DerMolch 2 Geschrieben 13. März 2022 Share Geschrieben 13. März 2022 Hallo liebe Gemeinde, ich hoffe ich habe die richtige Rubrik erwischt. Meine Frage entsteht aus einer Diskussion die ich am Rande mitbekommen habe. Und zwar geht es um die Sauberkeitsschicht in Form von Edelsplitt (2/5-Mineralgemisch beispielsweise) die unter die Bodenplatte eines gewöhnlichen Fertigbauhauses eingebracht wird. Ich denke neben der natürlichen, drainagierenden Eigenschaft wird diese Sauberkeitsschicht ebenso dazu verwendet um Verdichtungsunebenheiten der Tragschicht auszugleichen sowie um eine Planfläche zu erhalten damit die Abstandhalter für die Bewehrung satt in der Betonbodenplatte liegen. Soweit korrekt? Nun zur eigentlichen Frage: Wenn man davon ausgeht dass auf schwierigen Untergründen aufgebaut wird (beispielsweise stark lehmhaltiger Boden) und die Tragschicht darüber Höhenunterschiede durch unterschiedliche Verpressung durch Verdichtung aufweist, wie stark dürfte man dann mit der SKS ausgleichen? Ich denke 5cm sind üblich, aber wie sehe es bei 10cm aus? Wäre das zu viel? Oder gar 15cm? Wo ist da die Grenze? Und ab welcher Höhe sagt man ist die SKS nicht mehr tragfähig? Ich freue mich über eure Fachkenntniss! Liebe Grüße DerMolch Zitieren Link to comment Auf anderen Seiten teilen Teilen...
Aka 1.763 Geschrieben 13. März 2022 Share Geschrieben 13. März 2022 (bearbeitet) ...Splitt ist keine Sauberkeitsschicht - eine Sauberkeitsschicht besteht aus Beton niedriger Festigkeitsklasse, welche auch dazu da ist um die Betonüberdeckung des Bewehrungsstahls zu gewährleisten. Wie willst du Abstandshalter / diese typischen "Drunterleisten" auf einem Splittbett auslegen... spätestens wenn der Baustahl drauf liegt sind die Abstandshalter im Splitt versunken, der Baustahl liegt auf dem Splitt und die Betonüberdeckung geht gegen null. Ein Splittbett mit der Alulatte abgezogen bauen wir auf den verdichteten Unterbau aus Frostschutz 0-32 oder 0-56 als Ausgleichsschicht ein... die Stärke variiert dabei von ca. 3-5... knapp 10cm... je nachdem wie gut das Planum des Unterbaus ist. 3cm ist dabei die Untergrenze, weil die Rohre, die wir zum Abziehen einlegen ca. 3cm Durchmesser haben... ist der Unterbau an einzelnen Stellen zu hoch oder hat ein Baggerfahrer das Planum z.B. beim Splitt verteilen mit den Ketten etwas aufgerissen, dann kann das Splittbett auch schon mal gegen ännähernd null auslaufen... muß etweder -wer es kann- frei Hand abgezogen werden oder die Abziehrohre in den Schotter des Unterbaus etwas "eingegraben' werden. Ein Splittbett machen wir allerdings nur um da drauf die Dämmung für die Bodenplatte auszulegen (Hartschaum, Styrodur, XPS)... eine Bodenplatte ohne Dämmung kommt direkt auf das Planum des Unterbaus... das kann man ja auch auf +/- 5mm Ausarbeiten / Ausgleichen. Hier ein Bild... Unterbau aus Frostschutz 0-32, ein Splittbett eben abgezogen... die Dämmung 120mm entsprechender Festigkeistsklasse (meist HBT 500) für die Bopl. wird gerade ausgelegt. Auf die Dämmung kommt noch ne Baufolie, dann die Abstandshalter, gefolgt von der Bewehrung... usw. ...das Splittbett kommt nicht direkt auf den anstehenden z.B. lehmhaltigen Baugrund... da kommt z.B. bei einer Bopl für einen Keller erst z.B. Schotter 16-22 oder 16-32... je nachdem was das jeweilige Schotterwerk liefern kann. Der Schotter wird mitm Minibagger + Rotationslaser reinplaniert... und abgerüttelt. Bei einer gedämmten Bopl. wird auf +/- wenige Zentimeter planiert und als weitere Lage der Splitt als Ausgleichsschicht eingebracht. Bei einer ungedämmten Bopl. wird die Planie möglichst genau auf +/- 0,5 bis 1cm abgezogen... da direkt auf den Schotter ne Baufolie, Abstandshalter, die Bewehrung und die Bopl. betoniert wird. Wenn man es überteiben will kann man auf dem Schotter auch erst noch eine Sauberkeitsschicht aus Beton niedriger Festigkeitsklasse einbauen... aber das ist eigentlich sinnlos. Eine Sauberkeistsschicht macht man eigentlich nur, wenn man z.B. in Fundamentgräben eine Schalung für geschalte Fundamente / Frostschürzen aufstellen muß und man so für das Aufstellen der Schalung eine feste saubere Oberfläche benötigt. Oder bei speziellen Anforderungen... z.B. extreme bewehrte Betonbauteile, Fundamente, etc. Oder letztens haben wir so ne Art "Sauberkeistschicht" eingebaut... da sollte eine Bodenplatte auf felsigem Untergrund gegossen werden. Da hab ich den Untergrund Minibagger und Stemmhammer per Laser so genau wie möglich auf Höhe abgestemmt... teils waren da aber schon auch niedriger Stellen vorhanden, inkl. nem (überdimensionalen) Leitungsgraben für ne Fernwärmeltg. und ein paar Leerrohre, den ein Abbruchunternehmer da mitm Kettenbagger reingestemmt hat und außerdem bricht der Fels / brechend die Schichten (so Sandsteinfels) nicht immer so wie man das will. Daher hab ich die Oberfläche nach dem Stemmen mitm Minibagger abgezogen / von losem Material befreit und da drauf haben wir ca. 10m³ Mager-/Pflasterbeton als Ausgleichsschicht eingebaut... mit der Alulatte abgezogen. bearbeitet 13. März 2022 von Aka Zitieren Link to comment Auf anderen Seiten teilen Teilen...
mertl99 77 Geschrieben 13. März 2022 Share Geschrieben 13. März 2022 Hallo, nimm Schotter 8/16 oder 8/22 das lässt sich fast Plan einbauen und geht auch mit dem Rechen bearbeiten die Stärke sollte um die 10-15 nicht überschreiten ! und für eine Bodenplatte ja kein 0 Material nehmen !!!! Du brauchst den Schotter als Wasserableitende Kapillarschicht !!! mfg Zitieren Link to comment Auf anderen Seiten teilen Teilen...
Aka 1.763 Geschrieben 13. März 2022 Share Geschrieben 13. März 2022 (bearbeitet) vor 3 Stunden, mertl99 schrieb: ... Du brauchst den Schotter als Wasserableitende Kapillarschicht !!! ... ...nö, ne "Wasserableitende Kapillarschicht" das ist ein Widerspruch in sich... du meinst eine kapillarbrechende Schicht d.h. eine Schicht welche verhindert, dass Wasser durch die Kapillarwirkung nach oben zu Unterseite der Bopl. gesogen wird. Wobei es auch Fälle gibt z.B. weiße Wanne... aus WU-Beton die sowieso im Wasser / unter Wasser steht... da ist die Kapillarwirkung vollkommen egal... da wird eine offene / eigentlich kapillarbrechende Schotterschicht zu einer Flächendrainage in der sich ohne entsprechenden Ablauf das Wasser erst recht sammelt. bearbeitet 13. März 2022 von Aka Zitieren Link to comment Auf anderen Seiten teilen Teilen...
mertl99 77 Geschrieben 14. März 2022 Share Geschrieben 14. März 2022 vor 13 Stunden, Aka schrieb: ...nö, ne "Wasserableitende Kapillarschicht" das ist ein Widerspruch in sich... du meinst eine kapillarbrechende Schicht d.h. eine Schicht welche verhindert, dass Wasser durch die Kapillarwirkung nach oben zu Unterseite der Bopl. gesogen wird. Wobei es auch Fälle gibt z.B. weiße Wanne... aus WU-Beton die sowieso im Wasser / unter Wasser steht... da ist die Kapillarwirkung vollkommen egal... da wird eine offene / eigentlich kapillarbrechende Schotterschicht zu einer Flächendrainage in der sich ohne entsprechenden Ablauf das Wasser erst recht sammelt. Ja genau so meinte ich das Zitieren Link to comment Auf anderen Seiten teilen Teilen...
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