In Sindelfingen wird das ehemalige Louis-London-Gebäude abgerissen und durch den Hauptverwaltungs-Neubau des Kältemittelverdichter-Herstellers Bitzer ersetzt. Auftragnehmer für den Abbruch ist ein großes Rückbauunternehmen, das auch einen angemieteten Hyundai-Raupenbagger HX300L einsetzt.
Bauforum24 Artikel (04.12.2015): Neuer Hyundai Hydraulikbagger HX220L
Der HX330 L auf der Abbruchbaustelle in Sindelfingen. Wichtigste Aufgabe ist das Trennen von Beton und Armierungen mit einem 3.500-kg-Pulverisierer
Bitzer lässt die bestehenden Gebäude abreißen und einen neuen Komplex auf dem Gelände errichten. Doch vor dem Neubau sind bestehende Bürogebäude abzureißen. Der drei Monate alte Hyundai-Kettenbagger HX300L ist zum Sortieren und Trennen von armierten Betonteilen eingesetzt. Mit einem 3.500 kg schweren Pulverisierer trennt er Beton von der Armierung und verlädt diese in Mulden und LKW.
Bestückt ist der Kettenbagger HX300L mit einem Oilquick-Schnellwechsler, einem Standard-Stiel von 3.050 mm und mit einem 6.050-mm-Monoblock. Einige Veränderungen wurden an der serienmäßig komplett ausgestatteten Maschine durchgeführt. Dazu gehören spezielle Abstreifer am Unterwagen, die ein Eindringen von Armier-Eisen in die Laufwerkskomponenten verhindern sollen. Angetrieben wird der 30 t schwere Kettenbagger von einem 180-kW-Cumminsmotor. Transportieren lässt er sich laut Hersteller, mit jedem Standard-Tieflader ohne Sondergenehmigung.
Mit der HX-Serie führt Hyundai Heavy Industries eine neu konzipierte Serie Hydraulikbagger ein mit Stufe IV Motor sowie neuem Design und umfangreichen Neu- und Weiterentwicklungen bei Kabine, Komponenten und Bedienung. Wichtiges Merkmal aller HX-Hydraulikbagger ist die laut Hersteller um bis zu 4 dB im Innenraum leisere und 13 % größere Kabine.
Arbeitsdrücke und Ölmengen für 20 hydraulische Anbaugeräte lassen sich vorwählen
Im Mittelpunkt der Weiterentwicklungen steht laut Hersteller der Fahrer mit seinen Ansprüchen an Komfort und Sicherheit. Die neue ROPS-/FOPS-Kabine wird auf Dämpfern montiert, welche die Schwingungen am Fahrerplatz deutlich reduzieren sollen. Fahrersitz und Bedienkonsolen mit Joysticks sind eine Einheit, die sich automatisch auf das Fahrergewicht einstellen.
Das kapazitive Touchscreendisplay wurde von 7 auf 8 Zoll vergrößert. Hier hat der Fahrer die Möglichkeit, zahlreiche Parameter in übersichtlichen und intuitiv geführten Menüpunkten einzustellen. Zwei Ansichten und drei Modi sind abrufbar. Neben Anzeigen und Schaltern lassen sich viele Einstellungen mit einblendbaren Schiebereglern einstellen und anpassen. Zusätzlich befinden sich 18 konventionelle Tasten unter dem Display zum Aktivieren von Zentralschmierung, Standgas, Arbeitsscheinwerfern etc. Das Display ist laut Hersteller blendfrei, vibrationsarm und es soll sich in Neigung und Drehrichtung frei einstellen lassen. Zusätzlich sollen sich Informationen vom Smartphone per Wifi Direkt auf das Display übertragen lassen.
Ein Alleinstellungsmerkmal ist der haptische Drehregler in der rechten Armlehne. Ein im Regler eingebauter Elektromotor initiiert Rückmeldungen. So erfährt der Fahrer immer, auch ohne Blickkontakt zum Regler, welche Funktionen er aktiviert. Der Drehregler reguliert die Motordrehzahl, außerdem programmiert er die Klimaanlage. Je nach gewählter Funktion reagiert der Drehregler unterschiedlich mit physischen Rückmeldungen. Das Radio ist in direkter Reichweite des Fahrers in die rechte Armlehne integriert und mit Bluetooth und USB-Schnittstelle für die Koppelung von Smartphone und Radio ausgerüstet. Das serienmäßige Mikrofon synchronisiert sich per Bluetooth über das Radio mit der Freisprecheinrichtung
Um dem Fahrer effizientes Arbeiten zu erleichtern, verfügt das Display über eine große farbige ECO-Anzeige. Farbige Balken im Drehzahlmesser signalisieren die Effizienz - grüner Balken bedeutet effizientes Arbeiten, rot entsprechend hoher Kraftstoffverbrauch und Verschleiß. Drei Arbeitsmodi ECO, Standard und Power sind in der Steuerung hinterlegt und lassen sich per Knopfdruck anwählen.
Verstärkter Unterwagen und verschiedenste Dreisteg-Bodenplatten passen den 30 t schweren und 180 kW starken Bagger an jeden Einsatz an
In einer Bibliothek lassen sich per Touchscreen Ölmenge und -druck von bis zu 20 Anbaugeräten hinterlegen EPPR-Funktion, EPPR steht für: Electronic Proportional Pressure Reduce Valve. Für besonders anspruchsvolle Anbaugeräte lässt sich die hydraulische Förderleistung durch das Zusammenschalten von zwei Pumpen steigern - auch diese Konfigurationsdaten werden zusammen mit Druck und Ölliefermenge im Hyundai-System hinterlegt. Ein Feature, das besonders im Abbruch sehr wichtig ist. Hier wird permanent zwischen Hammer, Schere, Pulverisierer, Sortierlöffel u.a. gewechselt.
Die Rückfahrkamera ist serienmäßig. Optional liefert Hyundai das System AAVM (Advanced Around View Monitoring – Verbesserte Rundumsicht): Hierbei erscheint auf dem Display eine 360-Grad-Rundumsicht, zusammengesetzt aus den Bildinformationen von vier Kameras. Mit dem Überwachungssystem IMOD (Intelligent Moving Objects Detection) werden Objekte erkannt, die sich rund um den Bagger bewegen und auf dem Touchscreen visualisiert.
Feinschwenken und Schwenksperre sind weitere Features der neuen Hyundai-Baggersteuerung. Beim Feinschwenken soll besonders langsam und präzise gearbeitet werden können - etwa im Rohrleitungsbau. Die Schwenksperre kann den Drehradius des Baggers begrenzen und auf Wunsch den Oberwagen komplett verriegeln. Letzt genannte Funktion ist etwa bei einem Straßentransport auf einem Tieflader wichtig.
Viele Komponenten wie Fahr- und Schwenkmotoren fertigt Hyundai nun selbst, was eine verbesserte Integration in das Hydrauliksystem bewirken soll. Neue Komponenten, eine intelligente Hydrauliksteuerung und die neue Stufe IV Motorentechnik sollen je nach Aufgabenstellung für Treibstoffeinsparungen von bis zu 13 % gegenüber der Hyundai-Vorgängerserie -9A sorgen.
Weitere Informationen: Hyundai
(© Fotos: Hyundai Heavy Industries)
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