Canonio 0 Geschrieben 26. April 2021 Geschrieben 26. April 2021 (bearbeitet) Hallo Mein derzeitiger Job macht mir zwar Spaß, aber das Umfeld nervt ein wenig. Und 50% mehr Brutto gäbe es auch als Baggerfahrer (Baggerfahrer war schon immer mein Traumberuf). Deswegen habe ich mich umgeschaut. Eine Firma in der Nähe sucht für Raupenbagger bis 5t Personal zur Einbringung von Leerrohren für Glasfaser. Nun habe ich mir überlegt mich dort zu bewerben. Erfahrung mit z.b. TB290, TB016 oder Bobcat S450 habe ich schon in 3 Wochen als Hilfskraft bei einem befreundeten Bauunternehmer gesammelt. Und da ich auch gerne im Simulator baggere habe ich an den Joysticks entsprechend Gefühl. Reicht das Arbeitgebern größerer Firmen (also keine 3 Mann Betriebe) aus, oder verlangen die, dass man einen Kurs beim WIFI oder ähnlichem macht? Bzw braucht man für 5t Raupenbagger Schein F? Vielen Dank schonmal für alle Antworten. bearbeitet 26. April 2021 von Canonio Zitieren
Aka 1.776 Geschrieben 26. April 2021 Geschrieben 26. April 2021 (bearbeitet) ...das kling nach "Kabelbau" im öffentlichen Gelände... da sollte man mit einem Bagger / Minibagger bei jedem Millimeter, den man den Löffel bewegt ganz genau wissen was man tut... Kanalleitungen, Wasserleitungen, Telekommunikationsleitungen, Strommleitungen gegliedert in Hochspannung und Niederspannung, Gasleitungen, Fernwärmeleitungen,... und was es da regional noch so für spezielle Späße gibt. Neben dem Baggerfahren gehört da einiges an Wissen / Erfahrung dazu wie man Spartenpläne liest / nutzt, das Erdreich, Erdschichten, Anormalien, usw. "liest", wie übliche / mögliche / vermutliche Trassenverläufe von Bestandsleitungen sind, wie man Trassenbänder / Bestandsleitungen freilegt... zentimeter- / millimeterweises abzieht. Wobei das in der Praxis oft und viel "Handschachtung" bedeutet und wenn du vorschriftsmäßig nach den Regeln der Versorger vorgehst... dann kannste den Bagger gleich zu Hause lassen, da gräbste alles nur noch mitm Handbagger ala Holzausleger... Rechnen muß man dabei mit allem... hier z.B. Stromkabel wenige Zentimeter unter dem Asphalt einer Wohngebietsstraße... ...oder hier so als Beispiel 3x 20kV und einmal ne Strippe (rechts die einzelne) zu den Straßenlaternen auf dem Gelände... freigelegt nach Spartenplan, unklar war nur die Tiefe... also haben wir uns zentimeterweise herangearbeitet um die Leitungen zu untergraben... da sollen die Anschlußleitungen zum nem weiteren Gebäude durch... Wasser, Fernwärme, Strom, Telekom... und ich hab dem Architekten geraten vorsorglich evtl. noch ein Leerrohr mit reinzulegen, weil beim nächsten Mal mit all den wweiteren Leitungen wird das Freilegen noch mehr Spaß machen. ...und die Kür ist dann noch das Material nicht einfach irgendwie wild durcheinander zu schmeißen, sondern so gut wie irgend möglich getrennt nach Material seitlich abzulagern... wieder verfüllfähiger z.B. Sand, Lehmpampe, die möglichst abgefahren wird, Schotter und / oder Oberboden / Mutterboden... um die Grube hinterher auch wieder sinnvoll zu verfüllen. bearbeitet 26. April 2021 von Aka Zitieren
Canonio 0 Geschrieben 26. April 2021 Autor Geschrieben 26. April 2021 Heißt du würdest zu einem Kurs raten? Lernt man denn in 40 Stunden entsprechendes? Zitieren
Aka 1.776 Geschrieben 26. April 2021 Geschrieben 26. April 2021 (bearbeitet) ...mit Sicherheit lernste das nicht. Ich würde raten mit dem Baggerfahren erst einmal in Einsatzgebieten anzufangen, die nicht so anspruchsvoll sind und dort Erfahrungen sammeln. Ist bei mir z.B. nix anderes... grob angefangen mit Baggerfahren hab ich 2011 auf nem alten 16to.-Mobilbagger, den wir privat gekauft haben und halt ein paar Löcher mit gebuddelt haben. Dann bin ich in irgendwelchen Firmen immer wieder mal gefahren... 3,0to. Minibagger, Mobilbagger, 1,5to. Minibagger und in der derzeitigen Firma bin ich jetzt seit gut einem Jahr, da fahr ich vom 1,5 Tonner, 2,8Tonner, 5 Tonner, 8 Tonner Mobilbagger Volvo EW160 eigentlich alles... Zufahrten Schottern, Schotter- / Splittplanien unter Bodenplatten, Grundleitungsgräben ziehen, Fundamentgräben, Baugruben verfüllen, Material laden,... wobei es neben dem Chef, der selbst auch fährt einen richtig guten alten erfahrenen Baggerfahrer (Rentner in Teilzeit) gibt... ein echter Künstler auf seinem Gerät. Wenn es um was geht, wenns eng wird oder auch nur so, dann fährt der und ich bin da oft / meist dabei... da hab ich im letzten Jahr wirklich viel gelernt. ...und so mußte Schritt für Schritt dazulernen, abgucken, eigene Erfahrungen sammeln... und der Trick dabei ist sich auch mal was zu trauen, aber nur so weit zu gehen, dass du dabei keine Schäden anrichtest. Hier ein schönes Beispiel... ganz vorne, das von uns vor ca. 1/2 Jahre verlegte RW-Abwasserrohr ganz gelassen, die beiden Tonrohre ganz gelassen... die konnte man auch aufgrund des Schachtes links gut orten... aber was denkste, was auf den weiteren noch nicht gegrabenen Metern war... Chef: "nö, da is keine Leitung mehr"... ala kannst in die vollen hauen, Bauherr bzw. Bauhof-Leute: "nö, da kann keine Leitung mehr sein, wir wüßten nicht wo die hingehen sollte". Und was denkste was ich mitm schmalen 30er Löffel auf den nächsten 2 oder 3 Metern zerdeppert hab... richtig ein Tonrohr DN 150, das im 90° Winkel den Graben gekreuzt hat... also Freitag Mittag nix Feierabend, sondern erstmal ne DN 150 RW-Abwasserleitung geflickt.... und dabei ists noch Glück, wenn du was zerdepperst bei dem nix größeres passiert (z.B. Strom / Gas) und was du selbst flicken kannst. bearbeitet 26. April 2021 von Aka 1 Zitieren
Canonio 0 Geschrieben 26. April 2021 Autor Geschrieben 26. April 2021 Hm, entmutigt mich nun ein wenig. Jobs welche nach leichten Aushubarbeitern aussehen gibts bei mir in der Gegend nicht. Sehen Dörfer Leitungstechnisch auch so aus? Ich denke nämlich, dass bei der Firma in der Stadt eher wenig gemacht wird, da Glasfaser in meinem Bundesland eher in der ländlichen Gegend gelegt wird. Zitieren
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