Maschl 50 Geschrieben 11. Juli 2016 Geschrieben 11. Juli 2016 (bearbeitet) Anfang der 80-er Jahre war ich noch "vor der Wende" für eine damals "Westdeutsche Firma" in Eisenhüttenstadt tätig. Die Stadt liegt im Oder-Spree-Kreis mit Sitz der Verwaltung in Beeskow, direkt an der Grenze zu Polen. Die Grenze bildet dort die Oder. Mit einem Dauervisum, gültig jeweils für 6 Monate, konnte ich sooft ein- und ausreisen, wie ich wollte. Jetzt, nach über dreißig Jahren, hat es mich am vergangenen Wochenende zu meiner alten Baustelle zurückgezogen. Heute ist das alles kein Problem mehr, damals wäre man in der Nähe eines solchen Werkes mit Fotoapparat sofort festgenommen worden. Auf der Baustelle war seinerzeit das Fotografieren strengstens verboten, dennoch ist es mir gelungen, einige Aufnahmen zu schießen und werde die in kürze digitalisieren und hier einstellen. Ich gehe davon aus, es sind einige der wenigen Aufnahmen, die überhaupt vom Bau des Konverterstahlwerkes existieren. Ich war total begeistert, dass dieses Relikt aus der "Alten DDR-Zeit" jetzt noch an alter Stelle stand - die Bushaltestelle vor dem damaligen Wohncamp. Von hier aus fuhren die Busse in die Stadt, und nach Feierabend standen die Taxi Schlange, um ein paar Devisen zu erhaschen. Für uns war das Leben unbeschwert, es gab von der Firma Firmenwagen, hohes DM-Gehalt ohne steuerliche Abzüge, zuzüglich eine gute Auslösung in DM und für jeden Tag, den wir auf der Baustelle waren, 40 Mark der DDR auf die Kralle. Unterkunft im Camp war kostenfrei, und die Verpflegung auf der Baustelle war absolut in Ordnung. bearbeitet 11. Juli 2016 von Maschl Zitieren
Maschl 50 Geschrieben 11. Juli 2016 Autor Geschrieben 11. Juli 2016 Reste vom alten Camp-Zaun sind auch heute noch vorhanden - der Außenzaun des Camps war damals strenger bewacht als deutsch-deutsche Grenze oder die Berliner Mauer. Kontakt zu den DDR-Bürgern sollte ausgeschlossen werden. Zitieren
Maschl 50 Geschrieben 11. Juli 2016 Autor Geschrieben 11. Juli 2016 Die ehemalige Hauptstraße durch das Baucamp, in dem bis zu 2.500 Menschen in Holzhäusern für den Aufbau des Stahlwerks untergebracht waren. Zitieren
Maschl 50 Geschrieben 11. Juli 2016 Autor Geschrieben 11. Juli 2016 Einige unbenutzte Ecken hat sich die Natur zurückerobert Zitieren
Maschl 50 Geschrieben 11. Juli 2016 Autor Geschrieben 11. Juli 2016 Für das Gasometer im Hintergrund haben wir damals die Erdarbeiten ausgeführt - mein Job war es, die Massen zu ermitteln und daraus die Rechnungen aufzustellen. Zitieren
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