Link: Rhomberg Bahntechnik

[MC86 5]

Hallo zusammen, hier ein Link zum Thema Gleisbau, vor allem Interessant die FAQs hier werden einige Arbeitsabläufe sehr genau erläutert, wer immer sich mit Gleisbau befasst, sollte sich die Seite nicht entgehen lassen, (Ich hab das hier postiert, weil in nächster Zeit einige ÖBB Geleise von der Firma erneuert werden, dann werd ich die Bilder, falls ich welche Machen kann auch hierher posten, weil das Thema Bahnhof Dornbirn ist ja unter HOCHBAU)

Nun der Link http://www.bahntechnik.com/index.html bearbeitet 14. August 2005 von Andreas

[Transalpin 1]

Hallo,

Kurz zur Erklärung: Rhomberg Bahntechnik beschäftigt sich NICHT mit dem konventionellen Gleisbau (dies tut ihre 100%-Tochter Bahnbau-Wels aus Oberösterreich), sondern mit dem Bau der sog. Festen Fahrbahn.

Für alle Nicht-Eisenbahner: beim konventionellen Gleisbau wird der Gleisrost im Schotterbett verlegt. Dies hat gewisse Vorteile, aber auch den Nachteil der relativ geringen Standzeit zwischen zwei Gleisdurcharbeitungen.
Diese Gleisdurcharbeitungen erfolgen heutzutage (im Vgl. zu vor 20 Jahren) zu nahezu 100% maschinell (sog. maschinelle Durcharbeitungszüge bestehend aus Stopfmaschine, Schotterpflug und dem dynamischen Gleisstabilisator). Einzig in den Weichenbereichen gibt es Stellen, die noch händisch gerichtet und gestopft werden müssen.
Die Durcharbeitungszyklen sind abhängig von der Tonnage, die über das Gleis verkehrt und betragen zw. 2 und 10 Jahren.

Gerade in Tunnelstrecken ist diese Gleisunterhaltung mit größeren Schwierigkeiten verbunden. Und hier kommt die "Feste Fahrbahn" zum Einsatz - Gleisroste, die nicht im Schotter sondern im Beton vergossen eingebaut werden.
Und dies ist das Hauptbetätigungsfeld der Rhomberg Bahntechnik.

Aber nicht nur bei Tunnelstrecken kommt die Feste Fahrbahn zum Einsatz, sondern auch bei Schnellfahrstrecken (ICE, TGV, Eurostar), da die hohen Geschwindigkeiten und der dadurch entstehende Sog unterhalb der Fahrzeuge den Schotter heraussaugen würde (sog. Schottersog).

Details zur Festen Fahrbahn:
Europaweit gibt es mehrere Systeme - in Deutschland hat jede größere Baufirma eine Eigenentwicklung, in Österreich wird eigentlich nur das in Zusammenarbeit mit der ÖBB von der Firma Porr entwickelte System ÖBB-Porr eingebaut.
Hierbei handelt es sich um Beton-Gleistragplatten mit einer Länge von ca. 5,20m, auf der sich 8 Gleisbefestigungspunkte befinden.
Als ersten werden mit dem LKW bzw. Waggon die Gleistragplatten angeliefert und mittels Hiab-Kran verlegt. Hierbei sind die Gleistragplatten auf 4 Stützspindeln aufgeständert, um die richtige Höhenlage zu erreichen. Nach dem lage- und höhenmäßigen Einrichten der Platten werden seitliche Abschalungen gestellt und mittels sehr flüssigem Beton der Hohlraum zw. UK Gleistragplatte und Boden vergossen.
Die Lebensdauer der FF sollte ca. 50 Jahre betragen, während der keine größeren Reperaturarbeiten (ausgenommen Schienenwechsel) anfallen sollten.

Die Fa. Rhomberg Bahntechnik ist gerade an der Abwicklung des Auftrages "Feste Fahrbahn Lötschbergtunnel (CH)" beschäftigt. Hierbei handelt es sich um ein zweiröhriges Tunnelsystem mit jeweils ca. 30 km Länge. Die Bauarbeiten laufen noch bis Ende 2006.
Für diese Baustelle habe ich eine Modell im Maßstab 1:87 (H0) gefertigt, das in 5 Unterschritten die Erstellung der FF im Tunnel dokumentiert.
Hierzu werde ich bei Gelegenheit ein paar Fotos online stellen.

Für weiter Fragen zu diesem oder einem anderen Thema bezüglich Gleisbau stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung, da ich direkt an der Quelle sitze (neben der Studientätigkeit arbeite ich für die genannte Firma).

LG Transalpin

[Transalpin 1]

FF System "Rheda 2000" auf der ICE-Neubaustrecke Nürnberg-Ingolstadt (D) im Sept. 2004

bearbeitet 14. August 2005 von Transalpin

[Transalpin 1]

FF System "Rheda 2000" auf der ICE-Neubaustrecke Nürnberg-Ingolstadt (D) im Sept. 2004

[Transalpin 1]

FF System "Rheda 2000" auf der ICE-Neubaustrecke Nürnberg-Ingolstadt (D) im Sept. 2004