Kaufberatung Akkuschrauber Test / Schlagbohrer Neuanschaffung

[YellaRose 1]

Moien zusammen, ich habe nun die Gelegenheit des Gewinnspiels nun bei Schopfe gepackt um mit um den Fein Akku-Schrauber zu spielen.

Vorab, ich habe nun die Posts meiner Vorschreiber mal quergelesen und denke da sind schon viele Aspekte angesprochen worden und ich bin eigentlich sehr verwundert wie viele verschieden Bewertungsaspekte es geben kann, je nach Einsatzgebiet.

In meinem Fall, multitalentierter allround Murkser, fehlen mir wirklich ein paar Kriterien die bis jetzt nicht so zur Sprache kamen (auf jeden Fall ist es mir nicht aufgefallen).

Ich hatte die letzten 2 Jahre für mehrere Projekte rund ums Haus, Garten, Vermietobjekte, Boot, Wohnwagen eigentlich nur den 14,4 V Bosch grün in Gebrauch. Ich war bis zuletzt eigentlich sehr zufrieden. Der Preis von knapp 130,- Euro mit 2 Akkus und einem "OK" Koffer mit Bitset war top! Die Akkus haben ordentlich lange gehalten und ich hatte selbst bei Ganztagesprojekten wie dem Bau eines Carports keinerlei Wartezeiten wegen leerem Akku. Das Nachladen des 2. Akkus war immer beizeiten beendet. Bohrfutter und Gesamtverarbeitung fand ich absolut wertig, immer den Anschaffungspreis im Kopf.

Nun mal ein Aspekt den ich auch wichtig finde, gerade auf der Baustelle, und das ist die Robustheit. Der kleine Bosch ist mir mindestens 3 Mal (meisten Abends wenn ich müde und unkonzentriert wurde) aus 3, 50 runtergefallen und nichts ist kaputt gegangen, ein paar tiefere Kratzer und das wars. Keine Funktionseinschränkungen oder sonstiges. Das fand ich wirklich bemerkenswert und hat auch den Ausschlag gegeben das ich mir nach dem Abhandenkommen meines Schraubers wieder einen Bosch gegekauft hatte, diesmal einen Bausch Blau GSR 18V EC. Den hab ich nun die letzten 2 Monate schon ein bisschen testen können.

Hier auch wieder eine Sache die ich nicht so oft, wenn überhaupt, erwähnt sehe, ich habe mit dem Schrauber nun schon Farben und Harzkleber sowie auch schon 1 Mal einen Sack Flexkleber aufgerührt, zwar sehr vorsichtig aber es ging einwandfrei, Leistung hat gepasst. Die Robustheit hab ich nun noch nicht unfreiwillig getestet, muss man ja auch nicht forcieren. Absolut Klasse ist diese kick back Funktion, das sollte Pflicht werden um Verletzungen zu vermeiden.

Ehrlich gesakt kommen mir diese 2 Aspekte in allen Tests etwas zu kurz, da das für mich als ehemaliger Landschaftgärtner auch interessant erscheint. Wenn man mal ein Gartentor setzt oder eine Schaukel / Spielgerät sollte ein guter Akku Schrauber auch mal 5 Sack Mörtel aufmischen können ohne abzurauchen. Auch sollte der Schrauber mal einen Nieselregen überleben..., man hört ja deshalb nicht auf zu arbeiten.

Letzlich möchte ich auch noch kurz hervorheben das die Ersatzakkus von Bosch 4 Ah für 50.- (rund) zu haben sind und die Fein Akkus das 3 x und mehr kosten. Das ist für mich als ambitionierter Hobbybastler doch auch auschlaggebend. Allgemein denke ich das die Kaufentscheidung oft sehr emotional geführt wird und weniger die wirtschaftlichen Fakten ausschlaggebend sind.

just my two cents

cheers, Jochen

[Der Kühn 1]

vor 14 Stunden, Robbi_98 schrieb:

Bosch PSR 18 Li 2 "keine klassische Gangschaltung", "Elektronische Drehmoment Begrenzung", "völliger Fehlkauf"

...Kann nicht nachvollziehen warum du ihn dir dann gekauft hattest obwohl er in den meisten baumärkten ausgestellt ist zum probieren... Ich fand ihn auch nicht so prall und hatte mich für den paar Franken teureren PSB 18V LI 2 entschieden und ich bereue den kauf auf keinen Fall... Klar hätte ich auch gerne ein Profi Gerät aber solange er nicht die Hufe hoch reißt sehe ich kein benefit für eine neu Investition. 

Gruß

[VanDyke 6]

Moin, 

André hat ja im Rahmen der Akkuschraubertests und der News um wertvolle Tipps im Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus gebeten.

Ein wichtiger Tipp ist, daśs sich die Lebensdauer von Lithium Akkus um mindestens den Faktor 1,5 erhöht, wenn man Akkus nicht voll geladen aufbewahrt, sonder erst kurz vor der Benutzung "Schlusslädt".

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Temperaturen, den Lithiumzellen mögen gemäßigte Temperaturen. Das Arbeiten bei Minusgraden mit Lithiumakkus ist daher ohne Akkuwärmer selten befriedigend.

Ich selbst habe in mehreren e-Auto-Forschungsprojekten mitgearbeitet und habe diese Beobachtung von mehreren Forschern der RWTH Aachen bestätigt bekommen. Die haben dies wissenschaftlich untersucht. Diverse Veröffentlichungen dazu am Institut von Prof. Sauer (ISEA).

Etwas anschaulicher in wahrsten Sinne des Wortes ist ein Videoclip "The Tinkerers Guide Tod the 18650" . Auch wenn er auf Englisch ist, hoffe es ist dennoch hilfreich.

 

 

bearbeitet 5. April 2017 von VanDyke
Ergänzung

[Tizi98 0]

Hallo Bauforum24-Community,

ich habe mich bis zur Bauforum24 News #3 hier im Forum wenig umgesehen, aber bin jetzt begeistert, wie viel hier los ist und wie viele Erfahrungen hier geteilt werden
Jetzt wollte ich hier auch mal gerne meine Erfahrungen zum Thema Akkuschrauber - sowohl gewerblich als auch privat - mit euch teilen, also viel Spaß beim lesen.

Zunächst zum privaten Teil:
Das wichtigste beim Akkuschrauberkauf ist für mich der Preis, die Kraft, die Handlichkeit und das Ökosystem (also kompatible Akkugeräte des Herstellers). Das allererste, was ich beim Kauf eines neuen Gerätes mache, sei es Akkuschrauber, Flex, Schwingschleifer etc., ist, mal ein paar Geräte, die der Händler im Angebot hat, in die Hand zu nehmen und auszuprobieren, um zu gucken, welche mir in dem Punkt Handling am Besten gefallen. Erst danach, wenn ich mich mit dem Gerät in der Hand wohlfühle, gehts um die technischen Daten und den Preis. Dies gilt für Geräte, die ich sehr oft (mehrmals wöchentlich) benutze. Andere Geräte, die ich weniger oft brauche, da ist mir das "Handling" recht egal, hauptsache es erfüllt seinen Zweck.

Ich habe schon einige Akkuschrauber von verschiedenen Herstellern besessen. Metabo, Bosch grün&blau, Black&Decker und Makita. Der erste war damals ein Metabo, super Teil, hat auch einiges gekostet damals, aber auch ca. 5-6 Jahre durchgehalten, danach waren die alten Akkus leider hinüber. Dann habe ich irgendwann mal einen günstigen Black&Decker 18V Akkuschlagbohrschrauber gekauft (hat im Baumarkt mit 2 Akkus 90€ gekostet). Mit dem war ich trotz des günstigen Preises sehr gut zufrieden. 6mm Löcher in Stein sind kein Problem, in Kombination mit einen zweiten Akkuschrauber - einer bohrt und der andere schraubt - hat das Fußleistenanbringen echt Spaß gemacht.
Von meinen privaten Akkuschraubern hat mir der Bosch blau bis jetzt am besten gefallen (vor ca. 5 Jahren gekauft). Super Handlichkeit, viel Kraft, Akkus leben immer noch und der Preis war auch in Ordnung für so ein hochwertiges Gerät.
Der Bosch grün (den viele in meinem Bekanntenkreis haben), ist eine absolute Enttäuschung. Bei Amazon 170€ für einen unprofessionellen 18V Schrauber mit 2 2,5Ah Akkus? Für nur 50€ mehr kriegt man schon einen Bosch blau, der deutlich (!!!) besser verarbeitet ist, mehr Kraft hat und 2x4Ah Akkus dabei sind. und für 50€ weniger kriegt man einen 10,8V Bosch blau, der von der Kraft gar nicht mal deutlich unter dem Bosch grün liegt, aber viel hochwertiger ist.
Ansonsten, bis auf die Akkuschrauber, kann ich gegen Bosch grün nichts schlechtest sagen. Klar, die kommen nicht an die Qualität von Bosch blau ran, aber das erwartet man bei dem Preis (bis auf den Akkuschrauber) auch nicht. Und es ist immer ein wirklich super Koffer mit dabei. Mein Multifunktionswerkzeug von Bosch grün hat 80€ gekostet und ich bin super zufrieden, das hat Kraft genug. Allerdings kaufe ich die hochwertigen Sägeblätter von Fein, was ich jedem empfehlen würde.
Die oben beschriebenen sind alles 18V Schrauber. Aber die 10,8 V Schrauber sind auch echt super Geräte. Das Handling ist einfach unfassbar geil bei den kleinen Schraubern und die Kraft reicht für die allermeisten Anwendungen im Haus wirklich aus. Bohren in Holz bis 10mm mit entsprechend halbwegs scharfem Bohrer und Schrauben von 6x60mm packt der ohne Probleme. Das reicht für wirklich fast alle Anwendungen aus.

Kleine Kaufempfehlungen:
Ich bin durchaus ein Fan von Akkuschlagbohrschrauber: Die sind nicht viel schwerer als die normalen Schrauber, bohren aber problemlos in Stein (Beton geht sogar auch bei nicht zu vielen Bohrungen). Und ich kann aus Erfahrung sagen: Der Makita Akku-Schlagbohrschrauber 18 V / 1,5 Ah DHP453RYLJ ist ein echt richtig gutes Teil für den Privatgebrauch. Das Teil hat reichlich Kraft, ist für mich gut ausbalanciert und kostet bei Amazon 179€ inkl. Akku-Lampe. Er schafft vermutlich nicht die berühmte 10x400mm SPAX, aber mehr als 8x160 benutzt man im Privatbereich eigentlich selten. Wer also privat auch mal ein paar größere Löcher bohren will (40mm Forstnerbohrer) oder größere Schrauben hat, sollte sich das Teil wirklich mal angucken.
Wer hingegen nicht ganz so viel Kraft braucht, sondern einen kleinen Handlichen Schraubern für gelegentliche Arbeiten in Haus und Garten sucht, sollte sich auf jeden Fall bei den 10,8V Schraubern umsehen. Der Bosch blau 10,8V Schrauber kostet mit 2 Akkus 115€. Da kann man wirklich nichts gegen sagen, ich schätze 80% aller arbeiten mache ich bei mir Zuhause mit diesem Schrauber. Für recht große Schrauben und Forstnerbohrer kommt dann der 18V Schrauber.

Zum beruflichen Teil:
In der Firma (ich bin Schlosser) haben wir auch schon einige Akkuschrauber von vielen Herstellern gehabt. Dazu gehören Fein, Metabo, Makita und Bosch blau. Bei den vier Herstellern erkennt man schon, wenn man den Schrauber in der Hand hat, in welcher Liga der jeweile Schrauber gehört. Das kann man auch in den Test von André sehen. Fein macht - made in Germany - eindeutig den hochwertigsten Eindruck: Alles sehr sauber verarbeitet, gut ausbalanciert und von der Kraft auch ein Monster (M10 Gewinde schneiden und vorbohren vmit 8,5mm sind da kein Problem). Danach kommt der Metabo. Auch super verarbeitet, kommt aber an den Fein nicht ganz ran. Danach kommen der Bosch und der Makita. Das sind absolut keine schlechten Schraubern, aber machen im Dauereinsatz mehr Probleme als die anderen beiden Kandidaten. Der Bosch hat mit der zeit nen Wackelkontakt bekommen und bei dem Makita (was ich bei ALLEN Makita Schraubern bemängeln kann): Die Umschaltung zwischen links-rechtslauf. Diese ist schon von vornherein sehr hackelig, was für mich persönlich  für Makita Schrauber im gewerblichen Bereich fast ein K.O. Kriterium ist. Und nach einigen Monaten Einsatz versagte der Schalter dann fast völlig. Der rechtslauf geht nur noch nach einigen Versuchen mit Gewalt rein -kein Zeichen von Qualität.
Einen SEHR wichtigen Punkt habe ich fast vergessen: Das Bohrfutter. Und zwar geht es nicht um den Rundlauf, sondern darum, wie stark das Futter festhält. Es gibt fast nicht blöderes, als wenn der Bohrer im Bohrfutter durchdreht. Das schlägt sich natürlich im Preis nieder. Ein wirklich gutes Bohrutter für Akkuschrauber (z.B. von Röhm), kostet alleine schon über 50€ -Qualität kostet eben. Und ich habe bis jetzt keinen günstigen Akkuschrauber mit akzeptablen Bohrfutter gefunden. Den oben beschriebenen Black&Decker Akkuschlagbohrschrauber nutze ich mit Steinbohrern mit einem Sechskant Schaft, sonst kann man das Bohren vergessen. Ganz im Gegensatz bei dem Fein (Kostet auch mal eben 400€ mehr), ist das Bohrfutter stärker als jeder Arm und Handgelenk. Durchdrehende Bohrer habe ich noch nicht geschafft.
Brushless oder Bürstenmotor
Für den privaten Einsatz ist meiner Meinung nach der Mehrpreis für einen brushless nicht gerechtfertigt. Ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft, die Motorkohlen von einem meiner Schraubern komplett abgenutzt zu kriegen. Auch ist für mich ein K.O. Kriterium für den brushless Schrauber, dass die Feinfühligkeit bei geringen Drehzahlen nicht gegeben ist. Das ist bei Bürstenmotoren anders. Bemerkbar macht sich aber die längere Akkulaufzeit. Die längere nutzbare Zeit mit einer Akkuladung ist schon einiges, aber braucht man das? Ein 4Ah Akku ist in ca. 45-60 Minuten voll geladen. Ich habs sowohl privat als auch beruflich noch nicht einmal geschafft, einen Akku innerhalb von einer Stunde leer zu feuern, also ist mir die längere Akkulaufzeit eigentlich ziemlich egal.
Ich bin defintiv noch ein Fan von den guten "alten" Bürstenmotoren.

Ich hoffe, mein kleiner Erfahrungsbericht hat gefallen und war für den ein oder anderen hilfreich Ich freue mich, hier im Forum mit euch viele Erfahrungen auszutauschen, vielleicht sehe ich einige Sachen auch falsch oder ihr habt andere Erfahrungen gemacht.

Viele Grüße
Tizi

bearbeitet 5. April 2017 von Tizi98

[TomTom8 1]

Wow das ist ja mal ein ausführlich besprochenes Thema! 

Danke euch allen für das Teilen eurer Erfahrungen und die ganzen Empfehlungen! Hat mir echt geholfen, auch wenn mir die Auswahl jetzt noch schwerer fällt haha