Stuttgart / Atlanta (USA), 25.09.2017 - Daimler erprobt als erster Lkw-Hersteller in den USA den Einsatz von digital gekoppelten Trucks – das sogenannte Platooning - auf öffentlichen Straßen.
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Daimler Trucks fährt digital gekoppelte Lkw auf ausgewählten Highways in Oregon und Nevada
Beim Truck Platooning sollen Konnektivität und automatisiertes Fahren die Sicherheit bei hintereinander fahrenden Lkw erhöhen, die Fahrer entlasten und die Kraftstoffeffizienz durch verringerte Fahrzeug-Abstände verbessern.
Daimler hat nun in den USA die Erlaubnis erhalten, die Erprobung auf öffentlichen Straßen fortzuführen. In einem ersten Schritt testet Daimler seine Platooning-Technologie in zwei gekoppelten Freightliner New Cascadia Sattelschlepper-Kombinationen („Pairing“).
Dabei kann auf erprobte Systeme zurückgreifen, die innerhalb des Daimler-Konzerns bereits bei Mercedes-Benz Lkw zum Einsatz gekommen sind, so etwa bei der European Truck Platooning Challenge 2016. Man reagiere damit auf ein wachsendes Kundeninteresse an Lösungen für automatisiertes und vernetztes Fahren im Nutzfahrzeug und untersucht in den USA gemeinsam mit Flottenkunden, wie sich Platooning-Lösungen auf den Flottenbetrieb auswirken können, z.B. im Hinblick auf Disposition, Frachtsteuerung oder Fahrerschulung, so das Unternehmen. Ab 2018 wird Daimler Trucks North America das digitale Koppeln von Lkw im realen Transportalltag gemeinsam mit großen Flottenkunden testen. Mit seinen Marken Freightliner und Western Star ist Daimler Trucks in Nordamerika präsent.
Roger Nielsen, Präsident und CEO Daimler Trucks North America: „Unsere Kunden interessieren sich zunehmend für Platooning. Diese Technologie sorgt für mehr Effizienz und Sicherheit. Platooning ist nicht dazu da, den Fahrer zu ersetzen – sondern ihn auf langen Fahrten zu entlasten. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, können wir eine erprobte Lösung anbieten. Unsere Freightliner sind schon jetzt täglich als Platoons unterwegs. Ich habe selbst einen unserer Trucks im gekoppelten Modus gefahren – eine tolle Erfahrung!“
Daimler Trucks bringt Platooning-Technologie in die USA
Für die digitale Koppelung seiner Freightliner New Cascadia im laufenden Platooning-Test verknüpft Daimler Trucks jetzt auch in den USA die technischen Möglichkeiten der Konnektivität mit seinen Erfahrungen auf dem Gebiet des automatisierten Fahrens. WLAN-basierte Vehicle-to-Vehicle-Kommunikation (V2V) interagiert mit Fahrerassistenzsystemen, die im Freightliner New Cascadia unter dem Produktnamen Detroit Assurance 4.0 verbaut sind. Hierzu zählen Abstandshalte-Assistent (Adaptive Cruise Control), Spurhalte-Assistent (Lane Departure Assist) und Notbremsassistent (Active Brake Assist 4).
Auf diese Weise lassen sich die Freightliner Trucks zu Fahrzeug-Konvoys zusammenkoppeln, die in deutlich geringerem Abstand fahren und dem Kunden durch eine verbesserte Aerodynamik – vergleichbar dem Windschatten-Fahren beim Radrennen - helfen sollen, Kraftstoff einzusparen.
Während die Reaktionszeit eines Kraftfahrers bei durchschnittlich einer bis zwei Sekunden liegt, soll die V2V Kommunikation die Reaktionszeit auf 0,2 bis 0,3 Sekunden verringern. Unfälle, welche auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, sollen sich durch automatisierte und vernetzte Bremsvorgänge zwischen Führungs- und Folgefahrzeugen künftig vermeiden lassen.
Wie auch in Europa spricht die Nutzfahrzeug-Branche in den USA beim Thema Platooning nicht nur über technische Aspekte, sondern auch über regulatorische Fragestellungen. Grundsätzlich gilt: Wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen sind, werden Kunden von Daimler Trucks ihre Lkw im Platooning-Modus fahren können.
Weitere Informationen: Daimler Trucks Website | © Fotos: Daimler
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