Ehingen/Donau, August 2020 - Mit hohem Aufgebot an Mann und Maschine rückten die Teams des Kran- und Schwerlastunternehmens Nolte auf der Baustelle der neuen Firmenzentrale von Conti zu einem gewaltigen Marathon-Einsatz an. Wo kurz zuvor noch Straßenbahnen und Fahrzeuge ihren Weg durch Hannovers abendliche Rush Hour suchten, waren in kürzester Zeit sechs Liebherr Mobilkrane für ihren anstehenden Job an einer der Hauptverkehrsstraßen der Stadt gerüstet. Ein LTM 1250-6.1, drei LTM 1200-5.1 sowie zwei kleinere Fahrzeugkrane waren zugbereit, als bei Einbruch der Dunkelheit die ersten Brückensektionen angeliefert wurden.
Bauforum24 Artikel (13.08.2020): Herausforderung für Liebherr-Krane
Halbzeit: bei Sonnenaufgang werden die Elemente der zweiten Brückenseite an den Kranhaken schwebend verbunden
Bäume, Oberleitung und Verkehrsschilder erschweren Arbeit
Jeder dieser etwa 36 Meter langen Fachwerkträger mit einem Einzelgewicht von rund 38 Tonnen wurde von einem der vier großen Krane an seine spätere Position gehoben. Zahlreiche Alleebäume, Verkehrsschilder und die Oberleitung der Straßenbahntrasse ließen einen Hub der kompletten Konstruktion vom Boden aus nicht zu. Erforderlich war also, je zwei gegenüberliegende Brückensektionen in der Luft zu verbinden und danach auf die Widerlager an den Neubauten in acht Meter Höhe zu platzieren. Ein Höchstmaß an Präzision und Aufmerksamkeit wurde dabei allen Kranfahrern und den beteiligen Monteuren abverlangt. „Die Bauteile werden nicht Stoß auf Stoß verschraubt, sondern schwebend konisch in einander geschoben und anschließend mit gewaltigen Passbolzen verbunden,“ verdeutlichte Jürgen Peters das erforderliche filigrane und millimetergenaue Zusammenwirken der Krane während der Hebevorgänge. Peters, der Mann für die großen Projekte bei Nolte, hatte den anspruchsvollen Einsatz zuvor akribisch geplant und hat die Montage des Stegs über der breiten Hans-Böckler-Allee mit einer 16-köpfigen Mannschaft im Zweischicht-Betrieb reibungslos durchgeführt.
Raumnot: unter eingeschränkten Platzverhältnissen müssen die vier Fachwerk- Konstruktionen abgeladen und vertikal gestellt werden.
22 Stunden lang hielten die vier Liebherr-Krane die Brückensektionen, während die beiden kleineren Geräte den Einbau der rund 70 stählernen Ober- und Untergurte zur Verbindung der seitlichen Fachwerkteile erledigten. Im Anschluss daran konnten die Lasten abgehängt werden und die kleinen Krane starteten mit der Montage der Schutzvorrichtungen unter dem neuen Brückenbauwerk. Zufrieden zog Peters nach getaner Arbeit Bilanz: „Freitagabend sind wir mit unseren Kranen eingetroffen, 22 Stunden später war die Brücke eingebaut und am Sonntagabend die Schutzeinrichtung unter dem Skywalk installiert. Die ganze Aktion ist gelaufen wie geschnitten Brot.“
Einfädeln mit Joystick: schwebend müssen die jeweils 38 Tonnen schweren Bauteile zum Verbinden konisch ineinander gesteckt werden.
Tatsächlich wurde der Zeitplan nicht nur eingehalten, sondern sogar leicht unterschritten. Etwa sechs Stunden vor Beendigung der Sperrmaßnahmen waren sämtliche Arbeiten des Teams von Nolte abgeschlossen und die letzten Liebherr-Krane rollten zurück zum Betriebshof der Niederlassung im Norden der Stadt.
Anschließend werden die riesigen Teile miteinander verbolzt. Die Männer vom Stahlbau in Aktion.
Fast geschafft: noch halten die vier größeren Liebherr-Mobilkrane die einzelnen Fachwerkkonstruktionen der zukünftigen Gebäudeverbindung. Zwei weitere Krane bauen währenddessen die Querverbindungen ein.
Liefer-Service: Ein Tieflader von Gertzen, einem Transport- und Krandienstleister aus dem Emsland, trifft mit einem der gewaltigen Brückenteile auf der Baustelle in Hannover ein.
Guter Plan: Noltes Einsatzleiter Jürgen Peters markiert beim Eintreffen der Kranflotte die exakten Positionen der Geräte.
Weitere Informationen: Liebherr-Werk Ehingen GmbH | © Fotos: Liebherr
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