Fotostrecke: 125 Jahre Terex Fuchs mit MHL 360 F und MHL 385

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26. Juni 2014, Bad Schönborn. 125 Jahre Terex Fuchs! Mit einer dreitägigen Feier für Händler, Kunden und auswärtige Besucher blickte der Bagger-Spezialist auf seine erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurück. Bauforum24 war dabei und zeigt Fotos von den Feierlichkeiten, von der Produktionslinie und von den neuen Maschinen.


Bauforum24 TV präsentiert: Video: Terex Fuchs MHL 250 Umschlagmaschine ? IFAT 2014

Präsentation der neuen Terex Fuchs Maschinen vor Händlern und Kunden

Eine kleine Mitteilung dürfte vielleicht die wichtigste Nachricht gewesen sein, die Terex Fuchs im Rahmen seiner 125-Jahr-Feier bekanntgab: Um unabhängiger vom Schrottgeschäft zu werden, beabsichtigt das Unternehmen eine Neuausrichtung. Hierbei soll die Produktpalette stärker in Richtung Recycling und Hafenumschlag (Port Application) erweitert werden. Das Umsatzvolumen soll künftig zu gleichen Teilen auf die Bereiche Schrott, Recycling und Hafen aufgeteilt werden. Die restlichen Prozent entfallen auf den Bereich Sondermaschinen und Holzumschlag (Pick & Carry). Die Umstellung soll innerhalb der nächsten drei Jahre vollzogen werden. Auf der Pressekonferenz gab Geschäftsführer Ron de Vries auch konkrete Zahlen bekannt, wie sich die Geschäftstätigkeit von 2014 zu 2017 verändern soll:

Prognostizierte Verkaufsvolumina für 2014:

• Schrott: 57 Prozent
• Recycling: 23 Prozent
• Hafenumschlag: 14 Prozent
• Sondermaschinen und Holzumschlag: 6 Prozent

Prognostizierte Verkaufsvolumina ab 2017:

• Schrott: 30 Prozent
• Recycling: 30 Prozent
• Hafenumschlag: 30 Prozent
• Sondermaschinen und Holzumschlag: 10 Prozent

Zum 125-jährigen Jubiläum just fertiggestellt: Der MHL 385 D beim Umschlag neben Hammel-Shreddern

In diesem Sinne wird auch deutlich, warum Terex Fuchs seine Produktpalette einerseits nach unten erweitert (etwa mit der Präsentation des "Baby Fuchs" MHL 250 auf der IFAT 2014), andererseits aber auch neue, größere Maschinen vorstellt. So will man etwa ab dem 4. Quartal 2014 die MHL 390 mit 120 Tonnen Dienstgewicht präsentieren. Damit stößt Terex Fuchs in bislang ungekannte Dimensionen vor. Ziel ist es dabei natürlich, den etablieren Herstellern im Hafenumschlagbereich - etwa Liebherr mit dem LH 120 C - ein paar Marktanteile abzuluchsen.

Doch das war nicht die einzige Überraschung in Bad Schönborn.

Im Fokus der Aufmerksamkeit stand auch die neue F-Serie, die hier erstmals öffentlich gezeigt wurde: Am Beispiel eines MHL 360 F konnte das neue Oberwagen-Design begutachtet werden. Die neuen Terex Fuchs Maschinen der F-Serie werden erstmals von Motoren angetrieben, die die Abgasstandards nach Tier 4 Final erfüllen (im Vergleich dazu: die Terex Fuchs E-Serie erfüllt "nur" Tier 4 Interim).

Der neue Terex Fuchs MHL 360 F

Die Abgasstufe erreicht die MHL 360 F mit Hilfe von Dieseloxidationskatalysator (DOC), Dieselpartikelfilter (DPF) und AdBlue-Einspritzung. Das AdBlue verringert die Nox (Stickoxid)-Emission. Der DPF wird durch eine sogenannte passive Regeneration (ähnlich wie in einem Diesel-PKW) gereinigt. Dies geschieht völlig automatisch. Die Arbeit muss für den Reinigungsprozess nicht unterbrochen werden. Der Fahrer wird durch eine proportionale Ansteuerung unterstützt: Greifer drehen, öffnen und schließen, Pratzen auf und ab, sowie Joystick lenken - alles lässt sich intuitiv bedienen und erlaubt eine schnelle und kontrollierte Ansteuerung der Funktionen.

Eine just fertiggestellte MHL 385 D beim ersten Einstellungstest - hier noch ohne Greifer

Ebenfalls viel Aufmerksamkeit erhielt eine brandneue MHL 385 D. Die 78 Tonnen schwere Umschlagmaschine ist speziell für den Hafenumschlag ausgerichtet und wird direkt nach der Präsentation an einen Kunden aus dem Baltikum ausgeliefert. Ob Stahlschrott, Altfahrzeuge oder Stammholz - nahezu alles, was innerhalb der 24-Meter-Reichweite der Ladeeinrichtung liegt, wird problemlos in die Höhe gehoben. Die MHL 385 wurde im Terex Fuchs Application Center speziell auf Kundenwunsch umgebaut. Zu den besonderen Features zählt der 0,8 Meter hohe Pylon und die bis auf Bodenhöhe absenkbare Kabine. Als Antrieb dient hier ein Deutz TCD 7.8 L6.

125 Jahre Fuchs - ein kleiner Rückblick

Gegründet wird das Unternehmen im Jahre 1888 in Ditzingen, in der Nähe von Stuttgart. Anfangs konzentriert sich Schmiedemeister Johannes Fuchs auf die Produktion von landwirtschaftlichen Geräten für die Viehzucht, etwa Futtertröge und Stalleinrichtungen. Wenige Jahre später wird der erste Dunglader entwickelt. Was aus heutiger marketingtechnischer Sicht eine wenig vorteilhafte Bezeichnung innehat, entwickelt sich schnell zum Verkaufsschlager. Getrieben von diesem Erfolg konzentriert man sich künftig auf die Konstruktion und den Bau von Materialumschlaggeräten und Baggern.

In der 125-jährigen Firmenhistorie gab es immer wieder Meilensteine, die das Pionierimage von Fuchs prägten. Die Herstellung des ersten Kleinbaggers D1 im Jahr 1950 gehört sicherlich dazu.

Fuchs-Parade: Zwei Fuchs 301 neben zwei Fuchs 500

Im Jahr 1956 erfolgt der Umzug nach Bad Schönborn (Nähe Karlsruhe) und somit auch der Grundstein für das bis heute bestehende Werk. Ein breit gefächertes Produktportfolio offeriert Bagger, Teleskopkrane und sogar Radlader in den populären Gewichtsklassen. Eine Maschine sticht dabei besonders aus der Menge hervor: der Fuchs 301. Was für Volkswagen damals der Käfer, war für Fuchs der F301. Er war damals mit mit 15.000 verkauften Exemplaren der meistgebaute Bagger der Welt und gilt bis heute als eine der erfolgreichsten und vielseitigsten Erdbewegungsmaschinen.

1965 wurde der erste Hydraulikbagger F300 H mit 33 PS entwickelt, der sich durch sein, für damalige Verhältnisse, hohes Leistungsvermögen einen Namen machte.

1975 ereignet sich ein Meilenstein in der Fuchs-Geschichte: die Patentvergabe für die höhenverstell- und schwenkbare Kabine. Was heute als State of the Art bei Lademaschinen gilt, revolutionierte damals die Arbeit. Durch die bessere Sicht auf den Arbeitsbereich konnte schneller und vor allen Dingen sicherer gearbeitet werden.

Bislang ein erfolgreich laufender Familienbetrieb, kam Fuchs 1984 aufgrund von heftigen Streitigkeiten innerhalb der Besitzerfamilie ins Schlingern - und das trotz voller Auftragsbücher! Aufgrund der festgefahrenen Situation gestatteten die Banken keine weiteren Liquiditätszuschüsse - ein Konkurs drohte. Als einzige Lösung blieb 1985 eine Übernahme - in dem Fall durch Schaeff.

Die MHL350 bereitet 1991 den Weg in die Materialumschlagbranche, sie war die erste speziell dafür konzipierte Lademaschine und unterschied sich dadurch entscheidend von den bisherigen Maschinen, die lediglich Modifikationen bestehender Modelle waren.

Im Jahr 1998 verabschiedete sich Fuchs endgültig von den klassischen Seilbaggern. Zugleich läutete man die bis heute erfolgreiche Ära der hydraulischen Lademaschinen ein. Die ausschließliche Konzentration darauf ist bis heute ein Unikum in der Branche.

2002 wird Fuchs gemeinsam mit dem Mutterhaus Schaeff vom US-amerikanischen Baumaschinenspezialisten Terex akquiriert. Seitdem firmiert der Betrieb unter dem neuen Namen Terex Fuchs. Was anfangs geprägt durch die damalige Heuschreckendiskussion vereinzelt zu Unsicherheiten bei der Belegschaft führte, hat sich zu einer produktiven und partnerschaftlichen Kooperation entwickelt, die bis heute andauert. Der Konzern bekennt sich zur Historie - und führt unter anderem auch das alte Fuchs-Logo wieder verstärkt ein. In der neuen F-Serie findet man es stilisiert sogar auf der Heckseite des Oberwagens wieder:

Wer genau hinschaut, erkennt auf dem Heckgewicht die angedeutete Fuchs-Schnauze. Die Lampenausschnitten erinnern zudem an die markanten Augen des Fuchses. Ein kleines Detail nur - und doch zeigt es, dass man hier die Historie ernst nimmt und nicht, wie teilweise andere Hersteller, achtlos über Bord wirft.

Beschäftigungssituation im Werk Bad Schönborn

Heute beschäftigt Terex Fuchs ca. 300 Mitarbeiter und zählt zu einem der attraktivsten Arbeitgebern der Gegend. Dies zeigt sich u.a. durch die niedrige Fluktuationsrate und der anhaltenden Flut an Bewerbungen. Besonderen Wert legt Terex Fuchs dabei auf eine gesunde Mischung aus ?alten Hasen? und jungen Talenten.

In den vergangenen Jahren hat Terex Fuchs seine Produktion kontinuierlich umgestellt: Lean Production, Andon System, Kanban & Co. sind hier die entsprechenden Fachbegriffe. Auch die Arbeitssicherheit wurde erhöht - so war der Tag unseres Besuchs am 26. Juni 2014 bereits der 404. Tag ohne Unfall - und das in einem Industriebetrieb, in dem tagtäglich tonnenschweren Lasten bewegt werden.

Application Center setzt Kundenwünsche um

Besondere Anwendungen verlangen nach besonderen Lösungen. Darum kümmert sich bei Terex Fuchs das mehr als 30-köpfige Team des Application Centers (APC), unter Leitung von Thomas Berners. Es setzt sich aus Spezialisten für Stahlbau, Hydraulik, Einkauf, Montage etc. zusammen. Ob verschiedene Greifer, Ladeeinrichtungen, Kabinen, Motoren, Unterwagen oder sonstige Sonderwünsche - das nahezu autonome agierende APC stellt alle Kunden zufrieden. Hier entstehen auch Sonderkonstruktionen wie die MHL 385 - in Sachen Größe und Gewicht die spektakulärste Erscheinung auf der 125-Jahr-Werk von Terex Fuchs.


Weitere Informationen: 125 Jahre Terex Fuchs Webseite



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