Almere (Niederlande), 17.11.2021 - Den ersten „Schweizer“ Kobelco-Fünfzigtonner der neuen Generation lieferte Hand Baumaschinen an die Urner Baumann Epp Bau AG. Der Kobelco SK530LC-11 bewährt sich im anspruchsvollen Direktabbau hochwertiger Granitvorkommen.
Bauforum24 Artikel (20.07.2021): Kobelco stellt neue Minibagger vor
Seit Mitte Oktober bewährt sich der neue Kobelco SK530LC-11 im Granitsteinbruch Standel der Baumann Epp Bau AG in Wassen.
Im Urner Reusstal bei Wassen direkt an der Gotthard-Linie liegt der Steinbruch Standel der Baumann Epp Bau AG auf 980 Metern Höhe. Nach den Betrieben Ries bei Göschenen (Abbau: 1997 bis 2011) und „Güetli“ bei Gurtnellen (2011 – 2023) ist der Standort seit 2016 der dritte Gewinnungsbetrieb des familiengeführten Tiefbauunternehmens mit Hauptsitz in Bürglen. Waren es anfangs vor allem dringend benötigte Bausteine für regionale Hochwasserschutzmaßnahmen und andere Schutzbauten weitete man das Angebot zunehmend aus und verarbeitet heute den Aaregranit zu hochwertigen Naturstein-Produkten, die unter dem Markennamen „Gotthardgranit“ überregional vertrieben werden.
Neben rohen „formwilden“ Steinen in sortierten Gewichtsklassen von 200 kg bis 5 Tonnen, umfasst das Programm zwei- bzw. vierlagig bearbeitete Steine etwa für naturnahe Hangverbauungen, Bodenplatten sowie regelmäßige Steinquader und Mauersteine, die von eigenen Steinmetzen vor Ort produziert werden. In periodischen Abständen durch einen Lohnbrecher im Betrieb aufbereitet, stehen außerdem Schroppen, Schotter und Splitte im Angebot, die vorrangig in Steinkörben oder als attraktive Befestigung für Flächen und Wege Verwendung finden. Gesägte Plattenware oder Gestaltungsobjekte aus dem charakteristisch gekörnten Gestein vervollständigen das Programm. Insgesamt erreicht die Produktion in Standel eine Größenordnung bis 20.000 Tonnen pro Jahr.
Auch im Baumann Epp-Baubereich dominiert das Kobelco-Türkis: Hier ein SK270SR und eine SK140SRLC bei der Anlage einer Hangverbauung mit eigenen Granitblöcken.
Anspruchsvolle Gewinnung
Gut 9 Hektar umfasst die bis 2039 genehmigte Abbaufläche, die sich auf etwa 600 Metern Länge direkt unterhalb steil abfallender Felswände entlang der Reuss erstreckt. Insgesamt 800.000 Tonnen Material werden in fünf Etappen entnommen, wobei die ausgebeuteten Zonen parallel mit unbelastetem Deponiematerial verfüllt (rd. 500.000 m³) und fachgerecht renaturiert werden. Abgebaut wird ein Jahrhunderte alter Felssturz, dessen Gesteinsmassen am bewaldeten Hangfuß in vier bis fünf Meter tiefen Bodenschichten anstehen. Meist ohne Lockerungssprengungen legen schwere Bagger per Felsschaufel oder Reißzahn die oft mehrere Tonnen schweren Granitblöcke frei. Besonders große Kaliber mit Kantenlängen bis zu 10 x 10 Metern werden per Bohrlafette und Spaltgerät noch im Hang zerkleinert.
Der ganzjährige Betrieb – nur unterbrochen von massivem Frost oder Lawinenereignissen – und das Verladen auf den schmalen Fahrwegen erfordert kompakte, aber dennoch leistungsfähige Ladegeräte. Seit Jahren setzt Baumann Epp hier auf Baggertechnik des japanischen Herstellers Kobelco. Auch beim neuen 50-Tonnen-Flaggschiff der Standel-Flotte: Im Oktober übernahm das Unternehmen als erster eidgenössischer Kunde den Kobelco SK530LC-11 vom Schweizer Händler Hand Baumaschinen, Thörishaus, mit dem Baumann Epp seit fast 30 Jahren eine langfristige Liefer- und Servicepartnerschaft quer durch alle Geräteklassen pflegt.
Beim Reißen und Räumen auf den engen Abbausohlen spielt der Kobelco SK530LC-11 seine hohen Kräfte am Stiel voll aus.
Qualität zählt
„Wir sind echte Überzeugungstäter,“ bestätigt Bernhard Epp, der das auf Ende der 50er Jahre zurückgehende Unternehmen 2008 von Co-Gründer Martin Baumann übernahm und heute gemeinsam mit Sohn Patrik und Tochter Stefanie in leitenden Positionen führt. „Schon 1983 entschieden wir uns für den 20-Tonner 907, als überhaupt erst zweiten Kobelco-Bagger in der Schweiz. Seine überragende Zuverlässigkeit auf der Baustelle ließ weitere Maschinen folgen und auch für unseren ersten Steinbruch Ries lieferte uns Hand Baumaschinen 2002 den Dreißigtonner Kobelco SK330N LC.“
Immer noch zeugen auch diverse „New Holland-Kobelco“ von der ungebrochenen Marken- und Lieferantentreue selbst beim zeitweisen Teilrückzug der Japaner aus Europa Mitte der Nuller Jahre – heute dominieren türkisfarbene Maschinen den modernen Gerätepark mit rund 20 Kettenbaggern zwischen 1 und 50 Tonnen. Dabei ist in dem insgesamt 24 Mitarbeiter starken Unternehmen die Organisation der überregionalen Tief-, Erd- und Wasserbau-Aktivitäten und der angeschlossenen Steinbruchsparte personell und maschinentechnisch eng verzahnt. Entsprechend müssen sich die durchweg als Kurzheck-Versionen ausgeführten Midi-Bagger (u.a. Kobelco SK75SR), kompakten 15-Tonner (SK140SRLC) und leistungsfähigen 25- bis 30-Tonner (SK260/270SR) bei den unterschiedlichsten Aufgaben bewähren, wobei ihnen vor allem eine große Standfestigkeit und hohe Kräfte bzw. Anbauleistungen am Ausleger zugutekommen.
Der verstellbare Unterwagen mit 600-mm-Bodenplatten und einer maximalen Breite von 3490 mm bietet volle Standfestigkeit.
Vertrauen bestätigt
„Genau diese Eigenschaften waren auch bei der neuen Schlüsselmaschine für den Steinbruch Standel gefragt,“ erklärt Vladan Dimovic, Verkaufsleiter bei Hand Baumaschinen und zuständig für den Mitte Februar abgeschlossenen Premieren-Auftrag des Kobelco SK530LC-11. „Tatsächlich war diese Order nicht nur aufgrund ihres Volumens für uns etwas Besonderes, zeigt sie doch das große Vertrauen, das Baumann Epp in uns und die Kobelco-Technik setzt“, kommentiert Dimovic die Entscheidung für die neue Bagger-Generation, deren erste Maschinen überhaupt erst Mitte dieses Jahres in Europa verfügbar waren.
Wie seine Baggerführer schätzt Steinbruchleiter Elias Tresch den ergonomisch optimierten Arbeitsplatz im Kobelco SK530LC-11.
Wie sein Schwestermodell Kobelco SK500LC-11 besitzt auch der knapp über 52 Tonnen schwere SK530LC-11 einen neuen Stufe V-konformen 13-Liter-Hino-Turbomotor mit 300 kW Motorleistung (1.700 Nm bei 1.400 min-1). Die leistungsoptimierte „Heavy Lift“-Hubhydraulik und das breite Verstelllaufwerk (Spurweite: 2890 mm) ermöglichen hohe Kräfte beim Graben und Reißen und dies selbst bei maximaler seitlicher Auslage der Standard-Arbeitsausrüstung (Ausleger: 7,00 m, Stiel: 3,45 m) von rund 12 Metern. Dabei überzeugt der große Kobelco mit feinfühligen Steuerbewegungen und enorm schnellen Arbeitsspielen, die neue Maßstäbe in der 50-Tonnen-Klasse setzen. Großes Augenmerk schenkten die Entwickler auch dem Fahrer-Arbeitsplatz und der täglichen Wartung: Die geräumige Kabine im fortschrittlichen „Performance X Design“ bietet hohe Ergonomie dank luftgefedertem Grammer-Sitz und individuell einstellbarer Bedienelemente. Ein 10-Zoll-Farbmonitor hält alle Betriebszustände im Blick und liefert die Bilder der serienmäßigen Video-Rundum-Überwachung. Bodennahe oder leicht auf dem Oberwagen erreichbare Servicepunkte erleichtern die täglichen Wartungschecks.
Freuen sich über die gelungene Premiere (v. l.): Hanns-Markus Renz, Kobelco-Verkaufsleiter DA-CH, Bernhard Epp, Geschäftsleiter Baumann Epp Bau AG und Vladan Dimovic, Verkaufsleiter Hand Baumaschinen.
Nach den ersten Betriebswochen zeigt sich auch Steinbruchleiter Elias Tresch mit dem Kobelco SK530LC-11 vollauf zufrieden. Vor allem in den wichtigen Disziplinen Hubkraft, Standfestigkeit und Steigfähigkeit punktet die neue Maschine und erfüllt auch in einem anderen Aspekt alle Erwartungen: Trotz regelmäßiger Einsätze im obersten Leistungsbereich bleibt der Verbrauch zuverlässig unter 40 Liter/Stunde und pendelt im Durchschnitt zwischen 33 und 36 l/h.
Weitere Informationen: Kobelco | © Fotos: Kobelco
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