lordblobo 0 Geschrieben 8. September 2015 Geschrieben 8. September 2015 Hallo zusammen,und schönen Gruß erst mal. Ich habe seit ein paar Wochen einen Volvo EC15B.Technische Daten Hochdruckkreis 170 bar, Ausleger/Stiel 155 bar, Sekundärventile 250 bar.Der Bagger verfügt über zwei Sekundärventile für Stiel (je Richtung eines) sowie ein weiteres für den Ausleger (Kolbenstangenseitig). Kolbenseitig am Ausleger ist nur ein Rückschlagventil verbaut.Die hydraulische Grenze bei voller Ausladung wird mit ca. 250 kg angegeben.Ich hatte bereits in der Vergangenheit eine Rüttelplatte von etwas über 200 kg bewegt, was problemlos funktioniert hat. Der Ausleger hebt natürlich aufgrund Hebelwirkung nicht mehr (->Überdruckventil spricht an), Heben mittels Stiel aber kein Problem. Last wurde sauber gehalten - minimalstes Absinken zwecks Steuerblock-Leckage (ganz neu isser halt nimmer), aber praktisch nicht bemerkbar.Nun hatte ich vor kurzem Schachtringe gesetzt, Gewichtsklasse um die 250 kg, also an der Grenze.Dabei konnten die Schachtringe über den Stiel wieder problemlos gehoben werden.Sobald ich aber das Vorsteuerventil losgelassen habe, kam der Stiel mitsamt Schachtring rapide wieder runter. Mit Gegenhalten ließ sich der Stiel fast ganz ausfahren, bis halt wieder das Überdruckventil angesprochen hat. Beim Loslassen ging's wieder rapide abwärts.Klingt das nach einem falsch eingestellten Sekundärventil oder womit ist das Verhalten sonst erklärbar?So hätte ich mir das zumindest theoretisch zusammengereimt. Denn solange die Last gehoben werden kann, sollte sie - bis auf Leckageverluste/Kolbenundichtigkeiten - doch oben bleiben, oder nicht?Mir fehlt leider die Handpumpe + Adapter zum Abdrücken der Sekundärventile, deshalb wollte ich mich gerne rückversichern ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, bevor ich mehr Aufwand reinstecke.Vielen Dank für entsprechendes Feedback!Gruß,Thomas Zitieren
ATLAS KD 4 Geschrieben 9. September 2015 Geschrieben 9. September 2015 Hallo,die meisten Sekundärventile haben die Angewohnheit, wenn sie denn erstmal geöffnet haben, erst wieder zu schließen, wenn der Druck rapide weniger oder ganz weg ist ( oder halt die Last bis unten "durchgerauscht" ist ).Beim "Gegenhalten" wäre vorstellbar, das ständig mehr Öl nachströmt, als über Sekundär abfließen kann.Das Problem haben auch einige Mobilbaggerhersteller z.B. Doosan mit den RBS an den Hubzylindern. Wenn das in der RBS verbaute Sek.-Ventil anspricht, sackt die Last bis unten durch, der Fahrer hat hier keine Chance gegenzuhalten. Ist im Kanalbau sehr unangenehm. Technisch gesehen schafft es die "Schließfeder" im Ventil nicht gegen den statischen (Über)Druck im Zylinder anzukommen und reagiert entsprechend träge, gar nicht oder flattert.Gruß ATLAS KD Zitieren
lordblobo 0 Geschrieben 9. September 2015 Autor Geschrieben 9. September 2015 Beim "Gegenhalten" wäre vorstellbar, das ständig mehr Öl nachströmt, als über Sekundär abfließen kann.Genau das war auch meine Vermutung.Was ich aber eben nicht verstehe ist, wie ich mit maximal 170 bar Betriebsdruck das 250 bar Sekundärventil bei sanftem Heben überhaupt zum Ansprechen bringen kann, wenn es denn wirklich richtig eingestellt ist.Es ist ja weder eine Veränderung der Lastgeometrie aufgetreten noch hat es einen Lastruck gegeben, der das Ventil ausgelöst hätte.Meine Vermutung wäre also, dass das Sekundärventil auf <170 bar eingestellt ist.Mit "Gegenhalten" wird voller Druck aufgebaut, weil über das Sekundärventil weniger abließt als die Pumpe bringt. Sobald ich loslasse, sinkt die Last ab bis Lastdruck << eingesteller Druck Sekundärventil.Klingt das soweit logisch, oder habe ich einen Denkfehler?Also doch mal Sekundärventil abdrücken, anders krieg ich's wohl nicht raus...Gruß,Thomas Zitieren
ATLAS KD 4 Geschrieben 9. September 2015 Geschrieben 9. September 2015 Alles soweit richtig.Die Frage wäre natürlich, ob die 250 bar auch so richtig sind, d.h. steht das auch so in der Drucktabelle des Herstellers. Wenn ja, liegt es vermutlich tatsächlich am Ventil ( Feder ausgeleiert, verstellt wie auch immer )Auch wenn man das eigentlich nicht tut ( unkontrolliertes Drehen ): vielleicht einfach das Ventil mal eine 1/4 Umdrehung reindrehen und mit gleicher Last wieder probieren. Ansonsten halt "altdeutsch" mit Messuhr Sekundär einstellen, dafür musst Du dann natürlich Primär hochdrehen und mit langsam ansteigendem Druck die Funktionen abfahren, alle Sekundärventile einstellen und danach Primär wieder zurück. Wird i.d.R. in betriebswarmem Zustand gemacht.Gruß ATLAS KD Zitieren
lordblobo 0 Geschrieben 10. September 2015 Autor Geschrieben 10. September 2015 (bearbeitet) Die Druckwerte stammen aus Bedienungsanleitung und Reparaturhandbuch.Primär hochdrehen darf man laut Reparaturanleitung ausdrücklich nicht, weil der Rest des Steuerblocks nur auf 170 bar ausgelegt ist und bersten kann. Unter Anbetracht der üblichen Sicherheitszuschläge (Prüfdruck, Berstdruck) denke ich, dass er die 250 bar locker kurzzeitig wegstecken könnte, will es aber nicht riskieren.Und denke mal, dass ich primär gar nicht so weit hochgedreht bekomme...Was ich zur Hand hätte wäre ein Einspritzdüsenabdruckgerät, geht bis 400 bar und hat wohl nen M14x1.5 Anschluss. Mal schaun ob ich das irgendwie draufgeklemmt bekomme. Bzw. würd ich mich der Einfachheit halber wohl eher an den Zylinderanschluss klemmen und nicht direkt an den Steuerblock. Vielen Dank für die Kommentare, das hat mir auf alle Fälle schon mal weitergeholfen.Schönen Gruß,Thomas bearbeitet 10. September 2015 von lordblobo Zitieren
Recommended Posts
Diskutiere mit!
Du kannst jetzt antworten und Dich später anmelden. Wenn du bereits einen Account hast kannst du dich hier anmelden.