Bauforum24 1.293 Geschrieben 28. Juli 2009 Geschrieben 28. Juli 2009 Der Ulmer Spezialfahrzeughersteller KAMAG Transporttechnik GmbH & Co. KG hat am 24. und 25. Juli 2009 sein 40-jähriges Jubiläum gefeiert. Gefeiert wurde in Form eines Sommerfestes mit der gesamten Belegschaft gemeinsam mit der Schwesterfirma Scheuerle Fahrzeugfabrik GmbH. Darüber hinaus reisten auch Mitarbeiter der zweiten Schwesterfirma Nicolas Industrie aus dem französischen Auxerre an, die sieben Stunden Anfahrt dafür in Kauf nahmen, um gemeinsam mit den Ulmern zu feiern. Am Samstag wurden die Feierlichkeiten bei einem ?Tag der Offenen Tür" für die Mitarbeiter und Familien von KAMAG fortgesetzt. KAMAG begrüßte an diesem Tag beinahe 600 Gäste auf dem Firmengelände im Donautal. Schlackentransporter auf dem Hof der KAMAG.Im Jahre 1969 wurde die KAMAG Transporttechnik GmbH & Co. KG von Franz Xaver Kögel und Karl Weinmann gegründet. Die Idee der beiden Unternehmer war: die Schwertransporte von den Schienen auf die Straße zu bringen. Man begann Spezialfahrzeuge für Schiffswerften und für Stahlwerke zu entwickeln und zu bauen.Nachdem die Firma zuerst in Karlsdorf angesiedelt war, verlegte man schon im Jahre 1970 die Unternehmenszentrale nach Ulm ins Donautal. Seit 2004 gehört KAMAG zur TII Group ? der Transporter Industry International. Die Gruppe ist weltweit führend in der Entwicklung und Herstellung von Schwerlastfahrzeugen der Spitzenklasse und gehört zur Firmengruppe des Multiunternehmers Senator E.h. Otto Rettenmaier. KAMAG Modultransporter beim Transport der ersten A380 aus der Fertigungshalle, Toulouse 2007.Schon von Anfang an war die KAMAG global tätig. Bis heute sind weit über 2.400 KAMAG Spezialfahrzeuge weltweit im Einsatz. Das Ulmer Unternehmen hat derzeit 180 Mitarbeiter.Seit der Gründung der KAMAG wurden im Laufe der letzten 40 Jahre zahlreiche Sonderfahrzeuge in Ulm entwickelt und gebaut. Premiere für den ersten selbst fahrenden hydrostatisch angetriebenen Hubwagen mit 200 t Nutzlast zum Transport von Schiffsektionen in Portugal war 1971. Schnell erweiterte KAMAG bereits Mitte der Siebziger sein Engagement nach Asien als zwei koppelbare Palettentransporter mit 100 t Nutzlast den Weg nach Taiwan antraten. 1974 lieferte KAMAG die ersten koppelbaren Werfthubwagen mit elektronischer Vielweglenkung aus, diese Schiffssektionstransporter bestimmen noch heute den Ablauf in vielen Schiffswerften. Hauptmärkte in diesem Bereich sind Korea und China. Auf Wunsch einer koreanischen Schiffswerft baut KAMAG später dann einen ?Supertransporter", der auf 96 Rädern und einer Ladefläche von 25 m Länge und 6,10 m Breite eine Nutzlast von 560 t vorweist, damit kann er das Gewicht von über 450 Mittelklasse-PKW stemmen. KAMAG Transporter auf Cape Canaveral, 1979.Auch die amerikanische Weltraumbehörde NASA gibt schon 1977 ihren ersten Hubwagen in Auftrag, um in Cape Canaveral hochempfindliches Material und Raketenteile zu transportieren. Weitere Aufträge der NASA folgten.Mit ihrem Produkt den Modultransportern (SPMTs), die von sogenannten Powerpacks angetrieben werden, setzt KAMAG gemeinsam mit der Schwesterfirma SCHEUERLE Maßstäbe im modernen Schwertransport überdimensionaler Lasten. Im Jahr 1986 wurden schon Bohrinseln von 8.000 t sicher zum Ziel gebracht. Bis 16.000 t und mehr können die sowohl hintereinander als auch nebeneinander koppelbaren Modultransporter bewältigen. 2007 verlässt die erste A380 in Toulouse auf KAMAG Modultransportern ihre Fertigungshalle.Die wahrscheinlich größten Schlackentransporter der Welt mit 120 Tonnen Nutzlast, einer Gesamtlänge von 11 m, rund 60 t Eigengewicht und 460 PS Leistung wurden im Jahr 2000 nach Peru geliefert. Der Transport von flüssiger, bis zu 1300 Grad heißer Schlacke, die bei der Produktion von Stahl anfällt, ist eine im wahrsten Sinne des Wortes brisante Transportaufgabe. Im Bereich Stahl gibt es noch mehr zu berichten: Einen Brammentransporter zum Beispiel mit gigantischen Ausmaßen, an dem Reifen mit einem Durchmesser von rund 3 Metern montiert sind, lieferte KAMAG zuletzt 2005 an ein Stahlwerk in Saudi-Arabien. Brammen sind Metallblöcke, die wie riesige Schokoladetafeln aussehen und als Zwischenprodukt für eine spätere Weiterverarbeitung im Walzwerk gegossen werden. Brammen können Stückgewichte von mehr als 20 Tonnen haben. Auch beim Transport von flüssigem Stahl verlassen sich die Kunden auf die Produkte von KAMAG. Der KAMAG Gießpfannentransporter, den ein Stahlwerk in Libyen erhalten hat, kann bei einem Eigengewicht von 55 Tonnen eine Nutzlast von rund 180 Tonnen bewältigen. Mit seiner Gesamtlänge von fast 13 Metern und einer Breite von 4 Metern ist er mit einem Wenderadius von 9.800 mm dabei wendiger als viele PKW´s.Ein weiterer Sektor, den die KAMAG mit ihren verschiedensten Fahrzeugen bedient, ist der Bereich der Terminal- und Flughafenlogistik. Der Wechselbrückenhubwagen ?Wiesel" und die Terminalzugmaschine ?TruckWiesel" arbeiten in vielen Logistikzentren in Deutschland und dem angrenzenden Europa.Auf dem Flughafen kommt zum Beispiel der Flugzeugschlepper ?TowBear", den die Kamag in verwschiedenen Größen anbietet, zum Einsatz. Zuschauer bei der Fahrzeugvorführung am Familientag.Viele dieser Produkte durften die Familienangehörigen der KAMAG Mitarbeiter am Samstag, den 25. Juli 2009, auf dem Firmengelände in Ulm bewundern. Die Fahrzeuge waren auf dem Hof ausgestellt und konnten so hautnah erlebt werden. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei den Fahrzeugvorführungen. Mehr Bauforum24 News... Artikel: Ein KAMAG Schlackentransporter geht nach Qatar Herstellerlink: www.kamag.com(Fotos: KAMAG) Zitieren
Yumbo 82 Geschrieben 28. Juli 2009 Geschrieben 28. Juli 2009 (bearbeitet) Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass KAMAG auch mal einen Radlader, den AL 100, gebaut hat. Es bleib aber beim Prototyp. bearbeitet 29. Juli 2009 von Yumbo Zitieren
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