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Ibbenbüren - Jede Region in Deutschland zeichnet sich durch ihre Geologie aus. Im Fall von Ibbenbüren im nördlichen Westfalen ist es das besondere Sandsteinvorkommen, das nur hier anzutreffen ist. Typische Materialeigenschaften: Es ist mittel- bis grobkörnig, robust und wenig anfällig gegenüber Verwitterung. Seine Farbe variiert zwischen gelb, grau und braun. Ein Familienbetrieb, der den Abbau in dritter Generation betreibt, ist die Westermann GmbH & Co. KG. Für die Verarbeitung des Sandsteins setzt das Unternehmen zu einem großen Teil Baumaschinen von Cat ein.

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Bauforum24 TV Video und Web TV Inhalt Bauforum24 präsentiert: Neuer Zeppelin Cat Radlader 966K XE
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Außerdem gewinnt Westermann Sand und Schieferton. Denn alles wird aus dem Abbaugebiet des Sandsteins verwertet. Der Sandstein wird etwa zu Wasserbausteinen, Sand und Schotter für den Garten-, Wege- und Straßenbau sowie zu gewaschenem Sand für den Sportstättenbau und Filterbereich verarbeitet. Abnehmer von Schieferton sind Ziegeleien. Ton wird für die Abdichtung von Deponien genutzt, Torf wird zugekauft, mit Schieferton gemischt und als Blumenerde im Erwerbsgartenbau vermarktet.

Cat_349E.jpg


Carl Brinkmann (links), leitender Verkaufsrepräsentant der Zeppelin Niederlassung Osnabrück,
berät Geschäftsführer Ludwig Menger (rechts) und Betriebsleiter René Giese, stehend auf dem
Cat Kettenbagger 349E, der auf der NordBau in Auftrag gegeben wurde.


Zwischen 1977 und 2002 wurden von Westermann durchschnittlich 100.000 Tonnen Haus- und Gewerbeabfälle aus dem Altkreis Tecklenburg in einer zwölf Hektar großen Hausmülldeponie verwahrt. Das Deponiegas Methan wird seitdem entzogen und in einem eigenen Blockheizkraftwerk zur Stromproduktion genutzt. Dieser Strom wird teilweise selbst verwendet, der überschüssige Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Derzeit wird von dem Unternehmen die Oberfläche der Hausmülldeponie abgedichtet. In vier Lagen von 25 Zentimetern Stärke wird eine Tonschicht aufgebracht, die verdichtet wird. Dann werden Flächenfilter und Flies mit einer Stärke von 30 Zentimetern eingebaut.

Im Großen und Ganzen sind vielfache Einsatzmöglichkeiten für Baumaschinen, wie Walzen, Raupen, Radlader, Kettenbagger und Muldenkipper gegeben. Dass es für sie viel zu tun gibt, belegen die durchschnittlichen Betriebsstunden pro Maschine von 2.000 pro Jahr, welche typische Schlüsselgeräte, wie die Radlader, erbringen müssen. In regelmäßigen Abständen von fünf Jahren wird der Maschinenpark darum erneuert. Einen großen Anteil haben daran die Cat Geräte. Hauptlieferant bei den Baumaschinen ist die Zeppelin Niederlassung Osnabrück, über die auch der komplette Baumaschinenservice abgewickelt wird. So wurde auf der NordBau der Kaufvertrag für einen neuen Cat Kettenbagger 349E unterschrieben.

Inspektionen sowie Wartungsarbeiten führt immer das gleiche Duo von Zeppelin aus: Servicetechniker Sebastian Buck und Außendienstmeister Uwe Scherrer. Sie wissen, was sie vor Ort erwartet: Sandstein enthält hohe Quarzanteile und ist daher sehr verschleißintensiv. Auch wenn Baggerlöffel und Radladerschaufeln besonders verstärkt und aufgearbeitet wurden, müssen die Mitarbeiter den Maschinenbestand regelmäßig in Augenschein nehmen. Stehen Investitionen an oder gibt es technische Fragen, berät Carl Brinkmann, leitender Verkaufsrepräsentant der Zeppelin Niederlassung Osnabrück, den Firmeninhaber Andreas Westermann, Geschäftsführer Ludwig Menger und Betriebsleiter René Giese. Zusammen haben sie sich eine Lösung für den Cat Kettenbager 330DL überlegt, die beim Abbau bislang eine Ausnahme bildet: Der Cat 330DL erhielt keinen Löffel, sondern einen Ripper ? ähnlich einer Raupe. Damit lässt sich mit der Baumaschine besser in das Material eindringen und das mit Tonschichten durchzogene Gestein reißen.

Cat_330DL.jpg


Beim Abbau bislang eine Ausnahme: Der Cat 330DL erhielt keinen Löffel, sondern einen Ripper ?
ähnlich einer Raupe. Damit lässt sich mit der Baumaschine besser in das Material eindringen und
das mit Tonschichten durchzogene Gestein reißen.


In den Anfangsjahren war der Abbau noch Handarbeit ? ein mühsames Geschäft. Allzu große Steine waren da nicht zu gewinnen. Erst als Anfang der 1970er-Jahre auf mechanisches Brechen umgestellt wurde, näherte sich der Betrieb an eine Abbauleistung von tausend Tonnen am Tag an. Mit dem Einsatz eines Seilbaggers hielt die erste Baumaschine Einzug. Im Lauf der Jahre wurde die Technik immer größer und größer, mit der die Fahrer wie Christoph Wolters umgehen mussten. Irgendwann saß er hinter dem Steuer eines Cat Kettenbaggers 365 ? heute bedient er einen Cat Kettenbagger 385CL. Seit 27 Jahren arbeitet er für Westermann ? ähnlich lange stehen schon viele der insgesamt 60 Mitarbeiter im Dienst des Unternehmens.

In die Breite statt in die Tiefe

Zu Spitzenzeiten baute der Betrieb sogar auch schon über eine Million Tonnen Gestein ab, als etwa die Wasserstraßen entlang der Ems, Elbe und Weser ausgebaut wurden und entsprechende Materialmengen benötigt wurden. Im Jahr 2012 hat sich die Abbaumenge den Marktgegebenheiten angepasst. Heute erzielt Westermann eine Jahresleistung von 500.000 Tonnen, der Cat Kettenbagger 385CL, der seit der bauma 2010 zum festen Inventar gehört, macht die Produktionsmenge möglich. Bevor sich die Baumaschinen an den Abbau des Sandsteins machen können, müssen sie den Abraum beseitigen. Dann werden Bohrlöcher in 2,5 bis drei Metern Tiefe angelegt, um eine Lockerungssprengung einleiten zu können. Allerdings muss die Abbauplanung eine entscheidende Besonderheit berücksichtigen: Unterhalb des Steinbruches wurde früher Steinkohle abgebaut. Nach Stilllegung des sogenannten ?Westfeldes" stieg das Grubenwasser wieder an. Das bedeutet: Beim Abbau muss man mehr in die Breite als in die Tiefe gehen. Nun kommt der Cat 385CL ins Spiel und kann mit dem Laden von Schieferton oder Sandstein auf Cat Muldenkipper wie einen 771 oder zwei 772 beginnen.

Die Skw bringen das Material zum Vorbrecher. Das Rohmaterial wird im Abbaugebiet auf eine Größe kleiner 450 Millimeter vorgebrochen. Über ein Förderband wird das Material dann zur rund einen Kilometer entfernten Sieb- und Klassieranlage transportiert, wo es der Größe nach abgesiebt wird. Alle Materialien werden in bis zu Tausend-Tonnen-Silos trocken gelagert. Die Beladung der Lkw erfolgt über computergesteuerte Bandanlagen. Ein eigener Fuhrpark mit 16 Lkw mit Aufliegern stellt den Transport sicher. Die Produkte werden nicht nur auf der Straße zum Kunden befördert, sondern Westermann besitzt eine eigene Verladeanlage am Stichkanal, die im Jahre 2000 erneuert und auf eine Abladetiefe von 2,50 Meter ausgebaut wurde. Das Material wird mit dem Lkw angeliefert und direkt über die Rutsche ins Schiff gekippt.

(© Fotos: Zeppelin Cat)

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