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Der eActros im Winter

Betrieb bei Kälte, Eis und Schnee

Leinfelden-Echterdingen - Minusgrade und schneebedeckte oder vereiste Straßen, kurze Tage und schlechte Sicht: Der Winter bedeutet für Trucks und Fahrer immer eine besondere Herausforderung. Den schwierigen Witterungsbedingungen müssen selbstverständlich auch batterieelektrische Lkw wie der eActros gewachsen sein. Schließlich stellen Transportunternehmen an sie dieselben Anforderungen wie an ihre Pendants mit Diesel-Motor.


Bauforum24 Artikel (02.10.2023): Mercedes-Benz GenH2 Truck


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Daimler Truck eActros

  • Für die maximale Leistungsaufnahme der Batterie empfiehlt sich die Vorkonditionierung an der Ladesäule.
  • Durch Kälte bedingte Mehrverbräuche nivellieren sich mit steigender Laufleistung und Betriebswärme nach dem Losfahren. 
  • Das intelligente Thermo- und Energiemanagement sorgt für die richtige Temperierung des Antriebsstrangs und der Fahrerkabine auch bei tiefen Temperaturen.
  • Der eActros bewährt sich ohne Einschränkungen auch auf schneebedeckten Fahrbahnen.

Dass der eActros selbst bei sehr winterlichen Verhältnissen voll einsatzbereit ist, haben die Anfang 2023 im finnischen Rovaniemi von Mercedes-Benz Trucks durchgeführten Erprobungen einmal mehr eindrücklich gezeigt. Doch worauf kommt es eigentlich beim Handling mit dem eActros im Winter an? Die folgenden Fragen und Antworten beleuchten einige zentrale Aspekte.

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Wie reagieren die Batterien des eActros auf Kälte?
Egal, welche Zelltechnologie verbaut ist: Sinkt die Batterietemperatur aufgrund der niedrigen Außentemperatur, nimmt der Innenwiderstand der Batterie zu. Dadurch steigt die Verlustleistung und es ist etwas weniger Energieinhalt nutzbar. Um negative Einflüsse auf die Reichweite bei kalten Umgebungstemperaturen zu reduzieren, kann mit einem auswählbaren Lademodus die Batterie an der Ladesäule vorkonditioniert werden. Die Batterie wird aufgewärmt, wodurch sich der Innenwiderstand verringert und die maximale Leistungsaufnahme möglich ist.

Was hat es mit dem Pre-Conditioning der Batterie im Detail auf sich?
Wenn das Fahrzeug längere Zeit bei kalten oder warmen Umgebungstemperaturen steht und die Batterie nach vielen Stunden diese Temperatur annimmt, kann der Fahrer eine Abfahrtszeit einstellen, bis zu der die Batterie geheizt oder gekühlt respektive auf die optimale Temperatur gebracht wird.

Was ist der Unterschied zum normalen Batterie-Conditioning?
Beim normalen Conditioning wird die Batterie während des Betriebs automatisch in das optimale Betriebsfenster gebracht. Dies geschieht also während des Fahrens oder Parkens mit eingeschaltetem Hochvoltsystem. Die Hochvoltbatterie hält sich im Rahmen der technischen Möglichkeiten selbst auf dem idealen Betriebspunkt.

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Bis zu welcher Minustemperatur sind die Batterien des eActros noch ladbar?
Bei niedrigen Temperaturen schaltet sich beim Ladevorgang automatisch die Heizung ein. Die Heizung erwärmt die Batterie dann so lange, bis wieder Strom fließen kann und die Batterie somit wieder ladbar ist. Bei Temperaturen unter minus 19 Grad geht das Hochvolt-Batterie-System in einen Selbstschutz, um die Zell Lebensdauer zu erhalten.

Bis zu welchem „State of Charge“ werden die Batterien des eActros bei extremer Kälte noch geladen?
Grundsätzlich gibt es hier keine Untergrenze. Denn vor der Tiefentladung schaltet sich das Fahrzeug rechtzeitig ab. Unabhängig von der Temperatur wird die Batterie immer auf 100 Prozent geladen, wenn der Fahrer nichts anderes einstellt.

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Durch welche Einflüsse kann sich die Ladezeit der Hochvoltbatterie verlängern?
Zum Beispiel durch eine niedrige oder hohe Batterietemperatur. Negativ beeinflussen können die Ladezeiten außerdem der maximal verfügbare Ladestrom der Ladestation oder die Einstellungen zum Ladevorgang im Bordcomputer etwa im Hinblick auf die Ladegrenze.

In welchem Ausmaß verringert sich bei extremer Kälte die Reichweite des eActros?
Das lässt sich so pauschal nicht beantworten, da hier viele Faktoren eine Rolle spielen. Wenn es entsprechend kalt ist, ist es auf jeden Fall sinnvoll, die Kabine und die Batterie zu heizen. Zu bedenken ist außerdem, dass die Rollwiderstände der Reifen und die aerodynamische Anströmung mit kalter Luft bei niedrigen Temperaturen höher sind. Auch kalte Antriebslager haben einen größeren Widerstand, was ebenfalls den Verbrauch erhöht. Diese Mehrverbräuche nivellieren sich aber mit steigender Laufleistung und Betriebswärme nach dem Losfahren. In Summe wird der Verbrauch unter winterlichen Bedingungen zum Start erhöht sein und sich beim Betrieb über den Tag verbessern.

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Wird der eActros schneller oder langsamer warm als ein Diesel-Actros?
Das intelligente Thermo- und Energiemanagement des eActros sorgt dafür, dass sowohl der Antriebsstrang als auch die Fahrerkabine selbst bei tiefen Temperaturen richtig und energieeffizient temperiert sind. Durch seinen kleineren Heizkreis mit großer Leistung erwärmt der eActros das Fahrerhaus grundsätzlich schneller als ein Diesel-Lkw. Da die Energie hierfür aber den im Fahrzeug verbauten Batterien entnommen wird und sich so die Reichweite reduziert, empfiehlt sich einmal mehr das Pre-Conditioning an der Ladesäule. Für die Zeit nach dem Losfahren ist es außerdem ratsam, erst mal nur die Flächenheizungen wie zum Beispiel Sitzheizung oder Windschutzscheibenheizung zu nutzen, um so Energie zu sparen.

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Verhält sich der eActros auf der Straße bei Schnee anders als ein Diesel Truck?
Die umfangreichen Wintererprobungen von Mercedes-Benz Trucks haben gezeigt, dass sich der eActros auch auf schneebedeckter Fahrbahn bestens bewährt. Gerade durch den aufgrund der Positionierung der Batterien niedrigeren Schwerpunkt verfügt der eActros neben seiner hohen Fahrdynamik auch über eine hervorragende Traktion. Zur Sicherheit können wie bei allen Actros-Fahrzeugen außerdem die verbauten Fahrerassistenz- und Regelsysteme beitragen. Das gilt nicht zuletzt auch für die MirrorCam, deren kompakte Kameras im Vergleich zu den klassischen Haupt- und Weitwinkelspiegeln viel weniger anfällig sind für Verschmutzung zum Beispiel durch Schneematsch.

Weitere Informationen: Daimler Truck | © Fotos: Daimler Truck


Aka

Geschrieben (bearbeitet)

...außer inhaltslosem Werbegeblubber einfach nix.

Die Reichweite wird im Vergleich zu einem Fahrzeug mit konventioneller Antriebstechnik unterirdisch sein, sonst würde man nicht so damit hinterm Berg halten.

PS: ...der Schwerpunkt einer SZM / nem leeren LKW ist vollkommen egal... wenn 25-27Tonnen Ladung hinten drauf sind machts das Kraut nicht fett ob der Schwerpunkt vom leeren Fahrzeug ein paar Zentimeter weiter oben oder unten ist.

Außerdem ist oder soll das ein Nutzfahrzeug sein und kein Renn-/Sportwagen.

bearbeitet von Aka
UNO

Geschrieben

Extremhitze in Brasilien ... das Problem mit der Reichweite bei Minustemperaturen hat sich wahrscheinlich bald erledigt. Was mich persönlich mal interessieren würde, mit welcher Transportmethode werden wir auf lange Sicht "am besten" fahren. Könnte es sein, dass dann wieder Pferdekutschen unterwegs sind? 😇

meisterLars

Geschrieben

...solange das Laden wesentlich länger dauert als das Tanken vom Diesel, werden sich diese Autos nicht durchsetzen, Außer vielleicht, jeder Autohof und Rastplatzmit Schnellladern bekommt sein eigenes Kohlekraftwerk...  🤣
Aktuell werden die Autos wohl eher ne Randerscheinung bleiben.Das ist wie mit diesem Niederspannungs-Akku-Container von Volvo, hört sich für alle Grünenwähler toll an, ist aber letzendlich totaler Bullshit und so gut wie nicht praxistauglich.
 

Aka

Geschrieben (bearbeitet)

...nur mal so zum Vergleich, mein letzter Fernverkehrszug... Actros 1844 MP3 LowDeck, mit vollen Tanks hatte ich da 3.000km Reichweite... bei jedem Wetter & jeder Temperatur.

Erstzulassung war Nov. 2010, bekommen hab ich ihn lt. meiner Logbücher mit 397km und am 21.Feb. 2013 hab ich den um 10:30 Uhr mit 393.484km das letzte Mal mal abgestellt.... also fast 400.000km in 2 Jahren und knapp 4 Monaten.
Die knapp 1.000Ltr. Diesel waren in knapp 10-15 Minuten in den Tanks.
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...so sah die tägliche Runde aus... Abfahrt vom Hof um ca. 21:00 Uhr, ca. 22:00 bis 22:45Uhr Leergut entladen & Vollgut laden bei BMW in Regensburg, danach über Nacht rauf nach Leipzig und morgens um 5:00Uhr Vollgut entladen, Leergut laden und wieder ab nach Hause.
Das waren täglich gut 700km und das 5x die Woche... also 3.550km / Woche... ob das mit einem Elektro-LKW auch geht will ich mal ganz starkt bezweifeln.

Zumal man im Linienverkehr sogar inklu. täglicher Heimkehr auf den eigenen Hof und dem Privileg bekannter Lade-/Entladestellen gut planen konnte z.B. wann und wo getankt wird und wie man das Ganze mit den Lenk- & Ruhezeiten in Einklang bringt.

Reiserechner710km.jpg.95977b73336f1bb58a37af8ad6151e2f.jpg

Wenns nach Skandinavien (Schweden bis etwas Stockholm und südlicher Teil von Norwegen, usw.) hoch gegangen ist, dann wurde der in Rostock im Hafen vollgetankt und den nächsten Tankstopp gabs erst wieder zurück in D.

Bremsenverschleiß... -Bremsen bis zum Schluß im Originalzustand ab Werk-

BremsenverschleissA1.jpg.4311bfb0c7006d6f8ca006e54d23ed02.jpg

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bearbeitet von Aka

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