Aka 1.764 Geschrieben 3. Mai 2020 Autor Geschrieben 3. Mai 2020 (bearbeitet) ...ich hab eher mit Baukranen zu tun gehabt.. also mit den Liebherr-Kollegen aus Biberach. Da gabs bisher bis auf die in den TI´s beschriebenen, wie z.B. zuletzt den gerissenen Turmschrauben, den wegen eines Pruduktionsfehlers rissigen Turmteilen oder den gerissenen Klappseilen beim LH 71K nicht so große Schlagzeilen... zum Glück. Vielleicht wäre es gut gewesen zumindest für die Lastproben zusätzliche Vorkehrungen zu treffen... aber auf der anderen Seite, wo fängt man an, wo hört man auf und wer rechnet schon damit, dass der Lasthaken nachgibt / abreißt. Is halt passiert, zum Glück gabs keine Toten, den Verletzten kann man nur eine möglichst schnelle & gute Genesung wünschen... und dass hoffentlich nix bleibendes zurück bleibt. bearbeitet 3. Mai 2020 von Aka Zitieren
Daniel954 629 Geschrieben 3. Mai 2020 Geschrieben 3. Mai 2020 Welche Maßnahmen willst du denn da noch treffen? Der bereich war abgesperrt, lediglich Kranführer/Maschinisten waren im Kran, der Bereich war geräumt, sämtliches Personal hielt sich unter Deck auf, der Kran hatte Sensoren an allen kritischen Stellen, das Warnsignal für massive Schadenslage wurde früh genug ausgelöst usw. Das Schiff hat trotz der enormen Menge an Ballastwasser gehalten Ansonsten kann man das Material des Hakens vorher ausgiebig mit Ultraschall und co prüfen, das wurde mit Sicherheit getan, man hat ja Erfahrung im Bau von Großkränen. Aber wenn sich 5500 Tonnen selbstständig machen, kann man die nicht mal eben auffangen, ebenso den Ausleger, da wirken einfach unvorstellbare Kräfte bei der Masse die bewegt wird Zitieren
Carsten Frank 10 Geschrieben 3. Mai 2020 Geschrieben 3. Mai 2020 vor 3 Stunden, Daniel954 schrieb:Der Vierlingshaken ist von der Flasche getrennt worden, der daraus resultierende plötzliche Lastabfall führte zur Freisetzung der Vorspannung des Auslegers(5500t Vorspannung) und das ganze nahm seinen Lauf. Wie wenn man bei einem Bogen die Sehne durchtrennt. Der Ausleger schnellt nach hinten und schlägt am A-Bock an, durch den abrupten stop am A-Bock knickt der Ausleger durch die Massenträgheit(schwere Mastspitze durch Jib und massive Rollenblöcke) und Geschwindigkeit der Auslegerspitze am neuen Drehpunkt (Oberkante A-Bock) ab. Einfache Physik Nicht nur die Vorspannung führt zum Zurückschnellen. beim Anheben der Last muss gleichzeitig durch Ballastwasser das Schiff austariert werden. beim plötzlichen Lastverlust ist es also zur Kaiseite gerollt (wie in den Bildern zu sehen) und alleine dadurch dürfte der Ausleger schon nahezu senkrecht gestanden haben. Zitieren
Aka 1.764 Geschrieben 3. Mai 2020 Autor Geschrieben 3. Mai 2020 (bearbeitet) ...sag ich doch, selbst wenn man damit gerechnet hätte, dass der Haken nachgibt... und die Last z.B. zusätzlich durch zum Haken parallele nahezu kraftschlüssige Verbindungen angeschlagen / gesichert hätte. Oder wenn man den Haken vorab entsprechenden Zugtests unterzogen hätte... -keine Ahnung, ob es überhaupt entsprechende Prüfstände gibt, wo man Zugkräfte bis 54.000kN aufbauen kann. Wo, bei welchem Bauteil an so einem Kran soll man da anfangen und wo aufhören... is halt jetzt passiert, die Fachleute / der Mensch lernt hoffentlich mal wieder draus, dass es bei aller Vorsicht immer ein Restrisiko gibt... und gut. Ich will hier eigentlich nicht mit irgendwelchen Schuldzuweisungen anfangen, aber oft hat sich schon rausgestellt, dass die Ursache bei solchen Sachen / Unfällen / großen Katastrophen Druck / Kostendruck / Zeitdruck / Kompetenzgerangel / etc. war... ich wünschte mir einfach, dass es diesmal nicht so ist und es nur, aus welchen Gründen auch immer passiert ist. bearbeitet 3. Mai 2020 von Aka Zitieren
Funke 191 Geschrieben 3. Mai 2020 Geschrieben 3. Mai 2020 Liebherr hat da bei Lastproben hohe Sicherheitsstandards , könnte mir vorstellen das in Zukunft kein Bediener mehr im Führerstand ist . Die Bedienung wird dann per Fernsteuerung aus sicherer Entfernung getätigt . Zitieren
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