JCB Teleskop 527-55 im Untertageeinsatz

[André 139]

Teleskopeinsatz 600 m unter der Erde

Das Versatzbergwerk Bleicherode in Thüringen hat eine traditionsreiche Vergangenheit. Gestartet 1899 als Königliche Berginspektion Bleicherode wurden fast 100 Jahre lang Kali-Düngemittel gefördert. 1996 hat die NDH-Entsorgungsbetreibergesellschaft das Bergwerk übernommen und verwertet Abfall durch Untertage-Versatz. Es besteht Versatzpflicht, um mögliche Bergschäden so gering wie möglich zu halten. Das vorhandene Hohlraumvolumen beträgt über sieben Millionen Kubikmeter. Damit ist bei einer Abfall-Aufnahmekapazität von 200.000 Jahrestonnen eine Annahmesicherheit bis weit über das Jahr 2010 gewährleistet. Die Einlagerung erfolgt in einem 200 Meter dicken Salzpaket und gewährleistet so den vollständigen Einschluss der Abfälle im Gebirge. Als Versatzstoffe werden mineralische Stoffe verwertet, wie z.B. Filterstäube und Schlacken, Strahlsande, Reproduktionsprodukte aus der Abgasreinigung und Schlämme. Der Versatz erfolgt nach zwei Verfahren. Beim hydraulischen Versatz werden die Abfälle mit Grubenlauge gemischt und über gesonderte Rohrsysteme in die Hohlräume transportiert. Beim Big-Bag-Versatz werden die Abfälle konfektioniert und in speziellen Säcken nach Untertage gebracht.

In 600 Metern Tiefe transportiert der JCB Teleskop 527-55 die Big-Bags zur Endlagerstelle
und stapelt die Säcke dort in einzelnen Lagen - bis der Stollen verfüllt ist.

Auf der dritten Sohle in 600 Metern Tiefe übernimmt ein JCB Teleskop 527-55 die Big-Bags, verlädt sie auf ein Transportfahrzeug und übernimmt sie wieder nach der Fahrt durch das Stollensystem an der End-Lagerstelle. Die ca. 1,5 Tonnen schweren Säcke werden in Lagen gestapelt. Verbleibende Hohlräume werden mit Salz aufgefüllt. Eine endgültige Verdichtung erfolgt im Laufe der Jahre durch das Gebirge. Der JCB Teleskop wurde Übertage demontiert, im Korb auf die dritte Sohle transportiert und dort wieder zusammengebaut. Erst am Ende seines ?Arbeitslebens? wird die Maschine wieder ans Tageslicht gelangen. Alle Wartungsarbeiten und Reparaturen müssen Untertage durchgeführt werden. Deshalb war die Zuverlässigkeit ein wesentliches Kriterium bei der Investitionsentscheidung. Ausschlaggebend waren zudem die kompakte Bauform und die hohe Bodenfreiheit. Die Maschine, die vom JCB Händler Döllstädter-Gabelstapler-Service aus Döllstadt geliefert wurde, besitzt einen äußeren Wenderadius von nur drei Metern und ist damit ideal für den Einsatz in den engen Stollen geeignet. Der 527-55 hat eine Nutzlast von 2,7 Tonnen, erreicht eine Hubhöhe von 5,6 Metern und besitzt er die bergbauliche Zulassung für den Untertageeinsatz. Angetrieben wird die kompakte Maschine von einem 62-kW-Motor (83 PS), der kraftstoffsparend ist und der strengen Tier II-Abgasnorm entspricht. Die vollhydrostatische automatisch ausrichtende Lenkung ermöglicht drei Lenkart-Optionen: Vorderradlenkung, Allradlenkung und ?Hundegang?. Der permanente Allradantrieb und der Lenkeinschlagwinkel von 52 Grad vorn und hinten garantieren enorme Wendigkeit. Das JCB Hydrostatik-Getriebe verfügt über zwei separate Geschwindigkeitsstufen: die kleine fürs Arbeiten und die größere fürs Fahren. Der Fahrer hat so eine ausgezeichnete Kontrolle über die Maschine und kann den Lader äußerst präzise steuern. Rolf Teichmüller, Obersteiger und verantwortlich für den betrieblichen Ablauf Über- und Untertage, ist mit dem 527-55 sehr zufrieden. ? Der Teleskop entspricht genau unserem Anforderungsprofil. Er ist geländegängig, wendig und hubstark, um die Big Bags auch in die hintersten oberen Winkel zu stapeln. Außerdem ist er vielseitig, so dass er auch für andere Arbeiten, z.B. beim Untertage-Leitungsbau eingesetzt werden kann.?


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