Bauforum24 1.291 Geschrieben 15. Dezember 2009 Geschrieben 15. Dezember 2009 56.000 m² Betonfertigteile, über 25.000 m³ Transportbeton in Liefergemeinschaft, ein innovatives Betonförderungskonzept: Die CEMEX Deutschland AG ist als Baustoffproduzent und Dienstleister an einem der größten Bürokomplexe Dortmunds beteiligt. Die CEMEX Deutschland AG versorgt die Baustelle in Liefergemeinschaft mit Transportbeton, die CEMEX Beton-Bauteile GmbH liefert Betonfertigteile, die CEMEX-Betonförderung stellte Großmastpumpen und konzipierte eine Übergabestation.Auf eine Höhe von 86,17 Metern reicht die Attika des 22-geschossigen Hochhauses, seine oberirdische Bruttogeschossfläche addiert sich mit der zweier niedrigerer Bürogebäude auf ca. 33.000 Quadratmeterm², und die dreigeschossige Tiefgarage reicht bis auf die Ebene minus 10 Meter: Mit dem WestfalenTower entsteht bis zum Frühjahr 2010 eines der größten Büroensembles in Dortmund. Nach dem Konzept von Köhler.Architekten, Frankfurt am Main, wird das markante Hochhaus den Kreuzungspunkt Westfalendamm / Semerteichstraße im Südosten der Innenstadt akzentuieren und eine Stadttorfunktion übernehmen. Die sechsspurige Hauptverkehrsader Westfalendamm ist ein Teil der Bundesstraße 1 und des Ruhrschnellwegs.Der Bauherr KPE GmbH & Co. KG aus Wiesbaden hat die Dortmunder Bauunternehmung Freundlieb GmbH & Co. KG als Generalunternehmer mit der schlüsselfertigen Bauausführung betraut. Die CEMEX Deutschland AG ist auf dreifache Weise beteiligt: Zunächst liefert ihr Tochterunternehmen CEMEX Beton-Bauteile GmbH im Auftrag der BayWa Baustoffe Vertrieb Datteln Doppelwandelemente und Elementdecken für die Herstellung der Wände und Decken vom dritten Untergeschoss bis zum obersten Stock des Hochhauses. Die Halbfertigteile werden nach der Montage mit Verguss- bzw. Aufbeton ergänzt, und den liefert der Transportbetonbereich der CEMEX Deutschland AG gemeinsam mit einem Partner; auch hier ist BayWa der Auftraggeber. Die CEMEX-Betonförderung schließlich unterstützt die Baustelle beim Einbau. Die Übergabestation: Zwei Baustellenkrane neben dem Hochhaus machen ein paralleles Betonieren mit zwei Kübeln möglich.Die beiden niedrigeren Bürogebäude ? das viergeschossige U-förmige Bauteil B und das sechsgeschossige L-förmige Bauteil C ? sind als Rohbau schon komplett. Auch das Hochhaus, Bauteil A, ist inzwischen fast fertig.Die drei Tiefgeschosse unter den Bauteilen B und C werden vor allem eine Tiefgarage aufnehmen. Unter Bauteil A hingegen liegen nur zwei Tiefgeschosse: Den Raum für das dritte beansprucht die 2,50 Meter starke Gründungsplatte aus 2.000 m³ Ortbeton, hergestellt im Frühjahr 2008 in einer 18-Stunden-Betonage.Der Transportbetonbedarf der Baustelle WestfalenTower summiert sich auf 25.000 m³, die unter der betontechnologischen Federführung der CEMEX Deutschland AG überwiegend aus dem CEMEX-Werk Dortmund-Schüren auf die Baustelle am Westfalendamm 87 geliefert werden. Einbau einer Elementdecke. Die roten Einbauteile sind ?Checker", Prüfeinrichtungen zum Ablesen von Betondeckung und Schalenstärke. Ebenfalls zu erkennen ist eine bereits vergossene Doppelwand.?Mit seiner Lage an der B1 und seiner Größe von 22 Geschossen ist das Hochhaus schon sehr imposant. Gerade wird die Decke über dem obersten Bürogeschoss betoniert", erklärt Antje Gebhard vom Vertriebsaußendienst Dortmund-Südwestfalen der CEMEX Deutschland AG. ?Bisher hat unsere Liefergemeinschaft gut 23.000 m³ geliefert, jetzt stehen nur noch einige hundert m³ Transportbeton aus." Als Hauptsorten kamen ca. 15.000 bzw. 4.000 m³ Beton der Festigkeitsklassen C 35/45 bzw. C 30/37 zum Einsatz.Auch die Kollegen von der CEMEX Beton-Bauteile GmbH haben einen Großteil der bestellten Produkte schon geliefert. ?In diesen Tagen werden die letzten von insgesamt 42.000 m² Elementdecken und 14.300 m² Doppelwandelementen eingebaut", erklärt Björn Trinkaus, in den Verkaufsbüros Dortmund und Nottuln verantwortlich für die technische Koordination. ?Dieser Auftrag ist für uns der bisher größte in Dortmund."Eine Besonderheit: Die Decken in den drei Gebäuden wurden durchgehend als Flachdecke ausgebildet, das heißt, es gibt grundsätzlich keine Unterzüge, sondern die Deckenplatten lagern im Innenbereich vor allem auf Stützen. In den Kontaktbereichen sind die Elementdecken mit Dübelleisten versehen, Stahlbolzen, die ein Durchdrücken der teils hoch belasteten Stützen und somit eine Rissbildung verhindern.Die technisch anspruchsvollsten Elementdecken finden sich in der Tiefgarage. Eine repräsentative Eingangshalle zwischen den Bauteilen A, B und C wirkt mit einer immensen Auflast auf das 1. Untergeschoss. Deshalb bringen es die Elementdecken aus einer 6-cm-Betonschale plus Aufbeton hier auf eine Endstärke bis 34 Zentimeter. Über dem Rampenbereich der Tiefgarage kamen die mit 10 Meter längsten Elementdecken zum Einsatz. Sie sind 2,50 Meter breit und rund 4,5 Tonnen schwer ? noch kein Problem für die bis 6 Tonnen ausgelegten Baustellenkrane.?Es freut uns besonders, dass wir bei einem Bauvorhaben dieser Dimension die Firma Freundlieb und den Tragwerksplaner STU mit unserem technischen Know-how unterstützen konnten. Auch mit dem Prüfstatiker Bernhardt Ingenieure aus Darmstadt haben wir effizient zusammengearbeitet", so Björn Trinkaus.Das Hochhaus hat bei einem Rohmaß von 40,90 x 23,35 Metern außen und im Kern tragende Wände. Die nicht tragenden Doppelwandelemente im Kernbereich sind mit einer Fuge von der Decke getrennt. Die widerstandsfähigsten tragenden Doppelwandelemente kamen wiederum in der Tiefgarage zum Einsatz. Mit einer Schalenstärke von 8,5 Zentimetern erfüllte die CEMEX Beton-Bauteile GmbH die Forderung nach einer Betondeckung von 5 Zentimetern. Die Decken wurden komplett als Flachdecke ohne Unterzüge ausgeführt.Der Vorfertigungsgrad der Betonfertigteile ist insgesamt recht hoch. Die Mitarbeiter des Fertigteilwerks Eslohe-Bremke betonierten etwa die Rohrauslässe einer Deckenheizung im Werk mit ein, statteten Decken- und Wandelemente mit Elektrodosen aus. Der Aufzugshersteller lieferte Rüsthülsen und Halfenschienen ins Fertigteilwerk, die die Betonwerker in die für die Aufzugsschächte bestimmten Wandschalen integrierten.Das Fachwissen der CEMEX-Betonförderung war gefragt, um rund 2.000 m³ Ortbeton zur Komplettierung der Halbfertigteile in die oberen Geschosse des Hochhauses zu transportieren. Zunächst hatte ein Baustellenkran die Betonkübel vom Boden aus bis zur Einbaustelle gehoben, doch ab einer Höhe von 40 Metern erwies sich diese Methode als zu zeitintensiv: Die Entladezeit für einen Transportbetonmischer betrug mittlerweile 40 Minuten. Auch hätten Passanten oder Autos durch Steinschlag gefährdet werden können. Die technisch anspruchsvollste Lösung ? separate mitkletternde Verteilermasten ? war jedoch in Anbetracht der verbleibenden Bauzeit und Gebäudehöhe nicht mehr wirtschaftlich.Uwe Keschka, Einsatzleiter der CEMEX-Betonförderung Nordrhein-Euregio, konzipierte in Zusammenarbeit mit dem Team der Bauunternehmung Freundlieb eine schnell umzusetzende, sichere und kostenbewusste Lösung, um die Betoniergeschwindigkeit zu erhöhen. An eine in den Fahrstuhlschacht eingebaute Steigleitung wird eine fahrbare Betonpumpe mit einer Kapazität von 85 bar Betondruck angeschlossen. Die Leitung endet in einer Übergabestation auf dem aktuell obersten Geschoss. Hier verspringt sie als drehbarer Betongalgen, unter den der Kran den Kübel setzen kann. Diese Übergabestation klettert geschossweise mit. Dazu wird die Rohrverbindung unterbrochen, der Stahlrahmen des Betongalgens im Fahrstuhlschacht um eine Geschosshöhe über seiner alten Position neu verdübelt. Unten in der Leitung stellt ein hydraulischer Sperrschieber sicher, dass bei der Reinigung der Steigleitung der Restbeton ? je etwa ein m³ ? in einen Fahrmischer entsorgt werden kann.Dank der Übergabestation braucht der Kran den Betonkübel nur horizontal zu versetzen und nicht über sämtliche Stockwerke hochzuziehen. Bis zu 25 m³ Beton pro Stunde können so in die Doppelwandelemente gegossen werden. Für die 180 m³ Beton je Geschossdecke wurde eine Einbauleistung von 35 m³ pro Stunde erreicht. Das Flagschiff des Büroensembles WestfalenTower, das 22-geschossige Bauteil A, wird eines der höchsten Hochhäuser Dortmunds sein.Uwe Keschka: ?Mit diesem technisch relativ einfachen, aber auf die Gegebenheiten an der Baustelle genau abgestimmten Verfahren konnten wir einerseits den Bauablauf beschleunigen und andererseits dafür Sorge tragen, dass die Kosten im Rahmen bleiben. Der Beton wird auf sichere Weise gefördert und kann schnell eingebaut werden."So ist der WestfalenTower Dortmund ein gelungenes Beispiel, wie einander ergänzende Produkt- und Dienstleistungsbereiche der CEMEX Deutschland AG Bauunternehmen bei einer schnellen wirtschaftlichen Bauausführung unterstützen.Mehr Meldungen zu aktuellen Bauprojekten... Jobreport: WestfalenTower Dortmund Unternehmenslink: www.cemex.de(Fotos: Cemex) Zitieren
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