Hagen, 03.12.2021 - In Hagen geht mit dem Abbruch der Dolomitwerke im Stadtteil Halden eine über hundertjährige Industriegeschichte zu Ende. Die Hagedorn Unternehmensgruppe bereitet den Boden für einen erfolgreichen Neuanfang.
Bauforum24 Artikel (03.11.2021): Großprojekt von Hagedorn und Wasel
Der größte Abbruchbagger Deutschlands im Einsatz in Hagen
Das südöstliche Ruhrgebiet ist reich an Gesteinen, darunter Dolomit. Diese feuerfesten Steine eignen sich perfekt für die Innenverkleidung von Koksund Stahlöfen, die die Hochzeiten der Industrialisierung prägten. Bereits 1909 hat sich rund um den Abbau der Steine im Osten der Stadt deshalb ein ganzer Industriekomplex gebildet, mit einer Kalkbrennerei und den Dolomitwerken – über Jahrzehnte ein großer und wichtiger Arbeitgeber in der Region.
Mit dem Niedergang der Kohle- und Stahlindustrie im Ruhrgebiet waren auch die Tage der Fabrik gezählt. 2008 gaben die ursprünglichen Eigentümer das Gelände auf, die Kalkbrennerei wurde geschlossen. Große Teile liegen seitdem brach, nur die Dolomitwerke wechselten zunächst den Besitzer, wurden aber Ende 2017 endgültig dicht gemacht. Ein weiterer schmerzhafter Einschnitt für die Stadt Hagen, verbunden mit erneuten Arbeitsplatzverlusten.
Fläche mit Potential
Doch der Standort hat ein enormes Potential. Die Fläche ist das einzige noch verfügbare ausgedehnte Areal für die Ansiedlung von Industrie in der Stadt, die nach den Umbrüchen des Strukturwandels wieder wächst. Besonders in der metallverarbeitenden mittelständischen Industrie, in der fast die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig sind, steigt der Bedarf an Flächen. Nur gibt es aktuell in Hagen keine Angebote für Ansiedlungen größer als 3 Hektar. Die Stadt steht vor der immensen Herausforderung, ausreichend gewerblich-industrielle Bauflächen auszuweisen. Brachen wie die in Hagen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Hagedorn hat dieses Potential gesehen und sich erfolgreich um den Zuschlag für das Grundstück des einstigen Steinwerks beworben. Gemeinsam mit dem brachliegenden Rest des Geländes kann in HagenHalden nun Großes entstehen:
„Wir wissen, dass der Standort für viele Menschen aus der Umgebung eine Bedeutung hat. Umso wichtiger ist es uns, hier ein Areal zu entwickeln, das der Region und dem Wirtschaftsstandort Hagen wieder einen Mehrwert bietet“, sagt Axel Köster, Bereichsleiter der Hagedorn Revital GmbH
Der KMC1600S ist größter Abbruchbagger Deutschlands und beim Hagener Projekt eingesetzt
Revitalisierung für Profis
Um die Fläche bestmöglich aufzubereiten, kommt in Hagen die gesamte Prozesskette von Hagedorn zum Einsatz: vom Rückbau des alten Gebäudebestandes, der Sanierung von Altlasten, Recycling und Stoffstrommanagement über die Erstellung von Außenanlagen bis zur Entwicklung neuer Nutzungskonzepte. Im Sommer 2021 ging es los. Immer beim Rückbau dabei: zwei ehemalige Mitarbeiter der Dolomitwerke. Denn die Arbeit des Hagedorn-Teams profitiert enorm von ihrem wertvollen Wissen, beispielsweise zu Hinterlassenschaften in Boden und Gebäuden oder technischen Gegebenheiten.
Der Rückbau der Gebäude ist für die Hagedorn-Mitarbeitenden vor Ort Alltagsgeschäft – einzig der hohe Stahlanteil in der Halle mit den Brennöfen machte schwerere Geschütze notwendig. Eine erste Herausforderung wird die Modellierung des gesamten Geländes, die ab Mitte 2022 ansteht. Hagen, das Tor zum Sauerland, ist hügeliges Terrain. Auch die Topografie des rund 122.000 Quadratmeter großen Geländes macht da keine Ausnahme. Es gilt, über ein cleveres Bodenmanagement Höhenunterschiede von bis zu 5 Metern auszugleichen, um das Gelände besser erschließen zu können und gute Bauflächen in Plateauform zu erhalten.
Bis 2024 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein
Cut and Fill
Beim sogenannten „Cut-and-Fill-Verfahren“ werden hochliegende Geländeund Böschungsbereiche gezielt abgegraben und an tieferen Stellen wieder in die Fläche eingebaut, um insgesamt die gewünschte Soll-Höhe als Baufläche zu erreichen. Mit dieser internen Massenverschiebung bleibt möglichst viel Material aus dem Rückbau vor Ort und wird sinnvoll verwertet. Altlasten im Untergrund, die dabei gegebenenfalls angetroffen werden, werden von einem Gutachter lokalisiert, dann ausgehoben und entsorgt.
Ab 2024 beginnt die neue Zukunft Im Jahr 2024 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Bis dahin arbeitet Hagedorn eng mit den örtlichen Behörden und der Hagener Wirtschaftsförderung zusammen, um mit dem fertigen Industriepark den Weg in eine neue Zukunft zu weisen.
Weitere Informationen: Hagedorn Unternehmensgruppe | © Fotos: Hagedorn
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