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Altersstruktur in der Baubranche


HWolfermann

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Lasst doch mal einen 27 Jährigen antworten 😛

Zitat

Sie denken leider, dass man mit fast gar keinem Aufwand das Maximum an Gehältern rausholen kann und am Besten 15 Uhr schon wieder Feierabend hat. Was muss man also tun, dass man verbünftigen Nachwuchs bekommt? VERNÜNFTIG AUSBILDEN ist das Stichwort!

Bei vielen meiner Freunde ist das auch so. In der IT-Branche ist das recht üblich, so wie Gleitzeit. Viele meiner Kollegen fragen mich, ob ich noch ganz dicht bin, mir das anzutun. (Straßenbau)

Und wie willst du Leuten in meinem Alter 15 Std. Schichten schmackhaft machen!? (Stichwort Work-Life-Balance)

Würde auch gerne wieder mehr Zeit in meine Hobby's investieren. Unter der Woche lebst du nur für den Job, teilweise am WE auch. Früher (als Azubi / Mechaniker) konnte man auch unter der Woche abends noch zum Sport etc.

 

vor 8 Stunden, BobderBauBär schrieb:

Die "Alten" müssen sich zwangsläufig richtig mit den "Jungen" auseinandersetzen. Wenn man sich auf der einen Seite nur über den Nachwuchs aufregt, weil sie faul sind, aber auch nicht wirklich zeigt wie der Hase läuft, kann man auch nicht sinnvoll in den Nachwuchs investieren. Auszubilden heißt auch viel Zeit zu investieren, Begeisterung zu wecken und Möglichkeiten aufzuzeigen. Nur so werden die "Jungen" mal den "Alten" das Handwerk richtig nachmachen.

Da geht's ja schon los... Generell haste keine Zeit irgendwem was in Ruhe zu zeigen. Der 'Bock' dazu, der Altgesellen ist das nächste Problem oder 'halbherziges Zeigen' aber 100%ige Arbeit fordern. Bin selbst Quereinsteiger / gelernter Baumaschinenmechaniker... Dann geh zum ersten mal auf nen großen Mobilbagger irgendwo auf einer Straßenbaustelle. Die Meister (teilweise sogar jünger als ich...) fordern Wunder von dir. Am besten alles noch in Rekordgeschwindigkeit. Lernen? Gibt's nicht! Wenn wir in meinem Alter untereinander über unsere Zukunft reden, will kaum einer auf seiner Position bleiben und ich verstehe auch immer öfter warum. Keiner will der 'Fußabtritt' bleiben und gemeinsames Arbeiten auf einer respektvollen Ebene ist eine hohe Kunst.

Dazu herrscht vor allem unter den Maschinisten ein hoher Konkurrenzdruck. Behaupte ich zumindest zu beobachten. So Charakterstark zu sein, jungen, unerfahrenen Maschinisten was lernen zu lassen, sind wenige.

 

vor einer Stunde, Schachtmeister schrieb:

Dem Baugewerbe fehlen einfach gute Facharbeiter, ausserdem würde ich die Prüfungsvoraussetzungen für die Weiterbildung verschärfen. Kann ja nicht sein, dass jeder Dackel ein Bernhardiner werden kann. 

 Guck doch mal beim Abitur. Das kann mittlerweile jeder Dorftrottel schaffen und der hätte ja nen Nagel im Kopf wenn er damit schöppen geht. Also belegt er irgendeinen sinnbefreiten Studiengang, weil ist ja immer noch besser als Bau. Wenn man beobachtet hat, was für eine Jobangst noch vor 10 Jahren in unserer Branche herrschte, ist das sogar teilweise verständlich für mich. Habe in diesen Jahren noch meine Lehre begonnen.

Also meine langfristige Tendenz was den Nachwuchs in der Baubranche angeht ist eher negativ. Liebt man die Branche / die Arbeit / die Maschinen nicht, hält man es dort nicht lange aus oder leistet nur unbrauchbare Arbeit.

bearbeitet von caterpillar91
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Das Problem mit der Zeit, um noch vernünftig auszubilden, ist allgegenwärtig und wird auch nie wirklich gelöst werden können. Denn Zeit ist leider viel Geld und das kann und will sich niemand leisten aus dem Fenster "zu werfen". Nichtsdestotrotz sollte man sich als Ausbilder immer vor Augen halten, dass eine vernünftige Ausbildung nun mal Zeit kostet. Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Dass die meisten heute keinen "Bock" mehr haben, ist ärgerlich, aber auch nicht wirklich zu ändern. Das ist so, als würde man in der Wüste auf Regen warten. Stattdessen sollte man sich lieber ein stimmiges Konzept überlegen, wie man die Azubis motiviert. Frei nach dem Motto "wie es in den Wald hinein ruft..." kann man nicht davon ausgehen, dass die Jungs Lust haben zu arbeiten, wenn der Ausbilder selber keine Lust hat denen was zu zeigen. Wenn man selber merkt, dass man nicht weiß, wie man am besten mit Azubis umgehen soll, muss man eben eine Schulung machen. Prinzipiell kann man ein paar Schritte beachten:

1- Augen auf bei der Azubiwahl

2- Stimmiger Leitfaden für die Ausbildungszeit muss da sein

3- Immer Ansprechpartner für Azubis haben

4-Kommunikation ist alles! Wenn der Azubi nicht weiß wo die Reise hingeht, wird er auch nicht loslaufen

5- Man muss als Ausbilder auf sein Gegenüber eingehen. Hast du keine Lust, hat der Azubi auch keine

6-Falls nichts mehr geht, Feedbackgespräch, Aufhebungsvertrag und so weiter

Es hat niemand gesagt, dass Ausbilden leicht ist und nichts kostet. In die Zukunft investieren heißt nun mal Geld investieren.

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Selbst deine Leitfäden bringen meist nicht viel. Bei uns wird das so gemacht, einmal im halben Jahr dürfen sie im Magazin nur Werkstücke machen. Kannst alles vergessen. 

Zum monatlichen Stiftetreff kein Berichtsheft oder zu spät kommen kostet was für den Stifteausflug, soviel Geld kann man gar nicht ausgeben was da zusammenkommt. 

Wir sind nicht die, die auf Noten schauen, sondern das was sie im Praktikum leisten. 

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Zitat

Dass die meisten heute keinen "Bock" mehr haben, ist ärgerlich, aber auch nicht wirklich zu ändern. Das ist so, als würde man in der Wüste auf Regen warten. Stattdessen sollte man sich lieber ein stimmiges Konzept überlegen, wie man die Azubis motiviert. Frei nach dem Motto "wie es in den Wald hinein ruft..." kann man nicht davon ausgehen, dass die Jungs Lust haben zu arbeiten, wenn der Ausbilder selber keine Lust hat denen was zu zeigen.

 

Klar, das sind die richtigen Ansätze aber wie willst du der Jugend dann noch die Knochenarbeit und das Stundenkloppen schmackhaft machen?

Redet man mit unseren Stiften machen die Meisten den Job wegen der Kohle. Das sieht man dann oft bei der Arbeitsgeschwindigkeit und -qualität. Letztes Jahr hat mir noch einer die Ohren vollgejammert was das doch für ne Drecksarbeit sei...  (Rinne und Sinkkästen setzen). Ich meine, der war entweder im letzten Lehrjahr oder gerade ausgelernt. Wie willst du so nen Blumentopf gewinnen!? Haben auch ein paar echt Motivierte - keine Frage - aber das ist die Mindeheit und wie desöfteren erwähnt streben die langfristig zu höheren Positionen.

Das ist ein schwieriges Thema, über das man lange diskutieren kann.

Für mich persönlich ist es wichtig, dass ich einen gewissen Stolz für meine Arbeit empfinde. Ob das jetzt ne Autobahn oder ne Böschung ist - Es macht mich stolz wenn meine Energie und Leidenschaft da drin steckt!

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