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Södertälje/Schweden. Ein Leckerbissen für Scania-Fans ist das Oldtimer-Museum in der Marcus Wallenberg Hall am Hauptsitz in Södertälje. Neben klassischen Motoren und Lastwagen vom Typ Scania-Vabis sind hier auch Fahrräder und Eisenbahn-Waggons zu sehen. Bauforum24 war auf Einladung von Scania vor Ort und zeigt Eindrücke aus dem Museum.

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Bauforum24 News, Artikel und Informationen Bauforum24 Artikel (11.04.2014): Reportage: Scania V8 Sattelzugmaschinen für Schwertransport
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Scania-Vabis Omnibus, Baujahr 1925 (Mitte) neben einem Scania-Vabis LB76 aus 1966

Betagte Bierlaster, Feuerwehr-Fahrzeuge, Tankwagen, Schiffsmotoren - und sogar waschechte Scheunenfunde: Scanias hauseigenes Museum hält so manche Sehenswürdigkeit bereit. Die mehr als 80 Exponate umfassen über 120 Jahre Unternehmensgeschichte der Unternehmen Scania, Vabis und Scania-Vabis. Zu sehen gibt es unter anderem Personenwagen, Lastwagen, Busse, Motoren, Fahrräder, Zugwaggons, Fotos und Gemälde. Nahezu alle Maschinen waren früher im Einsatz; jedes Fahrzeug und jeder Motor erzählt daher eine eigene, spannende Geschichte.

Gegründet wurde Scania im Jahr 1900 als Maskinsfabriks Aktiebolaget Scania in Malmö. Die Produktpalette umfasste zunächst Güterwagen für die schwedische Staatsbahn, außerdem Walzprodukte und Fahrräder. Die Produktion von Personenwagen begann 1901, die von Nutzfahrzeugen 1903.

Im Jahr 1911 fusionierte das Unternehmen mit der 1891 gegründeten Vagn Aktie Bolaget I Södertälje (Vabis), ebenfalls einem Hersteller von Eisenbahnwagen. Weitere Produkte umfassten Kutschen, seit 1902 auch Personenwagen und Lastwagen sowie ab 1907 Motoren. Aus den beiden Betrieben entstand das Nutzfahrzeug-Unternehmen Scania-Vabis mit Firmensitz in Södertälje, Schweden. 1919 wurde die Produktion überwiegend auf Lkw umgestellt.

Die letzten Personenwagen wurden 1929 produziert. 1932 erschienen erste Frontlenker-Omnibusse und ab 1933 Frontlenker-Lastwagen. Ab 1936 wurden die ersten Dieselmotoren in Serie gebaut.

Im Scania-Museum können diese Entwicklungen anschaulich nachvollzogen werden - etwa der Wandel des offiziellen Firmenlogos: Es stellte ursprünglich ein stilisiertes Fahrrad-Kettenblatt dar und wurde von der Grundform bis heute beibehalten, als Erinnerung an die Anfänge des Unternehmens.

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Ein Prachstück ist der hervorragend restaurierte Stavsjö-Wagen. Es ist ein mit Blech verkleideter Schmalspur-Personenwagen mit Drehgestell. Die ursprünglichen Teile sind noch weitgehend erhalten, nur das Verkleidungsblech wurde 1966 ausgetauscht. Dabei erhielt der Waggon auch neue Plattform-Abdeckungen. Das Gewicht beträgt gerade einmal 5,4 Tonnen bei einer Länge von 10 Meter. Er hat zwei Abteile 3. Klasse und ein Abteil 2. Klasse. Das macht insgesamt 30 Sitzplätze und weitere 8 bis 10 Stehplätze auf den Außenplattformen.

Im Wagen treten die Klassenunterschiede erheblich deutlicher zutage als bei heute üblichen Waggons: Die "Holzklasse" hieß hier nicht ohne Grund so, ist sie doch durchweg mit Holzbänken versehen, deren Sprossen aus Eschen- und Teakholz bestehen. In der zweiten Klasse dagegen weich gepolsterte Sitze und und schwere Samtvorhänge ... Man kann beinahe erahnen, wie hier die Sektgläser klirrten. Besonders interessant für Technik-Freunde ist auch die Federung, die hier aus Federpaketen besteht.

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Der "Stavsjö-Wagen"

Fertiggestellt am 4. Juni 1902, lief der Waggon bei der Stafsjö-Eisenbahn zum Personentransport. Bis zum Jahr 1933 legte er, oft unterwegs in weit entfernten Gegenden, jährlich 6.000 bis 17.000 Kilometer zurück. Anschließend wurde er an die Eds Cellulosa AB bei Edbruk verkauft. Der Aufbau wurde vom Fahrwerk getrennt und als Vorrat in einer Gärtnerei verwendet. Das Fahrwerk wurde als Flachwagen für Gütertransporte auf der Eisenbahnlinie des Unternehmens zum Versandhafen bei Helgenäs genutzt. Hier beförderte er 27 Jahre lang schwere Zellstoffballen. Fahrwerk und Aufbau wurden 1966 dem Museumsverein Östra Södermanlands Järnväg in Mariefred überlassen. Nach einer Überholung war der Wagen ab 1967 in der Sommersaison bei der Museumseisenbahn in Mariefred wieder in Betrieb.

Scania und Volkswagen: Eine jahrzehntelange Tradition

Scania befindet sich heute im Besitz der Volkswagen AG. Die Verbindungen der beiden Unternehmen reichen weit in die Geschichte zurück: Um ein rentables Händler- und Werkstättennetz für seine Lastwagen und Busse aufbauen zu können, wurde Scania-Vabis ab 1948 Generalimporteur für VW in Schweden. Vor allem Käfer gehörten damals zum Standardprogramm - als Beispiel dafür steht im Museum dieser Volkswagen Export Sedan type 11 aus dem Jahr 1949.

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Volkswagen Käfer mit luftgekühltem Vierzylinder-Boxermotor

Das Fahrzeug war der 301-ste Volkswagen, der von Scania-Vabis nach Schweden importiert wurde. Käufer war das Unternehmen Överums Bruk, wo der Käfer in den Besitz von Valdemar Pöder kam. Bis 1963 ging das Fahrzeug durch die Hände von 13 verschiedenen Besitzern, bis es von Volkswagen-Händler Bil AB Josef Engström aufgekauft und zurück nach Södertälje gebracht wurde. Zum 50-jährigen Jubiläum von Svenska Volkswagen im Jahr 1998 wurde das Fahrzeug aufwendig restauriert und steht heute als eine der wenigen Leihgaben im Scania-Museum.

Ein echter Exot ist auch dieser Holzgas-Laster aus dem Kriegsjahr 1941. Treibstoff war knapp und teuer damals - zur Not stellte man die Fahrzeuge auf Holzgas-Antrieb um. Scania-Vabis baute 1941 und 1942 zwölf Lastwagen mit Achtzylinder-Ottomotoren des Typs B801. Normalerweise mit 180 PS unterwegs, erreichte das Fahrzeug als Holzgas-Ausführung nur 125 PS - eine schwache Motorisierung, angesichts des Gesamtgewichts von rund zehn Tonnen. Das Auto wurde bei der Hellefors Bruks AB für Werktransporte eingesetzt und lief nur 70.000 Kilometer, bevor es ausgemustert wurde.

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Gegründet wurde das Museum 1971. Untergebracht ist es heute im Gebäude einer ehemaligen Fahrgestell-Manufaktur. Anlässlich der 100-Jahr-Feier der Fusion von Scania und Vabis wurde das 1918 errichtete Gebäude im Jahr 1991 renoviert und das Museum darin untergebracht. Eine Erweiterung fand 1995 statt.

Das Scania-Museum befindet sich im Privatbesitz des Unternehmens und steht grundsätzlich allen Besuchern offen. Eintritt wird nicht erhoben. Aufgrund der großen Kollektion werden die Exponate regelmäßig rotiert. Auf YouTube sind diverse Videos gelistet, die - in schwankender Qualität - Eindrücke von verschiedenen Ausstellungsstücken geben:





Besucherinformationen:

Das Museum ist auf dem Scania-Werksgelände untergebracht. Der Hauptsitz von Scania befindet sich in Södertälje, ist damit rund 35 Kilometer von Schwedens Hauptstadt Stockholm entfernt. Angesichts der weiten Entfernung zu Deutschland - Hamburg und Stockholm liegen nahezu 980 Kilometer entfernt - empfehlen wir vor allem eine Anreise per Flugzeug. Besonders lohnenswert ist der Besuch im Scania-Museum vor allem für diejenigen, die ohnehin in Stockholm weilen und vier bis fünf Stunden Zeit für einen Abstecher nach Södertälje mitbringen.

Im Museumsshop können außerdem Erinnerungsstücke, Bücher und Kleidungsstücke gekauft werden.

Öffnungszeiten des Scania-Museums:
  • Montag bis Freitag: 8 bis 16.45 Uhr
  • Während des Sommers: 9 bis 15 Uhr
  • Samstag und Sonntag: Geschlossen
Aufgrund der unterschiedlichen Öffnungszeiten empfehlen wir, vor dem Besuch anzufragen, ob das Museum zum gewünschten Zeitpunkt offen steht.

Adresse des Scania-Museums:

Marcus Wallenberg Hall
Vagnmakarvägen 2
15132 Södertälje
Schweden

Tel.: +46 8 553 825 00



(© Fotos: Bauforum24)

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Scania-Vabis LB76 1966

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Mit der steigenden Nachfrage nach Frontlenkern in Europa, führte Scania-Vabis 1963 den LB76 ein.
Den letzten Frontlenker hatte man 1939 gebaut. Scania hatte seitdem keine Frontlenker mehr in ihrer Produktpalette. In den 1960er Jahren erließen einige europäische Länder Gesetze, die die Länge von Lastkraftwagen reglementierten. Der LB76 war eine Reaktion auf diese Gesetze.
Die Farbkombination bei diesem Modell aus dem Jahr 1966 stammt vom Güterkraftverkehrsverband (Schwedisch Traffic Manager Association, SLF).

[*]Produktionszeitraum: 1963 bis 1968
[*]Gewicht: 16.500 kg
[*]Motortyp: D11 6 Zylinder, Direkteinspritzender Diesel 190 hk
[*]Hubraum: 11 Liter
[*]Anhänger: Alpus 1-Achs-Anhänger mit 3 Seitenkippern
[*]Nutzlast: 10 Tonnen



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Geschrieben
Scania-Vabis DLa 1920

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Der DLa 1920 Scania-Vabis verfügt über einen 50 PS starken Vierzylinder Ottomotor. Dieser Lastwagen wurde optisch genauso belassen, wie ihn sein erster Besitzer Max Sieverts aus Sundbyberg, Schweden benutzte. Ab 1936 wurde er in Gotland für Brunnenbohrungen verwendet. Der Lastwagen wurde dahingehen modifiziert.
  • Fahrgestelltyp: DLa
  • Nutzlast: 3 Tonnen
  • Motor: Vierzylinder- Ottomotor
  • Leistung: 50 PS
  • Hubraum: 5,03 Liter
  • Produktionszeitraum: 1911 bis 1926


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Geschrieben
Scania-Vabis aus 1929

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Im Oktober 1929 kaufte Lassar-Emil Olsson aus Dalarna den Scania-Vabis, ausgestattet mit einem 85 PS starken Sechszylinder-Vergasermotor vom Typ 1561. Olsson bezahlte damals 17.000 Kronen . Bekannt war Olsson für seinen ?Lassar-Schneepflug?: Bis 1974 transportierte der Lastwagen Holz und Kies für Baustellentransporte und beseitigte den Schnee in Olssons Heimatstadt. Dabei legte der Scania-Vabis 1,5 Millionen Kilometer bis zu seiner Außerdienststellung zurück.
  • Fahrgestelltyp: 3244
  • Motortyp: 1561
  • Bauart: Sechszylinder-Ottomotor mit ohv-Steuerung
  • Radstand: 3,80 Meter
  • Gesamtgewicht: 6.060 kg
  • Maximale Nutzlast: 3.000 kg
  • Bauzeit: 1928 bis 1931
  • Produktionszahlen: 269
Geschrieben
Scania-Vabis aus 1927

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Dieses ehemalige Feuerwehr-Fahrzeug stand 27 Jahre in Orsa, Schweden, im Dienst. Dabei legte es gerade einmal 7.000 Kilometer zurück. Anlässlich des 50. Geburtstags des Erdöl-Produzenten BP in Schweden wurde das Fahrzeug als Tanklastwagen neu aufgebaut, und zwar in der gleichen Spezifikation wie die ersten sechs Tankfahrzeuge, die von Scania an BP verkauft wurden.
  • Fahrgestell: 3251
  • Motortyp: 1544
  • Bauart: Vierzylinder-Benziner mit ohv-Steuerung
  • Hubraum: 4,27 Liter
  • Leistung: 50 PS
  • Radstand: 3,70 Meter
  • Gesamtgewicht: 4.850 kg
  • Nutzlast: 2.120 kg (2,5 Kubikmeter)

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