei der Übertragung der Gebäudelasten auf die neue Gründung spielen die Quertraversen zwischen den parallelen Streichbalken eine entscheidende Rolle. Kernbohrungen mit Durchmessern von 50 beziehungsweise 60 Zentimetern werden im Abstand von 90 Zentimetern in Wände und Altfundamente gebohrt. Um Setzungen durch die Kernbohrarbeiten zu vermeiden, wurde im Pilgerschrittverfahren gearbeitet.)
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