08.04.2016 - Bis zu 1000 Mitarbeiter des chinesischen Stahlunternehmens Shagang bauten im Dortmunder Norden in unglaublicher Fleißarbeit auf dem traditionsreichen Gelände der Westfalenhütte ein komplettes Stahlwerk inklusive Hochöfen, Walzwerk und Sinteranlage ab.
Bauforum24 Artikel (10.11.2015): Stehr SUG 40 T Anbaugrader
Bodenstabilisierungsfräse Stehr SBF 24-2
Es wurde alles in Millionen Einzelteile zerlegt, um es anschließend - 9000 Kilometer entfernt - im chinesischen Zhangjiagang wieder aufzubauen. Die 58 ha große Teilfläche der ehemaligen Sinteranlage der Westfalenhütte wurde von der Dortmund Logistik GmbH erworben. Die neu gegründete Gesellschaft möchte in den nächsten Jahren diese Fläche zu einem überregionalen Logistikstandort entwickeln. Auf der Fläche sollen Gewerbe- und Industrieflächen entstehen.
Um dieses Areal bedarfsgerecht zu erschließen, wird das Gelände komplett 3 m hoch aufgefüllt - ca. 400.000 m³ Verfüllmaterial werden dazu benötigt. Die Fa. Oevermann Verkehrswegebau Münster führt diese Arbeiten durch. Das Material fällt bei verschiedenen Baustellen im Ruhrgebiet an. Oftmals sind darin große Steine, Betonreste sowie Abbruchmaterial enthalten. Sogar Fremdkörper wie Stahlteile und ganze Kanaldeckel wurden schon festgestellt.
Das Verfüllmaterial wird mit einem Mischbindemittel verbessert, um eine vom Baugrundgutachter verlangte Tragfähigkeit zu erreichen. Diese Arbeiten wurden von dem ansässigen Unternehmen Nachtigall aus Dortmund übernommen. Dabei soll festgestellt worden sein, dass man hier mit normalen Stabilisierungsfräsen nicht wirtschaftlich arbeiten kann, da der Verschleiß an den Werkzeugen enorm hoch sei.
Schließlich wurde eine Maschine der Firma Stehr eingesetzt. Es handelt sich dabei um die laut Hersteller stärkste Stehr-Fräse SBF 24-2, ausgelegt für eine Antriebsleistung von 600 PS. Durch die Zerkleinerung und gleichzeitige Einmischung von im Boden befindlichen Steinen, soll alleine schon hier eine mechanische Bodenverbesserung nach der ZTVE 12.2 erfolgen. Damit soll sich enorm Bindemittel einsparen lassen. Alle Funktionen können laut Hersteller über ein Farbdisplay in der Fahrerkabine eingesehen werden. Zusätzlich soll man in dem Mischraum eine aus austauschbaren Rundschaftmeisseln bestehende Schlagleiste anbringen können. Dies soll dabei helfen, größere Steine noch besser zu zerkleinern. Überdimensionierte Carbon-Zahnriemen bringen mit einer Lebensdauer von, laut Hersteller, 3.000 Std. ohne Nachspannen die Kräfte in den Rotor.
Die Stehr SBF 24-2 ist mit von der Firma Stehr entwickelten Spezial-Fräsmeißeln ausgestattet. Angebaut an einem Fendt 939 wurde laut Hersteller, nach 4 Wochen festgestellt, dass kaum größerer Verschleiß an den Werkzeugen festzustellen war. Die neue Stehr-Fräse mit einem Gewicht von 6,5 Tonnen soll die einzige Fräse auf dem Weltmarkt sein, die den starken Rotor komplett in den Boden absenken kann. Dadurch soll der Raum über dem Rotor mit größerer Frästiefe immer gleichmäßig mitvergrößert werden. So soll sich viel Kraft einsparen lassen, da das Material besser abfließen kann. Über 10.000 m² Boden sollen so pro Tag verbessert werden können.
Dazu Herr Thomas Rickel, Oberbauleiter Oevermann Verkehrswegebau Münster: „Der Fräse, die von der Fa. Linneweber auf der Baustelle Westfalenhütte Dortmund eingesetzt wird, kann ich aufgrund der dort gemachten Beobachtungen eine hervorragende Leistung testieren. Sie war die Fräse, welche die höchste Leistung hinsichtlich der Aufgabenstellung erbrachte. Die im Anschüttungsmaterial enthaltenen Störstoffe (Beton und Mauerwerksanteile) wurden bei dem Fräsen ohne Probleme verarbeitet und zerkleinert. Im Anschüttungsmaterial befindliche Reste von Armierungseisen, die bei anderen Fräsen zu Problemen führte, wurden von dieser Maschine fast gänzlich ignoriert“.
Die neue Stehr-Fräse, für die laut Hersteller ein weltweites Patent angemeldet ist, soll so viele Vorteile aufweisen, die kein anderes Gerät auf dem Markt zu bieten hat. Sie ist laut Hersteller schon so vorbereitet, dass sie in das staubfreie Stehr-Bodenstabilisierungssystem eingebunden werden kann.
Weitere Informationen: Stehr Website und Dortmund Logistik Website
(Foto © Stehr Baumaschinen GmbH)
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