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Geschrieben
Hohe Gipfel, tiefe Schluchten, grüne Wiesen oder auch schäumende Wasserfälle: Dies sind nur einige der spektakulären Ausblicke, wenn sich die Rhätische Bahn (RhB) in endlosen Schleifen den Albula-Pass hinauf schlängelt.

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Auf halber Strecke zwischen Chur und St. Moritz nähert sich ein weiterer Höhepunkt dieser Linie ? der Landwasserviadukt bei Filisur. 1901/1902 erbaut gilt die 142 Meter lange Eisenbahnbrücke heute als Wahrzeichen der Bahngesellschaft. In 65 Meter Höhe führt sie über das wilde Landwassertal hinweg. Rund 9.000 m³ Kalkdolomit aus einem nahe gelegenen Steinbruch wurden für das Baudenkmal zu einer eleganten Brücke mit fünf Pfeilern und sechs halbkreisförmigen Gewölben von je 20 Meter Spannweite verbaut. Die Bauweise aus lokalem Stein ergibt ein beeindruckend harmonisches, in die Berglandschaft integriertes Bild. Mit ein Grund, warum die UNESCO das Bauwerk letzten Sommer als Teil des Gesamtkunstwerks ?Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina" als UNESCO Welterbe anerkannte, als erst dritte Bahnstrecke weltweit.

Als größtes und spektakulärstes Bauwerk auf der 63 km langen Albula-Strecke, die auch von den weltbekannten Panoramazügen Bernina- und Glacier Express passiert wird, gilt der Landwasserviadukt außerdem als ein bauliches Meisterwerk. Die drei Hauptpfeiler des Viadukts, der nicht frei steht, sondern an beiden Enden in einem Tunnel endet, wurden ohne Gerüst aufgemauert. Zudem gilt die elegant geschwungene Brücke als das beliebteste Fotomotiv dieser Strecke. Doch wenn zur Zeit die Bahnreisenden an der rechten Fensterfront in Stellung gehen, das Fenster herunterschieben und mit gezückter Kamera auf dem Moment lauern, bis sich der Zug über dem Tal anmutig in die Kurve legt, erwartet sie eine Überraschung. Anstatt der geschwungenen Bögen der Eisenbahnbrücke präsentiert sich ein Kunstwerk ? verhüllt à la Christo. Grund dafür ist die Sanierung des Baudenkmals, das über 100 Jahre nach dem Bau erstmals instand gesetzt wird ? ohne das Äußere des UNESCO-Welterbes zu verändern. Für die Gleise wird ein neuer Schottertrog gelegt, das Mauerwerk restauriert. Der Betrieb rollt dabei mittels stählerner Hilfsbrücken normal weiter. Während beim Bau noch auf eine Einrüstung verzichtet wurde, erstellte die Schweizer Lawil Gerüst AG jetzt ab März in circa sieben Wochen ein Arbeitsgerüst mit einer verkleideten Fläche von rund 6.000 m² aus Layher AllroundGerüst. Unter anspruchsvollen Bedingungen für die bis zu 14 Monteure, logistisch wie technisch.

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Über einen eigens gebauten Flurweg wurden mit einem zweiachsigen Lastwagen die 750 Tonnen AllroundGerüst, das die Gerüstbaufirma bei Layher dank serienmäßiger Fertigung bei gleichzeitig großzügiger Lagerbevorratung ?just in time" abrufen konnte, an den Fußpunkt des Viadukts gebracht. Die sich nach oben verjüngende Geometrie der Pfeiler wurde beim Einrüsten mit einer Auskragung gelöst. Diese Konsolen wurden alle zehn Meter mit einer Spezialhalterung am Bauwerk aufgelagert. Um in rund 50 Meter Höhe die geschwungenen Bögen des Landwasserviadukts einzurüsten, wurde zwischen der Pfeilerrüstung ein Allround-Fachwerkträger mit Spannweite 12,85 Meter eingebaut. Dabei war das exakte Ansetzen der Gerüste die größte Herausforderung. Hier konnten sich die Gerüstbauer auf die Passgenauigkeit des Allround-Systems verlassen, wie Josef Tresch, Geschäftsführer der Lawil Gerüst AG, berichtet. Optischer Höhepunkt ist jedoch die Gerüstverkleidung: Für die Frontseite wurde ein Schutznetz in knalligem Rot gewählt ? seit jeher schon die Farbe der RhB-Züge. Und so aus der Not eine Tugend gemacht, rechnet man bis Herbst doch mit rund einer Million Fahrgästen, die in Zügen über den Viadukt gleiten werden: Während Besucher sonst in der Regel eher enttäuscht auf eingerüstete Sehenswürdigkeiten reagieren, überwiegt jetzt großes Staunen über die rote Verpackung im Christo-Style, für die rund 350 Rollen Schutznetz mit je 50 Metern Länge montiert wurden. Und die das Gerüst zu einem Kunstwerk macht.

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Herstellerlink: www.layher.de

(Fotos: Layher)

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Geschrieben
Das freut mich jetzt aber, dass auch das Bündnerland hier im Forum vorkommt top.gif Ich fahre da morgen wieder (zum x-ten mal wink.gif ) vorbei, bei Gelegenheit kann ich ja mal ein paar Bilder machen.

Gruss Phil

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