Gast Beat Geschrieben 30. Mai 2009 Geschrieben 30. Mai 2009 @ ManfredSehr toll das Du hier wieder mal Bilder von den TBM einstellst Es ist ein Thema wo mich sehr interessiert und daher sind solche Beiträge, Bilder sehr willkommen.Gruss Beat Zitieren
tunnelmani 143 Geschrieben 30. Mai 2009 Geschrieben 30. Mai 2009 (bearbeitet) Hallo BeatVielen Dank für Deine Antwort und Dein Interesse an diesem Thema.Am vergangenen Mittwoch war ich mit unserer Firma auf Firmenausflug in Erstfeld und wir kamen in den Genuss einer sehr kompetenten Führung der Firma Herrenknecht auf der West-TBM. Sowas erlebt man nicht alle Tage, dass man während des Vortriebs bis an die vorderste Front der TBM kommt. Hier mal ein riesen Dankeschön an die Verantwortlichen von Herrenknecht Schweiz !!!!!!!!!!!!!!!!! Ich werde versuchen hier in diesem Thema nun zuerst Bilder der Montage der TBM einzustellen, anschliessend Bilder des eigentlichen Vortriebs. Werde auch versuchen die Bilder wo es geht zu kommentieren, wie Bezeichnung der Bauteile bzw. Maschinenteile, deren Funktion im Vortrieb usw. Ich hoffe dass sich auch andere user etwas für dieses Thema hier interessieren. Hier noch ein Bild meiner Modelle in 1:50 dieser TBM, als kleiner Vergleich zum Original. Die Nachlaufkonstruktion hinter der TBM ist im Moment bei mir in Arbeit in meiner Modellwerkstatt. bearbeitet 30. Mai 2009 von tunnelmani Zitieren
tunnelmani 143 Geschrieben 1. Juni 2009 Geschrieben 1. Juni 2009 (bearbeitet) Hallo ZusammenNun möchste ich Euch anhand der Bilder die einzelnen Komponenten der TBM und des Nachläufers die Funktion der Maschine erklären. Hier am Nordportal in erstfeld war die einzige Möglichkeit die Montage der TBM`s im Freien zu verfolgen. Bei den anderen TBM-Baulosen wurden alle Maschinen Untertage zusammengebaut.Den Anfang macht der Bohrkopf. Dieser Hat einen Durchmesser von gut 9.50 Meter und ist mit über 60 sog. Rollenmeisseln bestückt. Der Bohrkopf wird mittels 4 Vorschubpressen mit über 2000 Tonnen anpressdruck an die Tunnelbrust gedrückt und durch die Rotation des Bohrkopfes und den Anpressdruck von gut 27 Tonnen pro Meissel splittert der Fels in kleine Stücke. Diese Stücke werden durch die Räumer am Rande des Bohrkopfs aufgenommen und rutschen im Innern des Bohrkopfes ins Zentrum und werden dort dem Förderband übergeben. Die abgenutzten Rollenmeissel werden in der Werkstatt der Herrenknecht AG in Amsteg wieder aufbereitet und anschliesend wieder eingebaut. Hier die Bilder :Bohrkopf von der Seite gesehenDetailbild BohrkopfDetailbild Meisselgehäuse ( noch ohne Rollenmeissel )Detailbild Räumer ( noch ohne eingeschraubten Verschleissschutz )Die vielen auf den Bohrkopf aufgeschweissten Vier- und Dreiecke sind Verschleissschutzplatten aus Spezialstahl bearbeitet 1. Juni 2009 von tunnelmani Zitieren
Gast Beat Geschrieben 1. Juni 2009 Geschrieben 1. Juni 2009 ...Die vielen auf den Bohrkopr aufgeschweissten Vier- und Dreiecke sind Verschleissschutzplatten aus Spezialstahl...Wie oft müssen die während des Betriebs ersetzt werden?Gruss Beat Zitieren
tunnelmani 143 Geschrieben 1. Juni 2009 Geschrieben 1. Juni 2009 Wie oft müssen die während des Betriebs ersetzt werden?Gruss BeatHallo BeatDazu möchte ich folgendes erläutern :Am Gotthard wird in 3 Schichten gearbeitet. 2 Vortriebsschichten und eine Wartungsschicht. Am Nachmittag beginnt die 1. Vortriebsschicht auf welche am späten Abend die 2. folgt. Diese arbeitet durch bis zum frühen Morgen. Dann übernimmt die Wartungsschicht bis zum Nachmittag in welcher keine Vortriebsarbeiten gemacht werden sondern "nur" Wartungs-, Revisions- und Instandhaltungsarbeiten. Während dieser Wartungsschicht werden im Bohrkopf z.B. abgenutzte Rollenmeissel gewechselt. Dies geschieht aus dem Inneren des Bohrkopfs, dieser muss dafür nicht zurückgezogen werden. Wieviele Meissel gewechselt werden kommt auf die Geologie bzw. die Abrasivität des abzubauenden Gesteins an. Es kann schon mal sein dass pro Wartungsschicht 20 oder mehr Meissel gewechselt werden müssen. Normalerweise 2-mal pro Jahr ( nach etwa 4-5 Km Vortrieb ) findet eine Bohrkopfrevision statt. Dies vorzugsweise während der Sommerferien oder während der Weihnachtspause. Dann wird kurz hinter dem Bohrkopf in der Tunnelwand eine Oeffnung herausgesprengt damit man, sobald der Bohrkopf zurückgefahren wurde, von vorne an den Bohrkopf rankommt. Es wird ein Gerüst aufgebaut und alle zu wechselnden Teile wie Verschleissschutz an den Räumern, Kornbegrenzer, Verschleissplatten des Bohrkopfs etc. werden ausgewechselt. Auch wird der ganze Bohrkopf minutiös auf etwelche Risse etc. überprüft. Denn wenn so eine Maschine nachher unplanmässig zu stehen kommt dann kostet das eine ganz schöne Stange Geld ! So Beat, ich hoffe dass ich Deine Frage in etwa beantworten konnte. Sollten weitere Fragen auftauchen so bin ich bestrebt diese ebenfalls zu beantworten.GrussManfred Zitieren
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