Bauforum24 1.304 Geschrieben 3. Dezember 2008 Geschrieben 3. Dezember 2008 Elegant hüllt eine Glasfassade die Gebäudestruktur ein. Wie eine weithin sichtbare Skulptur wirkt dadurch der Al Hamra Tower am Persischen Golf. Imposante 412 Meter ragt das Hochhaus in die Höhe. Der 412 Meter hohe Al Hamra Tower wird das neue Wahrzeichen am Persischen Golf. Mithilfe der PERI Schalungslösung entsteht ein markantes Bauwerk mit außergewöhnlicher Formgebung.Mit zunehmendem Baufortschritt wird deutlich, dass der Al Hamra Tower nicht nur ein Hochhaus mit bemerkenswerter Höhe wird, sondern dass durch seine markante Form ein neues Wahrzeichen entsteht. Nach seiner Fertigstellung in 2010 werden in den 77 großzügig dimensionierten Stockwerken Geschäfts- und Büroflächen mit insgesamt 98.000 Quadratmetern zur Verfügung stehen. Eines der weltweit renommiertesten Architekturbüros ? das amerikanische Architektenteam Skidmore, Owings und Merrill LLP (SOM) ? entwarf hier ein Bürogebäude mit einem Hauch von Luxus und einer atemberaubenden Aussicht.Der eigentliche Grundriss des Gebäudes gleicht einem abgerundeten Quadrat mit 60 Metern Kantenlänge ? mit einem mittig angeordneten Kern für die Aufzugs- und Treppenschächte. Um diesen Kern schraubt sich die Gebäudestruktur gegen den Uhrzeigersinn wie eine Spirale nach oben. Bis zum 70. Stockwerk beschreibt die Außenfassade eine Drehung von West nach Ost um über 130 Grad. Dadurch gleicht keine Etage der anderen. Darüber hinaus verjüngt sich der Querschnitt von der 70. bis zur 77. Etage. Auf der Südseite bleibt immer etwa ein Viertel der versetzten Geschossfläche ausgespart. Hier sind an beiden Seiten des Kerns die so genannten Flügelwände angeordnet. Sie weisen durch die Drehung des Towers allseitig verwundene Flächen mit bis zu zehn Grad Neigung auf. Die maßgeschneiderte Kombination unterschiedlicher PERI Kletterschalungssysteme erlaubt die Herstellung der veränderlichen Geschosse im regelmäßigen Acht-Tage-Takt.Die Realisierung der markanten Gebäudestruktur stellt hohe Anforderungen an die Schalungstechnik und das Ahmadiah Baustellenteam. Die Ingenieure des Weißenhorner Schalungs- und Gerüstspezialisten PERI kombinierten hierfür verschiedene Kletterschalungssysteme und die Skydeck Deckenschalung zu einem projektbezogen maßgeschneiderten Gesamtpaket. Die Schalungsplaner erstellten für jedes der 77 unterschiedlichen Geschosse detaillierte Ausführungszeichnungen und entwickelten ein ganzheitliches Schalungskonzept. Dadurch sollen Anpassungsarbeiten für den jeweiligen Abschnitt minimiert und die einzelnen Etagen in jeweils nur acht Tagen komplett fertig gestellt werden. Der Al Hamra Tower liegt an der östlichen Lebensader von Kuwait-City, nahe den charakteristischen Wassertürmen.Die innen liegenden Kernwände wachsen mithilfe der PERI ACS Selbstklettertechnik vorauslaufend empor. Aus dem modular aufgebauten Baukastensystem mit fünf möglichen Klettervarianten wurden Arbeitsbühnen und Plattformen gebildet, die unabhängig von Kran und Wetter mit dem ACS Kletterantrieb in die jeweils nächste Etage gebracht werden. Die ACS kann mit der kundeneigenen Trio Rahmenschalung kombiniert werden ? ein Vorteil für die Baustelle. Alle ACS Varianten sollen reibungslos miteinander arbeiten und lassen sich mit zusätzlichen Baukasten-Komponenten jederzeit erweitern. Die PERI Lösung berücksichtigt außerdem die beiden Baukrane innerhalb des Kerns sowie zwei Betonverteiler, die zusammen mit den ACS Plattformen nach oben klettern. Bereits während der Bauphase besticht der Al Hamra Tower durch seine zeitlose Eleganz, die durch eine Drehung der Außenfassade um 130 Grad erreicht wird. Im Schutz der PERI RCS Kletterschutzwand werden die Geschossdecken inklusive der Randunterzüge hergestellt. Damit ist das Personal in den oberen drei, im Bau befindlichen Etagen gegen Absturz gesichert und vor starkem Wind in großer Höhe geschützt. Zur Verankerung am Bauwerk kommen Deckenschuhe zum Einsatz. Sie führen die RCS Kletterschienen beim Umsetzen zum nächsten Betonierabschnitt. Somit ist die komplette Gerüsteinheit auch während des Klettervorgangs mit dem Bauwerk verbunden. Das Al Hamra Projektteam entschied sich dafür, auch die Kletterschutzwand ohne Kranunterstützung zu bedienen. Mit den mobilen RCS Selbstkletterwerken soll der Kostenaufwand hierfür äußerst gering sein. Denn die wenigen, mobilen Hydraulikaggregate und -zylinder lassen sich von Einheit zu Einheit leicht von Hand umsetzen. Die RCS Klettereinheiten wurden von Anfang an so positioniert, dass sich die Randeinheiten aufgrund der veränderlichen Grundrissform von einem Fassadenrand zum anderen horizontal umsetzen lassen.Damit der geplante Acht-Tage-Takt auch bei den Geschossflächen eingehalten werden kann, schalt das Baustellenteam die knapp 1.500 m² großen Deckenflächen im Schutz der RCS Einhausung mit dem PERI Skydeck System. Die alu-leichten Elemente sollen eine einfache, ermüdungsfreie und schnelle Montage ermöglichen. Zusätzlich kann mit dem Skydeck Fallkopfsystem früh ausgeschalt werden. Damit stehen die Längsträger und die Paneele rasch für den jeweils nächsten Takt bereit ? die Notunterstützung bleibt unberührt stehen. Das reduziert die Vorhaltemenge und beschleunigt den Bauablauf. Die Herstellung der Flügelwände mit verwundener Oberfläche sowie den Vor- und Rückneigungen von bis zu zehn Grad erfolgt maßgenau mit PERI SKS/Vario Kletterschalungseinheiten.Die spiralförmige Gebäudeform führt nicht nur zu unterschiedlichen Geschossflächen, auch die südlichen Kernaußen- und die Flügelwände verändern ihre Lage und Länge. Deshalb wurden hierfür Klettereinheiten aus dem PERI SKS Sperren-Kletter-System und der Vario Träger-Wandschalung gebildet. Diese Lösung wird einerseits für einhäuptiges Klettern bei massiven Bauteilen eingesetzt, andererseits können damit aber auch die beim Al Hamra Tower bis zu zehn Grad vor- und rückgeneigten Flügelwände betoniert werden. Ohne Sondermaßnahmen lassen sich zusätzliche Betonauflasten oder Auftriebskräfte in das Bauwerk ableiten. Die durch die Drehung verursachte Verwindung der Wandflächen kann mit den Vario Wandschalungselementen maßgenau eingestellt und realisiert werden. Mit einer speziellen, aus PERI Systemteilen konzipierten Umsetztraverse hängt die Baustellenmannschaft die SKS/Vario Umsetzeinheiten immer im jeweiligen Schwerpunkt an den Kran. So können die unterschiedlichen Neigungen berücksichtigt werden. Während des Umsetzvorgangs werden die Kletterbühnen sicher an einer Kette geführt, die zwischen den beiden Aufhängepunkten verläuft. Ein Abdriften der Klettereinheiten soll damit zuverlässig verhindert werden.Alle Klettervarianten wurden von vornherein so konzipiert, dass sich sowohl die Regelgeschosshöhen von 4,20 Meter als auch Zwischengeschosse bis zu elf Metern Höhe ohne aufwändige Umbauarbeiten herstellen lassen. Eine unterschiedliche Positionierung der Fensteraussparungen ließ sich mit den PERI Systemen ebenso berücksichtigen wie kurzfristige Anpassungen des Bauablaufs an die veränderlichen, örtlichen Baustellengegebenheiten. Die senkrecht verlaufende, südliche Kernwand weist unterschiedlich positionierte und schräg ausgesparte Fensteröffnungen auf, die sich mit dem PERI ACS System überklettern ließen.(Fotos: PERI GmbH) Zitieren
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