storebro 0 Geschrieben 29. August 2020 Geschrieben 29. August 2020 Hallo, ich möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Thomas, bin Mitte 30 und habe mir vor ein paar Monaten einen Sunward Minibagger 1,8T mit meinem Bruder zusammen gekauft, weil wir auf unseren Grundstücken immer viel zu tun haben, jedoch nicht ununterbrochen daran arbeiten können. 5x / Jahr einen Bagger ausleihen für nur wenige Stunden ging uns dann doch irgendwann auf die Nerven und haben uns deswegen einen eigenen zugelegt. Ich hoffe, es finden sich ein paar Leute, die meine Fehlerbeschreibung komplett durchlesen. Es ist ein "kleiner Roman", möchte aber alles so ausführlich wie möglich beschreiben. So weit läuft die Maschine sehr gut, "mit einer Ausnahme".......der Oberwagen bewegt sich leider ruckartig aus der Ruhestellung. Wenn man mit 3/4 ausgefahrenem Stiel meint, man müsse von 25cm auf 5cm an eine Wand drehen, weil man z.B. einen Graben für eine Fundamenttrockenlegung ausheben will, sollte man das mit dieser Maschine lieber bleiben lassen. Eine Kollision mit der Wand ist vorprogrammiert, weil der Oberwagen einfach zu ruckartig dreht. Ist er aber mal in Bewegung und man verringert mit dem Joystick die Geschwindigkeit, kann man auch nur 2cm/Sekunde langsam fahren. Wenn man den Oberwagen jedoch aus der Ruhe bewegt, tritt dieses Problem auf. "Etwas" Erfahrung habe ich mit Hydraulik, deswegen habe ich schon folgende Dinge geprüft: - Vorsteuerdruck an der Pumpe passt (39 Bar wie in den Unterlagen steht, je nach Öltemperatur und Motordrehzahl schwankt der Druck ca. 5 Bar) - Vorsteuerdruck in der Steuerleitung zwischen Joystick und Hauptventil steigt kontinuierlich und gleichmäßig mit der Bewegung des Joysticks - DBV am Ölmotor öffnet ab 170 Bar (passt laut Datenblatt vom Hersteller EATON) Die letzten Tage habe ich dann noch folgendes gemessen: - Der Druck in der Steuerleitung zwischen Joystick und Schieber muss bis 18 Bar ansteigen, bis der Oberwagen anfängt zu drehen. 18 Bar Steuerleitung sind ca. 45 Bar in der Arbeitsleitung zwischen Schieber und Ölmotoranschluss. - Der Druck in der Arbeitsleitung vom Schieber zum Drehmotor muss jeweils zum Anschluss A oder B des Motors bis 45 Bar ansteigen (was auch sehr gleichmäßig passiert), bis der Oberwagen anfängt zu drehen. Ein Bekannter Landmaschinenmechaniker meinte, dass "vielleicht" die Bremse zu spät aufmacht. Deswegen wird erst viel Druck aufgebaut und irgendwann wird die Bremse freigegeben und der Oberwagen fängt an loszuschießen. Der EATON Motor hat 4 Anschlüsse. Arbeitsdruck A und B, Rücklaufleitung in den Tank und einen Anschluss für die Freigabe der Bremse. An der Freigabe der Bremse liegt kontinuierlich der Vorsteuerdruck von ca. 39 Bar an. Weil das mit der Bremse meiner Meinung nach ein guter Tipp war, habe ich den Vorsteuerdruck so lange gesenkt, bis die Hydraulik "gerade noch so" funktionierte. Das ist bei 28 Bar der Fall. Danach habe ich den Druck der Vorsteuerung auf 50 Bar erhöht. Beides hat keine Verbesserung gebraucht. Der Oberwagen bewegt sich weiterhin erst ab ca. 45 Bar. Hier ein kleines Schaubild vom Motor. Es handelt sich um die 4000er Serie. 4PH25C3478-D Das im Bild dargestellte Zeitventil hat dieser Motor "nicht", also nicht verwirren lassen. Was ich jetzt aber nicht weiß, ob die Bremse mit dem Vorsteuerdruck "dauerhaft" gelöst ist, oder ob im Inneren des Motors erst Arbeitsdruck anliegen muss und dieser Druck "gegen den Vorsteuerdruck arbeitet" und erst dann die Bremse öffnet. Wenn die Leitung für die Bremse abgeschraubt und verschlossen wird, geht jedenfalls gar nichts mehr. Der Oberwagen bewegt sich keinen Millimeter mehr............. In der Beschreibung von EATON steht, dass der Druck in der Leitung für die Bremse zwischen 20 und 39 Bar liegen muss. Eine Überlegung von mir war nun, dass ich ein Druckminderventil zwischen die Leitung baue und den Druck auf ca. 22 Bar senke. Dann müssten die Arbeitsdrücke nur gegen 22 Bar statt 39 Bar ankämpfen. Andererseits habe ich diese Druckminimierung ja schon mit der Senkung des Vorsteuerdrucks (jedoch für das komplette Hydrauliksystem des Baggers) simuliert, was keine Verbesserung gebracht hat. Ich bin jetzt an dem Punkt angekommen, an dem ich mir nicht mehr zu helfen weiß. Ich könnte höchstens noch bei der Firma EATON anrufen....aber ob das was bringt? Wir sind weder gewerblich noch haben wir einen Fuhrpark mit 10 Maschinen, deswegen glaube ich kaum, dass sich jemand die Mühe macht, mir zu helfen. "Bitte wenden Sie sich an ihren Mechaniker", könnte die Antwort sein.......... Wenn jemand von euch noch eine Idee hat wonach ich suchen sollte, dann bin ich für jede Hilfe sehr dankbar. Ich weiß, dass aus diesem Bagger niemals ein Kubota oder Yanmar Bagger wird, dessen bin ich mir bewusst, aber vielleicht kann man das Problem mit dem Oberwagen "etwas" entschärfen. Danke für eure Zeit 😉 Thomas Zitieren
lilienwolf 63 Geschrieben 30. August 2020 Geschrieben 30. August 2020 Hallo Thomas Hast mal den Drehmotor ausgebaut und geschaut ob der Oberwagen sich von Hand drehen lässt? Nicht das Das ein mechanisches Problem ist . Zitieren
Lucasj 48 Geschrieben 30. August 2020 Geschrieben 30. August 2020 Hast du oben messanschlüsse auf den Motor für A/B ? Flogendes Problem ergibt sich bei Schwenkantrieben immer wieder : Die Arbeitshydraulik muss zum bewegen bei Einstufigen Sekundärventilen immer einen hochdruck (170) aufbauen um anzuschwenken und abzubremsen .Dieser Druck beeinflusst gleichzeitig das an/ abbremsverhalten . Was du probieren kannst falls Sekundärventile vom Schwenkmotor einstellbar sind diese auf ca 150 bar einzustellen. Anderenfall bau mal 2 T stücke in die A/B leitungen ein und Verbinde diese über eine Einstellbare Drossel / oder führe über ein Zwischengepackets Wechselventil , Drossel das zum Tank Funktioniert beides . Damit verringert du das Anschwenkmoment und dein oberwagen Schwenk Und verringerst dein Bremsmoment Zitieren
cuprapit 16 Geschrieben 30. August 2020 Geschrieben 30. August 2020 Ich würde da auch erstmal die Mechanik überprüfen -Zahnrad/ Drehkranz Schmierung / Fremdkörper usw Ansonsten Drehmotor untersuchen Zitieren
storebro 0 Geschrieben 30. August 2020 Autor Geschrieben 30. August 2020 Hallo zusammen @lilienwolf / Cuprapit Der Oberwagen lässt sich ganz leicht drehen. Es ist ganz leichtes Spiel vorhanden. Wenn der Arm und Stiel ausgefahren sind, kann ich den Löffel ca. 3cm in beide Richtungen zur Seite schieben. Der Oberwagen dreht sich dann ganz leicht mit und schwingt sogar wieder zurück. Einen defekten oder gefressenen Drehkranz / Lagerung kann ich zu 99% ausschließen. Was ich natürlich nicht ausschließen kann, ob nicht der Schwenkmotor eine Macke hat oder ob das Verhalten dieses Schwenkmotors kurz gesagt "normal" ist. @Lucasj Ich habe in die A-Leitung schon einen Messanschluss gebaut. Bis sich der Oberwagen bewegt sind ca. 45 Bar statt 170 Bar, wie Du gemeinst hast, nötig. Oder habe ich dich falsch verstanden? Ich kann natürlich das DBV am Drehmotor gerne mal auf 150 Bar einstellen. Thomas Zitieren
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