Baienfurt, 08.06.2022 - Mach mal den 3D-Test… Nach einer Beratung durch Gökmen Durak von Kiesel Süd stellt die Nacken GmbH um und rüstet ihren Maschinenpark mit 3D-Steuerungssystemen von Leica Geosystems aus. Damit sieht man sich bestens gewappnet für die zahlreichen Herausforderungen, die der Gewässerbau, Kerngebiet des Unternehmens, so mit sich bringt.
Bauforum24 Artikel (24.05.2022): Hitachi Zaxis-Raupenbagger im Tiefbau
Mit zwei Hitachi ZX250 LCN fertigt die Nacken GmbH einen künstlichen Flussarm am Neckar.
„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Von seinem Lieblingsspruch musste Gökmen Durak, Vertriebsleiter bei der Kiesel Süd GmbH, die Nacken GmbH nicht überzeugen. Der Landschaftsgestalter aus Baden-Württemberg ist technisch gerne auf der Höhe. Seit vielen Jahren pflegen beide Seiten ein gutes Verhältnis, man begegnet sich auf Augenhöhe. Und so diskutierte man offen über die Vor- und Nachteile eines 3D-Steuerungssystems, das der Betrieb an einem seiner Bagger installiert hatte. Durak wusste: Das geht besser. Und arrangierte eine vierwöchige Teststrecke mit der Maschinensteuerungslösung iXE3 von Leica Geosystems. Diese unterstützt den Fahrer mithilfe von 3D-Referenzmodellen und GNSS. Entwurfsdaten und Echtzeit-Informationen für Ab- oder Auftrag werden auf dem Display in der Fahrerkabine angezeigt und ermöglichen es, Baggerarbeiten schnell und präzise gemäß Vorlage auszuführen. Und zwar, ohne die Kabine zu verlassen. „Was soll man sagen,“ schmunzelt Gökmen Durak. „Aus dem Test wurde eine Bestellung über drei Steuerungen!“
Mit einer Leica Baggersteuerung ausgerüstet, geht die Arbeit schneller und präziser voran.
Getestet und gekauft
Die Nacken GmbH ist auf Landschaftssicherung spezialisiert: Hochwasserschutz und die Renaturierung von Gewässern sind Schwerpunkte der Landschaftsbauer. Eine Aufgabe, die in der Ausführung viel Sorgfalt verlangt. Und die mit der digitalen 3D-Ausstattung jetzt noch effizienter erledigt wird. Wie das in der Praxis aussieht, zeigt ein Besuch in Wendlingen: Hier wird ein Seitenarm des Neckars im Zuge einer Renaturierungsmaßnahme wieder hergestellt, um die Gewässerstruktur zu verbessern. Für die Arbeiten an der sensiblen Uferlandschaft setzt die Nacken GmbH ihre zwei bewährten Hitachi ZX250 ein. Als Longfront-Version mit schmalem Unterwagen sind die beiden Maschinen ideal für Arbeiten im Böschungsbereich geeignet. Auf rund 8.000 Stunden hat es der ältere Bagger gebracht, der zweite, mit hochfahrbarer Kabine, zählt rund 7.700 Betriebsstunden. Damit sind sie bereits im letzten Drittel ihrer Einsatzzeit angelangt, bei ca. 10.000 Stunden steht der turnusgemäße Austausch an. Die Aufrüstung hat sich dennoch gelohnt: In Verbindung mit der iXE3-Steuerung bringen sie eine optimierte Auslastung mit auf die Baustelle.
Mit sorgfältiger Vorbereitung punkten
Naturschutz steht für die Landschaftsgestalter immer an oberster Stelle, doch auch zahlreiche staatliche Auflagen gilt es zu beachten. „Ganz wichtig ist, die verschiedenen Bodenschichten getrennt abzutragen“, erklärt Bauleiter Cristoph Meister. Vor dem Ausschachten wurde die Tiefe der einzelnen Lagerschichten genau gemessen. Das erleichtert nicht nur den vorgeschriebenen Abtransport zur Deponie, sondern auch die Wiederverwertung vor Ort zur Geländemodellierung. Das Ergebnis: Oberboden, Unterboden und Gestein türmen sich jetzt fein sortiert entlang der Baustelle.
Andreas Jennewein verteilt Dolomitgestein im zukünftigen Flussbett.
Geländemodellieren leicht gemacht
Mit dem georeferenzierten Plan weiß der Maschinist nicht nur jederzeit, wie tief gegraben werden muss – die 3D-Steuerung hilft auch formen. Das Display visualisiert, wo sich die Baggerschaufel befindet, wie das Urgelände aussieht und wie das geplante Gelände aussehen soll. Beim Arbeiten mit dem Tiltrotator bekommt man damit hilfreiche Impulse für das Formen von Kanten, Neigungen und Konturen. Auch hier vertraute die Nacken GmbH auf die praxisnahe Beratung durch Gökmen Durak und die Kiesel Süd: Passende Anbaugeräte wie Grabenraumlöffel und Böschungslöffel stehen schon parat, um die Böschung dauerhaft haltbar zu machen.
Polier Sascha Jennewein befürwortet die Erleichterungen durch die digitale Technologie. „Im Plan stehen 80 cm Gesamtaufbau für das Bachbett,“ erzählt er. „Bislang brauchte man immer noch einen Mitarbeiter, der misst und nivelliert. Mit der Baggersteuerung und GNNS sparen wir uns diese Schritte ein.“ Die Steuerung zeigt dem Maschinisten, wenn die Soll-Werte erreicht sind. „Leica hält die Bedienung wirklich sehr einfach und verständlich“, bestätigt Jennewein. Eine Schulung durch den Hersteller habe das Team sehr gut auf die Arbeit mit der Steuerung vorbereitet.
Das Team der Nacken GmbH freut sich über noch präziseres Arbeiten mit der Baggersteuerung.
Mit Nachrüstung die Nase vorn
Die Investition lohnt sich: Wertvolle Mannstunden werden eingespart, da das Einmessen der Höhe und Lage permanent durch die GPS 3D-Steuerung erfolgt. Bei der Nacken GmbH möchte man die digitale Unterstützung jedenfalls nicht mehr missen: Mehr Effizienz, beste Ergebnisse und eine jederzeit nachvollziehbare Dokumentation. Wer mit der Zeit geht, der bleibt eben dauerhaft gut im Geschäft.
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