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Geschrieben

Guten Tag zusammen,

mir stellt sich die Frage, wo beim Ziehen von Spundwandprofilen die Grenze liegt (Zugfestigkeit des Stahls an der Stelle ausgenommen). Konkret geht es um einen wasserdichten Spundwandverbau mit Unterwasserbetonsohle. Wie "stark" darf eine Unterwasserbetonsohle Eurer Einschätzung nach sein, damit eine Wiedergewinnung der Spundbohlen möglich ist? Ich habe null Erfahrung mit Spundwandverbau, aus dem Bauch raus würde ich sagen dass beim Ziehen weniger der anstehende Boden sondern die Reibung bzw. der Verbund zwischen Spundwand und Unterwasserbetonsohle das Problem darstellt.

Der anstehende Boden ist ein enggestufter Sand mit mitteldichter Lagerung oberhalb des GW. Gerätetechnisch denke ich an ein kleineres Bohr- und Rammgerät mit 50t Dienstgewicht und max. Ziehkraft von 200 kN.  

Weiterhin würde mich interessieren, was eine solche Spundbohle ungefähr kosten könnte. Die Frage ist interessant, falls die Spundbohle im Boden belassen werden muss und abgebrannt wird.

Danke vorab und viele Grüße.

 

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Geschrieben

Hi, 

1. Länge der eingebrachten Spundwand, und Art , Larssen aufgewalzt oder abgewalzt,  oder AZ, AU, GU, PU, Hoesch Knopf- Klauenschloss 

2. Baugrube oder Trasse? 

3. Spundwand wird bei UW Beton Rückverankert und dann wird nichts mehr gezogen,  die Spundwand wird max. 2,50m unter GOK abgebrannt bei Rückbau

4. Beton und Spundwand im unmittelbaren Verbund zu ziehen ist fahrlässig.

5. 50t Ramme? warum genau 50t? kosten senken? Erfahrung? Punkt 3 u. 4 Hebelt die Ramme wieder aus.

6. Erfahrung und Rückgrat ist der wichtigste Punkt auf dem Bau, nur mit Theorie versuchen alte Erfahrene Hasen zu überrumpeln geht für den jenigen so aus das sein Weg seeeeehr schwer wird, laaaaange.........

7. Der Preis rund 1000€/t, ohne Kaufmännische Preisschraube

8. Die Kosten...........

 

hab das mal auf die paar Punkte reduziert, besser wie zwei Seiten ausführlich zu schreiben.

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo, 

ich habe gerade erst festgestellt, dass ich das Thema im falschen Forum gestartet habe - sorry dafür! 

Danke schonmal für Deine Antwort. Zu den Punkten:

1) Spundwand ca 12m lang. Schloss etc. weiß ich (noch) nicht.

2) Rohrgraben.

3) Der Rohrgraben erhält eine Gurtung und wird ausgesteift.

5) ein 50 to- Gerät erschien mir als das kleinst mögliche Gerät, um die Spundbohlen zu verarbeiten.

6) glaube ich sofort. Aber ich muss mich mit der Thematik auseinander setzen. Wegen mangelnder Erfahrung gehe ich damit auch nicht leichtfertig um oder schieße aus der Hüfte. Berechnen möchte ich hier auch nichts, sondern mich interessieren zunächst Praxiserfahrungen von Menschen, die mit Spundwand & co schonmal zu tun hatten.

7) 1000 Euro die Tonne hatte ich auch vermutet.

Vielen Dank, das hat mir sehr weitergeholfen.

Schönes Wochenende und viele Grüße.

bearbeitet von Hoax
  • 1 year later...
Geschrieben

habe das Thema leider gerade erst gesehen, ist aber interssant genug, um noch ein paar Worte dazu zu schreiben.

der nächste kanns vielleicht brauchen…. ;-)

Es sind tatsächlich vor ein paar Jahren Versuche gemacht worden (FH Augsburg, glaube ich), um den Reibungswiderstand einer Spundwand gegen Beton zu

bestimmen. dabei kam irgendwas zwischen 2-5kN/m2 raus, also überschaubar. Das Ziehen von Spundwand, gegen die unter Wasser betonniert wurde, ist in Wien für die U-bahn vor Jahren planmässig im grossen Umfang und ohne Probleme gemacht worden.

Das Ziehen geht eigentlich recht gut, weil: durch die Horizontalkomponente der Vibration wird der Verbund Beton-Stahl gelöst, da wir hier letztendlich eine "Belastung auf Zug" ohne Widerstand durch Schubknaggen oder Dübel haben. 

Als mögliche Betondicken würde ich durchaus bis 1.5m annehmen. Allerdings natürlich nicht bei den eher kleinen Leitungsgräben sondern bei Baugruben und Tunnelbauwerken.

über der UW-Betonsohle kann man dann Kunststoffelemente zwischen Betonbauwerk und Spundwand platzieren, das mindert später die Reibung beim Ziehen.

Zum Gerät: hier haben wir natürlich immer verschiedene Randbedingungen, die man teilweise gegeneinander abwägen muss: Lage der Baustelle, Geologie, Profilart...

Das schöne ist bei Rammarbeiten (anders als zu Hause):  Gewalt ist immer eine Lösung! also im Zweifelsfall eher grossen Hammer oder Vibro und eher grosses Hebezeug, dass auch wirklich was heben kann.

Zu überwindende Widerstände beim Ziehen der Spundbohlen:

- Gewicht Spundwandelement (Einzel- oder Doppelbohle?),

- Gewicht Vibro,

- Mantelreibung Spundwand-Boden

- und natürlich Schlossreibung der Spundwand.

Daher ist zu empfehlen die Schlösser vor dem Einbau mit Fett oder Bitumendichtmasse zu füllen. Das ist gut für eventuelle Wasserdichtheit und erleichtert das Ziehen nach ein paar Monaten oder Jahren erheblich.

Formelmässige Vorbemessung ist tatsächlich grob möglich (siehe ArcelorMittal "Rammfibel für Spundbohlen").

Ganz wichtig ist natürlich die Lage der Baustelle (Innenstadt oder freies Feld) im Hinblick auf die Auswahl des Rammgeräts.

Ein moderner hochfrequnz Vibro kann ohne weiteres in der Innenstadt eingesetzt warden, allerdings muss die Gerätedimensionnierung entspreched grösser ausfallen, als bei einem normalfrequenten Gerät. (als Regel kann ca 30% mehr Fliehkraft angenommen werden).

Zu kleines Gerät macht fast immer Probleme, weil alles überlastet wird und am Schluss auch die Köpfe der Bohlen durch Sprödbruch ausreissen können. Und das muss ja nicht sein, man will das Material schliesslich  5-10x einsetzen, dann rechnet sich die Spundwand immer :-)

Gruss

Ernst

  

  

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