Abbruch Spandauer Brücke

[Bauforum24 1.304]

Die Zuschauermengen, die in Berlin den Abbruch der Spandauer Brücke, die über die Stadtautobahn A100 führte, beobachteten, waren gewaltig. Fast rund um Uhr schauten sie den Arbeiten der Firma Philipp Halter GmbH aus Berlin, die den Abbruchauftrag der 160 m langen Spannbetonbrücke realisierte, zu.

Auf der gesperrten A 100 stehend bricht der New Holland Raupenbagger E215B die Anschlüsse
zur Spandauer Brücke ab. Zum Schutz des Belages der A 100 war diese mit einer 1 m starken
Sandschicht belegt worden

Im Einsatz war dabei auch eine Flotte von Ketten- und Mobilbaggern sowie Radladern und Lkws. Dazu gehörten auch zwei New Holland Radlader W190B mit einem Einsatzgewicht von 17,5 t und einer Motorleistung von 169 kW/230PS sowie ein New Holland Raupenbagger E215B, der mit einem Monoblock-Ausleger ausgerüstet war. Mit seinem Dienstgewicht von 24,2 t und seiner Motorleistung von 118 kW/160 PS war er auch mit Abbruchzange, Hydraulikhammer und Crusher im Einsatz.

?Wir mussten die Brücke in zwei Abschnitten abbrechen. Dazu war die Autobahn am Wochenende komplett gesperrt. Allerdings nur bis Montag 4.00 Uhr, was uns natürlich reichlich Zeitdruck verschaffte. Aber wir haben das pünktlich und letztlich ohne wirkliche Probleme geschafft", sagt Christoph Halter, der Geschäftsführer. Das Unternehmen hat sich auf Sprengung, Abbruch und Kampfmittelräumung spezialisiert. ?Mittlerweile machen wir kaum noch Sprengungen. Unser Hauptbetätigungsfeld ist der Abbruch. Dafür haben wir 60 Mitarbeiter, einen umfangreichen Maschinenpark mit 30 größeren Maschinen und eine eigene Werkstatt mit ausgebildetem Personal, in der wir alle Reparaturen, die beim Abbruch natürlich manchmal reichlich anfallen können, selbst ausführen", sagt Robert Halter, der Junior im Familienunternehmen.

Robert Halter, Christoph Halter (v. l.)

Die Spandauer Brücke, die erst 1963 in Betrieb genommen wurde, war mittlerweile so verrottet, dass nur ein Abbruch und Neubau als Option blieb. Um Unfällen oder unkontrolliertem Abbruch vorzubeugen, musste die Spannbetonbrücke mit 48 Pfosten abgesteift werden. Dann wurden einzelne Teile herausgeschnitten, die danach auf einer Bereitstellungsfläche zwischengelagert und nach dem eigentlichen Abbruch sortiert, gebrochen und zur Wiederverwertung abgefahren wurden. Um dies in entsprechend kurzer Zeit zu gewährleisten, war wie beschrieben eine ganze Flotte von Baumaschinen im Einsatz. Da auch in den Nachtstunden gearbeitet wurde, konnten die New Holland Radlader bzw. Raupenbagger mit ihren niedrigen Schallemissionswerten glänzen. Auch das ist ein Beitrag, der für dieses schwierige Abbruchprojekt gute Bedingungen schaffte.

Ein weiterer wichtiger Faktor war, dass es keinerlei Havarien gab. Das sprach zum einen für die New Holland Maschinen, zum anderen aber auch für die Betreuung, die der New Holland Händler für Berlin und Brandenburg, die Firma FRB Baumaschinen, leistete. Denn Beratung und Service beginnen ja nicht erst, wenn etwas schief gelaufen ist, sondern im Vorfeld eines Projektes. Und hier hatte der Geschäftsführer der FRB Niklas Lamping gute Arbeit geleistet. ?Wir arbeiten gern mit FRB zusammen, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass die Firma wirklich guten und zuverlässigen Service für unsere New Holland Maschinen leistet. Das ist für uns eine wichtige Voraussetzung, um mit den manchmal sehr engen Zeitfenstern und den schwierigen Arbeitsbedingungen gut klarzukommen", sagt Christoph Halter.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das ganze Abbruchprojekt Spandauer Brücke mit eigenem Personal der Firma Halter geleistet wurde. Das Zusammenspiel der einzelnen Maschinen klappte hervorragend. Auch dies war eine Voraussetzung, um den Zeitplan einzuhalten. Und zu diesem Ergebnis hat auch die Einsatzberatung, bezogen auf die Raupenbagger bzw. New Holland Radlader, beigetragen. Denn erst durch konkrete Hinweise und Schulung oder Beratung sind Baumaschinen auch zu 100 % nutzbar. Auch darauf legt Lamping von FRB sehr viel Wert. Den Nutzen daraus konnte man beim Abbruchprojekt Spandauer Brücke in Berlin hautnah miterleben.

(Fotos: New Holland)