Partikelfilter bei LKW?

[André 139]

Im Zuge der Feinstaub Diskussion kommt immer wieder der Ruf nach dem Partikelfilter für Diesel PKW auf. Meiner Meinung nach gerechtfertigt. Der Anteil der zugelassenen Diesel PKW ist in den letzten 10 Jahre von ca. 14% auf etwa 40% gestiegen. Dennoch beträgt das Verhältnis der Partikelemissionen von Dieselnutzfahrzeugen zu Diesel-Pkw momentan etwa 2 : 1.

Warum wird also sowenig über den Russfilter bei Nutzfahrzeugen diskutiert?
Wie stehen die technischen Voraussetzungen für eine Realisierung derzeit? Werden auch auf Additiven basierte Filter benötigt, oder reicht die Abgastemperatur um ohne auszukommen?

Eure Meinungen & Infos interessieren mich.

[Rene 0]

Hallo,
ist dir schonmal aufgefallen, dass die LKW schon lange nicht mehr so rußen wie früher?
Die haben glaub ich schon sowas wie einen Rußfilter, der auf jeden Fall die schwarzen Rußwolken verhindert.

Ich finde die Feinstaubdiskussion zur Zeit etwas übertrieben. Meiner Meinung nach wiedermal ne Panikmache, um von den "richtigen Problemen" abzulenken.

Im Zuge der Feinstaubgrenzwerte wurde im Übrigen das Sandstrahlen mit normalem Sand verboten. Dort muss jetzt ein kugelförmiges Material eingesetzt werden, um nicht zuviel Staub zu produzieren.

Ausserdem werden die Werte an jedem Strand, auf jedem trockenen Feldweg usw. bei weitem überschritten-das interessiert aber die Urlauber offenbar wenig-und krank scheint dass ja dann dort nicht zu machen.

Statt die Städte jetzt für DieselPKW etc. zu sperren, sollten auchmal die Dieselloks unter die Lupe genommen werden, denn die haben doch sicher einen viel höheren Feinstaubausstoß als ein TDI.

Grüße
René

[gradall1000 1]

Hallo André,

das Thema ist absolut berechtigt. Leider ist meine "Birne" heute Abend vom langen Tag etwas "hohl", und ich kriege die ganzen Tatsachen auf die Schnelle nicht zusammen.

Folgendes glaube ich aber noch zu wissen:
§ Feinstäube (PM10, Nanopartikel) sind sicher unserer Gesundheit abträglich (kanzerogen).
§ Motorinterne Massnahmen zur Partikelreduktion schlagen sich negativ bei NOx und Verbrauch nieder.
§ PSA verbaut schon seit etwa drei Jahren FAP (filtres à particules) serienmässig. Im PEUGEOT 607 wird zur Regenierung ein Agent eingedüst. Dazu war mal ein Artikel in der MTZ, den ich bei Interesse auch wieder finden könnte.
Bei den kleineren Modellen wie 307, 407 oder C4, C5 gibt es auch FAP, hingegen ist mir die Regenierungslösung nicht bekannt.
Was mit der Partikelbeladung bei der Regenierung geschieht entzieht sich momentan meiner Kenntnis.
§ SCANIA hat gerade den Schwedischen Technologiepreis für ihre EURO4 Motoren bekommen. Dank des sehr hohen Einspritzdrucks (bis 2200 bar) sollen wenig Partikel entstehen und der PF erübrigt sich (noch).

http://www.scania.com/news/press_releases/n05010en.asp

Persönlich habe ich da meine Zweifel.

Klar könnte ich alles nachschlagen, aber gerne höre ich mal andere Meinungen.

Gruss, Beat bearbeitet 13. April 2005 von gradall1000

[gradall1000 1]

Hallo Kollegen,

ich weiss, dass das Thema Feinstaub und Partikelfilter für viele überzogen klingt. Dass dem nicht so ist, soll die folgende Tagungsübersicht zeigen, die mir neulich in die Hände fiel. Glaubt Ihr wirklich, dass sich alle namhaften Dieselmotorenhersteller damit beschäftigten, und dass so viele Fachleute so viel Zeit dafür investierten, wenn es nur "heisse Luft" wäre?

Anbei das PDF mit der Tagungsübersicht:

HdT_Particulate_21_230605.pdf

Die Problematik ist wissenschaftlich belegt, und wird uns in Zukunft immer strengere Limiten vorsetzen.

Einmal mehr möchte ich Euch deshalb um Eure Meinungen fragen?

Gruss, Beat

HdT_Particulate_21_230605.pdf

bearbeitet 21. Juni 2005 von gradall1000