Holger1974 34 Geschrieben 23. Dezember 2021 Share Geschrieben 23. Dezember 2021 (bearbeitet) Ich hoffe, ich bin hier richtig, ansonsten bitte ich einen der Admins, das Thema entsprechend zu verschieben. Danke. Folgendes: bei uns steh seit kurzem mitten im Ort ein schöner großer Liebherr-Obendreher. So hatte ich mir auch mal Zeit, das Gerät aus der Nähe anzusehen. Dabei fiel mir auf, dass auf den Ballastplatten Namen von verschiedenen Unternehmen eingeprägt sind. So haben mehrere Ballastplatten eine Prägung mit dem Schriftzug "Breuer", andere wiederum "Hochtief", etc.. Ich dachte, auf den Ballastplatten steht immer "Liebherr". Oder werden diese auch mal spezifisch für Baufirmen gefertigt, mit dem entsprechenden Logo drauf? Ich frage deswegen, weil das Unternehmen, welches den Kran betreibt (lokale Baufirma) weder was mit Breuer noch mit Hochtief zu tun hat. Wie kommen diese Ballastplatten dann zu diesem Obendreher? War schon erstaunt, als ich die Namen der verschiedenen Unternehmen auf den einzelnen Ballastplatten gelesen habe. Wer fertigt diese Ballastplatten? Betonwerke? Ansonsten wünsche ich allen Forumsteilnehmern frohe und gesegnete Weihnachten. bearbeitet 23. Dezember 2021 von Holger1974 Zitieren Link to comment Auf anderen Seiten teilen Teilen...
Aka 1.764 Geschrieben 23. Dezember 2021 Share Geschrieben 23. Dezember 2021 (bearbeitet) Liebherr betoniert den Betonballast auch nicht selbst... man kann z.B. einen neuen Kran auch komplett ohne Ballast liefern lassen und den Betonballast von einem Fertigteilwerk seiner Wahl fertigen lassen. Das hat neben mit Sicherheit einem günstigeren Preis auch logistische Gründe... wenn du z.B. im nordeutschen Raum oder evtl. noch weiter weg einen Liebherrkran (aus Biberach) kaufst, dann macht das nicht unbedingt Sinn 20, 30,... 50... 100Tonnen Betonwürfel durch die Gegend zu fahren. Meist gibts entsprechend spezialisierte Fertigteilwerke (in der Nähe), welche sogar die Pläne (Maße, Gewichte, Form) und auch Formen / Schalungen für den Ballast gängiger Krane besitzen. Wenn wir z.B. bei meinem ehemaligen Arbeitgeber irgendwelche Ballastplatten gebraucht haben, dann haben wir da beim Betonwerk Binder ( https://www.beb-krangewicht.de/ ) bei Rottenburg ob der Tauber angefragt. Dabei ists insofern die Aufnahmepunkte, die vom Kranhersteller vorgegebenen Maße und das Gewicht eingehalten wird kein Problem in so eine Schalung eine entsprechende Matrize mit einem Firmennamen, einem Logo oder was auch immer einzulegen. Ist halt dann immer so eine Sache wenn so ein Kran weiterverkauft wird. Ich hatte z.B. Untendreherballastplatten mit neben dem "Liebherr"-Schriftzug einigen Kranvermietern unserer Region im Lager liegen. Würfelt man jetzt noch sämtliche Ballastplatten wild durcheinander, sieht das äußerst beschissen aus... daher haben wir drauf geachtet, dass zumindest auf einem Kran zumindest immer möglichst gleiche Platten zusammen geblieben sind bzw. wenn mal weitere Platten benötigt wurden z.B. wenn mit einem verkürzten Drehradius aufgebaut wurde, dann wurde mit gleichen oder zu Not mit mehr oder weniger neutralen "Liebherr-Schriftzug-Platten" aufgefüllt. Man könnte sich als Käufer und Betreiber eines solchen gebraucht erworbenen Kranes auch hinstellen und die einbetonierten Schriftzüge der anderen Firma wegschleifen oder mit Betonspachtelmasse zukleistern... aber wer macht das schon? Aber zurück zum Betonieren... einmal, da hab ich bestimmte Gegenballaststeine für einen Liebherr 100LC Obendreher gebraucht, weil der mit verkürztem Ausleger aufgebaut werden sollte und wir die entsprechende Stückelung an Ballastplatten nicht hatten... als der Kran gebraucht gekauft wurde, war da nur der Ballastsatz für die volle Ausladung dabei. Der Kran scheint in Deutschland derart selten zu sein... da bin ich vermittelt über unseren Liebherr-Vertragshändler beim dem Fertigteilwerk gelandet -leider weiß ich dne Namen nicht mehr-, das sozusagen als Haus- & Hoflieferant auch für Liebherr selbst den Ballast betoniert. Und selbst die hatten bei der Kranbezeichnung LH 100LC erstmal ein großes Fragezeichen im Gesicht... konnten sich aber zum Glück von Liebherr die entsprechenden Pläne & Angaben besorgen und den Ballast termingerecht fertigen. Hier ein wenig Kranbeton aus der Nähe... Obendreher-Gegenballast... wobei unsere neutral ohne Firmennamen / Logos, etc. waren. Im Hintergrund... z.B. Untendreherballast für die LH 71K mit "BIV"... davon hatten wir auch noch Kwitek und "neutrale" Liebherr-Platten. bearbeitet 23. Dezember 2021 von Aka 3 Zitieren Link to comment Auf anderen Seiten teilen Teilen...
Holger1974 34 Geschrieben 23. Dezember 2021 Autor Share Geschrieben 23. Dezember 2021 (bearbeitet) @Aka: erstmal Danke für diese Info. Ich werde schauen, dass ich nach den Feiertagen mal Bilder von den Ballastplatten mache, die beim EC-H (?) aufgelegt sind. Wenn ich den Bericht verstanden habe, werden die Ballastplatten typenspezifisch gefertigt, z.B. gibts dann bei einem 420 EC-H andere Ballastplatten als für einen 550 EC-H, oder sind die z.B. innerhalb einer Baureihe austauschbar? oder regelt das jeder Kranhersteller selbst? By the way. was wiegt so ne Platte, sagen wir z..B für einen 280 EC-H in etwa? bearbeitet 23. Dezember 2021 von Holger1974 Zitieren Link to comment Auf anderen Seiten teilen Teilen...
Aka 1.764 Geschrieben 23. Dezember 2021 Share Geschrieben 23. Dezember 2021 (bearbeitet) Von Herststeller zu Hersteller passen die Ballastplatten normalerweise absolut nicht... und auch bei einem Hersteller passen die Platten auch nur bedingt bei verwandten Krantypen - is ja auch nicht so, wir stecken da einfach mal ein wenig Betonklötze rein. Das genaue Gewicht jeder Platte und auch der Zeitpunkt, wann da welche der Platten bei der Montage eingehoben und bei der Demontage rausgehoben wird ist exakt in der Bedienungsanleitung zu so einem Kran festgelegt - Fehler führen da sehr schnell zu einem Unfall. Bei Liebherr gibt es da sog. Zeichnungsnummern, die auf jedem Teil eines Kranes drauf sind... daran kann man identifizieren zu welchen Kranen ein Teil paßt. Außerdem kannste die Platten über die Breite und das Gewicht ganz gut zusammensuchen... meist sind da Typenschilder an den Platten... z.B. eingegossene Metall-/Edelstahlplatten mit entsprechenden Angaben. Auf dem obigen Photo bei dem mittigen Stapel, das sind alles Obendreher Gegenballastplatten z.B. die oberste Platte... da kann ich dir nicht sagen zu welchem Kran die gehört. Die Platten darunter -wenn ich jetzt nicht total falsch liege- müßten bei Kranen, wie LH 140 EC, LH 154 EC und LH 180 bzs 200EC passen. Beispielsweise der LH 71EC... ein relativ altes Modell, da sehen die Platten wieder komplett anders aus - für den Aufbau mit voller Ausladung 45m kommen da z.B. 3 Stk. mit je 3,25Tonnen und einer mit ca. 1,5Tonnen rein. Und für einen verkürzten Aufbau gibts noch einen relativ kleinen Ballaststein mit grad mal ca. 750kg. ...auf dem Bild in der Mitte das müßten 2 solche kleinen Steine sein. ...hier ein Bild von einem abgebauten LH 71EC... rechts, das sind 2 Grundballastplatten mit je 5 Tonnen, in Bildmitte die 3 aufeinandergestapelten Gegenballastplatten, das sind die 3,25 Tonnen-Klötze und der dünne der da hinten zwischen Kabine und den dickeren Platten rauslugt... das ist die 1,5Tonnen Platte. ...hier das Ganze nochmal in "aufgebaut"... Hakenhöhe ca. 30m, auf einem Unterwagen / Schienenfahrwerk mit normalerweise 6 Stk. á 5 Tonnen... also 30 Tonnen Grundballast. Wobei wir diesen Kran... wir hatten da noch ein paar alte 5Tonnen-Klötze rumliegen um 10 Tonnen (Grundballast) überballastiert haben. Das macht man normalerweise nur, wenn außergewöhnlich schwere Unwetter / Stürme angekündigt sind oder das aus sonst irgendwelchen statischen Gründen nötig wäre... da der Kran aber dauerhaft auf nem Lagerplatz steht und wir die Platten über hatten... schaden tuts jedenfalls nicht wenn da 10 Tonnen mehr drauf liegen. Gegenballast, wie oben schon erwähnt 3 Stk. á 3,25 Tonnen + 1 Stk. á 1,5 Tonnen = 11,25 Tonnen Die Drehbühne... also Gegenausleger (ohne Ballast und ohne den 45m langen Ausleger) + Kabine + Drehkranz und Spitze sind 9 Tonnen... der 45m-Ausleger hat inkl. Katze und Lasthaken ca. 4,2 Tonnen - also hängen da zusammen mit dem Ballast mal locker flockig 24,5 Tonnen in der Luft... und dabei ist der LH 71 EC der "kleinste" Liebherr Obendreher - heute eher unrentabel, weil der LH 71K bei gleicher Ausladung von 45m die gleichen Lasten hebt, aber als Untendreher erheblich einfacher / kostengünstiger zu montieren ist. bearbeitet 23. Dezember 2021 von Aka 4 Zitieren Link to comment Auf anderen Seiten teilen Teilen...
Aka 1.764 Geschrieben 23. Dezember 2021 Share Geschrieben 23. Dezember 2021 Hier noch 2 Bilder... einmal vom Gegenausleger mit den Winden für das Katzseil und dahinter die Hubwinde. Und ein Bild vom montierten / eingehängten Gegenballast - und ja, die Ballastplatten sind nur links und rechts mit diesen "kleinen" kurzen Rundstahlwellen -die man auch auf den obigen Photos sieht- eingehängt. 3 Zitieren Link to comment Auf anderen Seiten teilen Teilen...
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