Köln - Die FACHTAGUNG ABBRUCH konnte in diesem Jahr erneut ihrem Status als zentraler Treffpunkt der Abbruchbranche gerecht werden. 114 Aussteller präsentierten am 14. März 2025 auf einer Netto-Ausstellungsfläche von rund 1.040 qm ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen in der STATION-Berlin. Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung stand das Thema „Qualität im Abbruch“. In den Vorträgen wurde eindrucksvoll verdeutlicht, dass die Qualität beim Neubau in vielerlei Hinsicht untrennbar mit der Qualität beim Abbruch verbunden ist.
Bauforum24 Artikel (22.03.2024): Fachtagung Abbruch 2024
114 Aussteller präsentierten bei der FACHTAGUNG ABBRUCH 2025 auf einer Netto-Ausstellungsfläche von rund 1.040 qm ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen.
Die FACHTAGUNG ABBRUCH hat sich über viele Jahre hinweg als das bedeutendste Event in der Branche für Abbruch, Recycling und Schadstoffsanierung etabliert. Auch in diesem Jahr überzeugte die Veranstaltung des Deutschen Abbruchverbandes (DA) mit einer beeindruckenden Fachausstellung, renommierten Referenten und unzähligen wertvollen Networking-Möglichkeiten. Über 1.200 Fachbesucher aus der gesamten Branche fanden den Weg in die STATION-Berlin. Das Event zog nicht nur nationale, sondern auch internationale Experten an, die sich von den neuesten Innovationen und Trends inspirieren ließen.
In seiner Eröffnungsrede hieß DA-Geschäftsführer Andreas Pocha die Teilnehmer herzlich willkommen und drückte seine Freude über den erneut außergewöhnlichen Zuspruch aus. Das gesamte Vortragsprogramm der Fachtagung stand in diesem Jahr unter dem zentralen Leitthema „Qualität im Abbruch“. Andreas Pocha unterstrich, dass heute in allen Bereichen des Abbruchgewerbes hohe Qualitätsstandards maßgeblich sind. „Dem Qualitätsanspruch im Neubau geht stets eine gleichwertige Qualität im Abbruch voraus. Wir wissen, wie es geht“, betonte der DA-Geschäftsführer abschließend.
Insgesamt 12 Vorträge von führenden Experten aus der Branche prägten das Programm der diesjährigen FACHTAGUNG ABBRUCH und boten den Teilnehmern tiefgehende Einblicke in aktuelle Trends und Herausforderungen. Kristina zur Mühlen, TV-Moderatorin und Physikerin, führte durch das gesamte Vortragsprogramm. Die Teilnehmer hatten im Anschluss an jeden Vortrag die Möglichkeit über ein Online-Tool Fragen an die Referenten zu stellen.
Wolfgang Grupp: Verantwortung und Leistung der Unternehmer in Deutschland
Wolfgang Grupp, der Keynote Speaker der diesjährigen Fachtagung und Inhaber der Firma TRIGEMA, ist ein beeindruckendes Beispiel für unternehmerischen Erfolg und für seine klaren und deutlichen Worte bekannt. Umso gespannter war das Publikum auf seine Perspektiven zum Thema „„Qualität in Deutschland – Verantwortung und Leistung von Unternehmern in Deutschland“, die er in diesem wichtigen Kontext teilte und wurde nicht enttäuscht. In seinem Vortrag sprach er sich dafür aus, dass die Eigenverantwortung von Unternehmern und die Haftungspflicht der Entscheidungsträger wieder mehr in den Fokus rücken müssen. Besonders in schwierigen Zeiten, so Grupp, sei es entscheidend, dass der Unternehmer als Vorbild für seine Mitarbeiter agiere und den Arbeitsplatz durchgängig sichere. Mit persönlichen Einblicken aus seiner eigenen Geschichte, darunter Erinnerungen an Herausforderungen im Wettbewerb, machte Grupp deutlich, dass langfristiger Erfolg und Qualität nur durch konsequente Verantwortung, harte Arbeit und überdurchschnittlichen Qualitätsanspruch erreicht werden können.
Über 1.200 Fachbesucher zog es in diesem Jahr in die STATION-Berlin zu Europas größtem Branchentreff im Bereich Abbruch und Rückbau.
Planung als Schlüssel zur Risikominimierung
Markus Rost von der Constructre GmbH hielt anschließend den Vortrag zur Bedeutung einer guten Vorplanung und hob hervor, warum diese erheblich zur Risikominimierung bei Abbuchprojekten beitragen kann. Rost stellte neue Hilfsmittel vor, die für die Erstellung einer Abbruchplanung weiterentwickelt wurden, und zeigte auf, wie eine systematische Herangehensweise die Effizienz und Sicherheit im Abbruchprozess erhöhen kann.
LEAN-Construction und der Weg zu einer optimalen Zusammenarbeit
Ein weiterer progressiver Vortrag beschäftigte sich mit dem Thema „LEAN Construction“, ein Projektmanagementansatz, der die Kultur der Zusammenarbeit in (Rück-)bauprojekten fördert. Der Fokus liegt auf einer effizienten Organisation, bei der alle Beteiligten eng zusammenarbeiten, um Prozesse zu optimieren und den Abbruch von Gebäuden und Anlagen reibungslos und ressourcenschonend zu gestalten. Am Praxisbeispiel des BMW-Motorenwerks in München präsentierten die Referenten Gregor Scherleitner und Stepan Steinberger von der PORR Becker Abbruchtechnik GmbH den Ablauf.
Abbruchunternehmen finden: Qualität statt billig
Wie man ein qualifiziertes Abbruchunternehmen findet, wurde von Dr. Klaus Konertz von Umtec Prof. Biener / Sasse / Konertz Partnerschaft Beratender Ingenieure und Geologen thematisiert. Der Experte stellte fest, dass der billigste Anbieter nicht immer der beste sei. Abbruchunternehmen sollten auch nach Kriterien wie der Fachkompetenz, einer Mitgliedschaft im Deutschen Abbruchverband und dem Besitz des RAL-Gütezeichens ausgewählt werden, da diese Merkmale auf ein hohes Qualitätsniveau hinweisen.
TRIGEMA-Chef Wolfgang Grupp begeisterte als diesjähriger Keynote Speaker das Publikum mit seinen Worten zur Verantwortung der Unternehmer in Deutschland.
Stoffstrommanagement und Kraftwerksrückbau: Potenziale und Präzision
Ein gezieltes Stoffstrommanagement, so ein Fazit aus dem Vortrag von Louis Delker von der LD Umwelt GmbH, kann enorme Potenziale freisetzen und zu einer nachhaltigeren Ressourcennutzung führen. Das anspruchsvolle Thema des Kraftwerksrückbaus wurde von Thomas Mandrysch von der PreussenElektra GmbH beleuchtet. Bei diesen Rückbauprojekten ist es für Abbruchunternehmen unerlässlich, mit höchster Präzision und Sorgfalt zu arbeiten, ähnlich wie beim Betrieb eines Kernkraftwerks.
Fazit zum Recyclingkongress: Ein Schritt in die richtige Richtung
Beim Resümee zum Recyclingkongress, der auf Initiative des DA kürzlich stattgefunden hatte, kam Michael Weiß, Vorsitzender des Fachausschusses Recycling und Entsorgung, zu dem Schluss, dass Recycling funktioniert – allerdings nur, wenn die regulatorischen Hürden abgebaut werden. Die Kritik an populären, aber ineffektiven Nischenlösungen der Politik war eindeutig. Die Branche müsse selbst aktiv werden, um die Recyclingquote real und nicht nur auf dem Papier zu steigern.
Asbesthaltiges Material und die Bedeutung der Weiterbildung
Ein wichtiger Punkt auf der Agenda war auch der Umgang mit asbesthaltigem Material. Andreas Fricke von der Balance Ingenieur- und Sachverständigengesellschaft wies im Zusammenhang mit der Gefahrstoffverordnung und dem Abfallrecht besonders auf die Notwendigkeit einer angemessenen Gesundheitsfürsorge hin, um die Sicherheit von Arbeiternehmern zu gewährleisten. Laut Fricke sei die Veranlasserpflicht in der Gefahrstoffverordnung unverzichtbar und ihre Streichung sei schuld daran, dass Auftraggeber nun mit der Gefährdungsbeurteilung allein gelassen werden.
Gelegenheit für produktive Gespräche am Stand gab es bei der FACHTAGUNG ABBRUCH 2025 reichlich. Neue Ideen, spannende Kontakte und innovative Lösungen wurden in der Fachausstellung ausgetauscht.
Perfekte Sprengung: Teamwork für den Erfolg
In einem spannenden Vortrag zur Sprengung des Kraftwerks in Ensdorf wurde deutlich: Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Zusammenarbeit. Nur wenn alle Beteiligten Hand in Hand arbeiten, kann eine Sprengung erfolgreich und sicher durchgeführt werden. Dies betonten Janina Frias von der Arcadis Germany GmbH, Clarissa Rapps von der Wölfel Engineering GmbH und Michael Schneider von der Richard Liesegang GmbH.
Dieter Schnittjer vom Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik (VDBUM) unterstrich in seinen Ausführungen, wie wichtig es ist, dass Auftragnehmer und Auftraggeber über den gleichen Wissenstand verfügen. Gezielte Weiterbildungen können vor allem Projektverantwortlichen in öffentlichen Verwaltungen helfen, Kompetenzen aufzubauen. Dies trägt maßgeblich zur Förderung von effizienten Bauprozessen bei.
Je sortenreiner der Abbruch, desto höher die Werthaltigkeit – zu diesem Schluss kam Christian Pöppel von der KRO Kiesgruben Rekultivierung Oberbayern GmbH in seinem Vortrag zu „Neue Chancen der RC-Verwertung durch die DIN 1045-2 neu“.
Beim Dialogabend, der ebenfalls in der STATION-Berlin stattfand, bot sich den Besuchern in entspannter Atmosphäre, beim Essen mit Getränken und Musik noch einmal die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und sich mit anderen Besuchern und potenziellen Geschäftspartnern auszutauschen.
Welche Sprengvariante kommt bei welcher Windenergieanlage zum Einsatz? Diese Frage beantwortete Johannes Hubrich von der Regrata Abbruch und Recycling GmbH in seinen Ausführungen, präsentierte abschließend die Theorie und die Praxis solcher Sprengabbrüche und zeigte Vor- und Nachteile dieses Rückbauverfahrens auf.
Fazit: Gemeinsame Lösungen für die Zukunft
Das Tagesfazit der Veranstaltung fiel eindeutig aus: Die besten Lösungen entstehen, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten, ihre Expertise in den gemeinsamen Prozess einbringen und bei sämtlichen Schritten ein hoher Qualitätsanspruch im Vordergrund steht. Die Vorträge bei der FACHTAGUNG ABBRUCH 2025 haben gezeigt, dass durch Innovationskraft, Zusammenarbeit und Verantwortung die Herausforderungen der Branche gemeistert werden können – für eine sichere und nachhaltige Zukunft im Abbruch und im Recycling.
Nach einem intensiven Tag erwies sich für die Tagungsteilnehmer der anschließende Dialogabend als perfekte Gelegenheit, die Eindrücke des Tages zu reflektieren. Visuell wurde die Abendveranstaltung mit Videos der Sponsoren und mit ersten Videoimpressionen des Tages untermalt. In entspannter Atmosphäre bot sich noch einmal die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und sich mit potenziellen Geschäftspartnern auszutauschen. Die Fachausstellung blieb parallel dazu weiterhin geöffnet.
Die beeindruckende Zahl an Fachbesuchern verdeutlicht die Bedeutung der Tagung und das steigende Interesse an den neuesten Entwicklungen, die hier präsentiert wurden. Die Atmosphäre des gesamten Tages war geprägt von regem Austausch, spannenden Diskussionen und einer Vielzahl an Networking-Möglichkeiten, die den Teilnehmern neue Perspektiven und wertvolle Kontakte ermöglichten.
Ausblick auf 2026
Interessierte können sich bereits jetzt den Termin für die FACHTAGUNG ABBRUCH 2026 vormerken, die am 13. März 2026 wiederum in der STATION-Berlin stattfindet.
Informationen zur FACHTAGUNG ABBRUCH stellt der DA auf der Webseite https://www.fachtagung-abbruch.de/ bereit.
Weitere Informationen: Deutscher Abbruchverband e.V. | © Fotos: Deutscher Abbruchverband | Jule Halsinger
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