Atlas Maschinen GmbH: Werksschließung in Delmenhorst geplant

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Die Umstrukturierung der Atlas Maschinen GmbH geht weiter: Nachdem bereits der Firmensitz nach Ganderkesee verlegt wurde (Bauforum24 berichtete), soll jetzt der ehemalige Hauptstandort in Delmenhorst komplett geschlossen werden, so NWZ Online und Weserkurier. Der Betriebsrat kämpft gegen diese Entscheidung an.


Bauforum24 Artikel (17.02.2014): Neuer Atlas Chef: Filipov ernennt Brahim Stitou zum Geschäftsführer

Das Atlas-Werk in Delmenhorst war bislang spezialisiert auf Lkw-Ladekrane - hier ein 210.2. Inzwischen sind Teile der Kranproduktion ins Werk Vechta verlagert worden

Zuerst der Terex-Verkauf, dann die Firmensitz-Verlegung und jetzt auch noch eine Werksschließung: Die Atlas Maschinen GmbH kommt einfach nicht zur Ruhe. Bereits Ende September 2013 berichtete die ARD in einer halbstündigen Reportage über den "Krieg in der Firma" und die "nicht einfache" Stimmung im Betrieb. Unter anderem tobt ein heftiger interner Kampf zwischen Eigentürmer Fil Filipov und dem Betriebsratsvorsitzenden Holger Rigbers. Es geht um flexible Arbeitszeiten, um Überstunden, um Samstagsarbeit und vieles mehr. Die kompletten Gerichtsakten zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitern sollen mehrere Regalmeter Akten umfassen - das Baunetzwerk schreibt von "fast 800 Verfahren vor dem Oldenburger Arbeitsgericht". Als Außenstehender kann man die interne Dramatik nur erahnen.

Inzwischen läuft die Kommunikation zwischen Firmenleitung auf der einen Seite und dem Betriebsrat auf der anderen Seite nur noch über das schwarze Brett. Selbst bedeutende Entscheidungen werden nicht mehr im Vorfeld besprochen, sondern laut Betriebsrat nur noch per Aushang verkündet.

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Die jetzt bekanntgegebene Werksschließung des alten Stammsitzes in Delmenhorst ist der vorläufige Höhepunkt der internen Streitigkeiten - und wird sie vermutlich noch weiter verschärfen. Derzeit soll die Atlas Maschinen GmbH etwa 450 Mitarbeiter beschäftigen, davon 80 bis 90 in Delmenhorst, über 180 in Ganderkesee und 180 in Vechta. Entgegen ersten Medienberichten soll es kein Weiterbeschäftigungsangebot für die betroffenen Mitarbeiter aus Delmenhorst geben. Laut einem Bericht der NWZ Online machte Geschäftsführer Brahim Stitou den Betriebsrat für die Kranverlegung mit verantwortlich. Dies wurde von IGM-Sekretär als "absoluter Unsinn" abgetan. Nach Ankündigung der Schließung rief die Industriegewerkschaft Metall (IGM) zum stillen Protest vor dem Werksgelände auf.

Inzwischen soll die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft bei der Atlas-Geschäftsführung Vorgespräche zur weiteren Verwendung der Betriebsgebäude geführt haben - eine Entscheidung, die beim Delmenhorster Oberbürgermeister Patrick de La Lanne für wenig Begeisterung gesorgt haben dürfte.

Laut Atlas wird die Werksschließung derzeit mit einer internen Studie überprüft. Offiziell gibt es dazu weder Informationen auf der Atlas-Homepage, noch einen Hinweis auf dem hauseigenen Facebook-Account. Auf eine Anfrage von Bauforum24 antwortete Ute Gantenberg, Vice President der Atlas Maschinen GmbH: "Bis zum Abschluss der Studie Mitte September werden wir keine weitere News zu diesem Thema haben."

Falls die Werksschließung umgesetzt wird, bleiben der Atlas Maschinen GmbH noch zwei Standorte erhalten: Der neue Hauptsitz in Gandekersee und in Vechta, wo die Kranproduktion künftig sitzen soll. Allerdings sollen auch diese Standorte keineswegs sicher sein. Der Betriebsrat will mit einer Fragebogenaktion Argumente dafür sammeln, "dass es wirtschaftlich Sinn macht, den Standort Delmenhorst weiter zu betreiben".

(© Foto: Atlas Maschinen GmbH)

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