Bauforum24 1.291 Geschrieben 25. März 2008 Geschrieben 25. März 2008 Wülfrath, im März 2008. Im Werk Flandersbach herrscht Hochbetrieb. Etwa ein Viertel der gesamten deutschen Produktion von Erzeugnissen aus gebranntem Kalk hat ihren Ursprung in dem zur Rheinkalk GmbH gehörenden, größten europäischen Kalkwerk. Zur Herstellung dieser und vieler anderer Produkte für die Chemische Industrie, die Stahlerzeugung, die Bauindustrie und den Umweltschutz werden jährlich rund 9,5 Millionen Tonnen devonischer Massenkalk aus den angrenzenden Steinbrüchen gewonnen. Derzeit erschließt Rheinkalk mit dem Steinbruch Silberberg neben dem Werk eine neue Gewinnungsstätte. Um für den Betrieb dieses Steinbruchs gerüstet zu sein und weiterhin die hohe Förderleistung zu gewährleisten, hat Rheinkalk von der Niederlassung Köln der Zeppelin Baumaschinen GmbH einen rund 1000 PS starken, 170 Tonnen schweren Terex O&K Minenbagger vom Typ RH 90-C erworben. Die beiden Partner Rheinkalk und Zeppelin freuen sich am Tag der Maschinenübergabe über den neuen Minenbagger im Steinbruch Rohdenhaus.Es ist bereits der zweite Terex Minenbagger, den Rheinkalk von Europas größter Vertriebs- und Serviceorganisation der Baubranche bezogen hat. Beide Geräte sind momentan im 180 Hektar großen und 160 Meter tiefen Steinbruch Rohdenhaus im Zwei-Schicht-Betrieb 16 Stunden täglich im Einsatz. Ihre Aufgabe ist es, das Kalk-Gestein, das durch Sprengung gelöst wird, auf Cat Muldenkipper vom Typ 777 zu verladen. Ausgestattet mit zehn Kubikmeter fassenden Klappschaufeln, beladen die Großbagger die mit einer Nutzlast von 100 Tonnen ausgestatteten Maschinen in sechs Ladespielen.Mitte 2008 wird der neue Terex RH 90 in den angrenzenden, 80 Hektar umfassenden Steinbruch Silberberg verlegt, für den momentan die Aufschlussarbeiten laufen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Steinbruchs, wo zusätzlich 161 Millionen Tonnen Kalkstein abgebaut werden sollen, erhöhen sich die Kalksteinreserven von derzeit 20 auf 50 Jahre. Die Rohstoffe aus dem Silberberg werden benötigt, um sie mit dem Kalkstein aus dem Steinbruch Rohdenhaus zu mischen. So wird auf effiziente Weise eine Rohstoffqualität erreicht, mit der die anspruchsvollen Produkte des Werkes Flandersbach hergestellt werden können. Sprengungsarbeiten für die Kalotte.Speziell zwei Gründe sprachen laut Rheinkalk für den Erwerb des Terex Großbaggers anstelle eines anderen Produkts: die guten Erfahrungen, die das Unternehmen in der langjährigen Zusammenarbeit mit Zeppelin gemacht hat, sowie die Qualität des Produkts. ?Letztendlich geht es darum, dass der Großbagger möglichst produktiv arbeitet bei möglichst niedrigen spezifischen Kosten. Beides sehen wir aus unserer Erfahrung heraus beim Terex RH 90 gewährleistet", berichtet Friedhelm Neuhaus, Hauptbetriebsleiter Gewinnung im Werk Flandersbach. Neben der Ladeleistung wird die Produktivität entscheidend von der Verfügbarkeit beeinflusst. Aus diesem Grund wurde beim RH 90-C wie auch schon beim ersten Terex Großbagger von Zeppelin, den Rheinkalk im Jahr 2005 erworben hatte, das Zwei-Motoren-Konzept umgesetzt, wobei selbst beim Ausfall eines Antriebsstranges der Bagger funktionsfähig bleibt. Der 170 Tonnen schwere Gigant wird von zwei Caterpillar-Motoren vom Typ Acert C18 angetrieben. Die beiden 6-Zylinder-Motoren sind auf eine Nettoleistung von 1100 PS bei 1800 Umdrehungen/Minute eingestellt und erfüllen die strengen Abgasnormen von Tier 3. Um die Förderleistung von Kalkstein für das Werk Flandersbach bei Wülfrath in Nordrheinwestfalen weiterhin zu gewährleisten, hat Rheinkalk von Zeppelin einen zweiten Terex O&K Großbagger erworben.Bei Fragen rund um den Einsatz vertraut Rheinkalk auf Zeppelin. Die beiden Unternehmen sind enge Partner - ihre Zusammenarbeit besteht bereits seit 1976. Das erste von Zeppelin an das Werk Flandersbach ausgelieferte Gerät war eine Caterpillar Raupe vom Typ D7. Momentan laufen im Steinbruch Rohdenhaus über 20 Cat Maschinen, neben den Muldenkippern sind das vor allem große Radlader, aber auch Motorgrader und Raupen. ?Wir sind mit Zeppelin immer gut gefahren. Neben den Produkten sind wir besonders zufrieden mit dem Service von Zeppelin. Das war auch ein ausschlaggebender Grund dafür, dass wir uns wieder für den Terex Bagger von Zeppelin entschieden haben", kommentiert Friedhelm Neuhaus.Rheinkalk entstand 1999 aus der Zusammenführung der Rheinischen Kalksteinwerke und der RWK Kalk AG unter dem Dach des belgischen LhoistKonzerns, dem weltgrößten Hersteller von Kalk- und Dolomiterzeugnissen. Das seit 1903 bestehende Werk Flandersbach ist mit 170 Hektar Betriebsfläche und zukünftig 260 Hektar aktiver Steinbruchfläche das größte Werk der Rheinkalk-Gruppe und gleichzeitig das größte Kalkwerk Europas.Es liegt logistisch günstig zu den Industriezentren an Rhein und Ruhr und beliefert wichtige Kunden auf kurzem Wege. Jährlich werden hier rund 9,5 Millionen Tonnen Kalkstein gefördert. Die Absatzmenge von Qualitätsprodukten aus gebranntem Kalk liegt bei rund zwei Millionen Tonnen, was etwa einem Viertel der gesamten deutschen Produktion entspricht. Der Absatz von Kalkstein-Produkten beträgt rund 2,7 Millionen Tonnen. Im Werk Flandersbach sind derzeit 435 Mitarbeiter beschäftigt. Bemerkenswert ist die hohe Zahl von rund 45 Auszubildenden. Die Ausbildungsquote liegt mit über zehn Prozent doppelt so hoch wie der bundesdeutsche Durchschnitt. Ausgebildet wird in zukunftsträchtigen Berufen wie Energieelektroniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker, KfZ-Mechatroniker, Industriemechaniker, Industrie- und IT-Kaufleute.(Fotos: Zeppelin) Zitieren
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