Bauforum24 1.267 Geschrieben 1. April 2014 Share Geschrieben 1. April 2014 31. März 2014, Köln-Porz - Unter dem Motor "The Origin of Hightech" feiert der Kölner Motorenhersteller in diesem Jahr sein 150-jähriges Jubiläum. Gegründet wurde die Motorenfabrik am 31. März 1864. Die Entwicklung des Viertaktmotors im Jahr 1876 zählt zu den wichtigsten Erfindungen der Industriegeschichte. Heute beschäftigt das Traditionsunternehmen rund 4.000 Mitarbeiter und ist in mehr als 130 Ländern vertreten. Bauforum24 TV präsentiert: Video: Deutz zeigt neue Tier IV Motoren - bauma 2013 Köln im Jahr 1864. In einer kleinen Werkstatt in der Servasgasse tüfteln der Kaufmann Nicolaus August Otto und der Ingenieur Eugen Langen an einer Idee, die die Welt verändern wird. Ihre Vision: Eine Maschine zum Antrieb von Fahrzeugen und für den Einsatz in Industriebetrieben. Und tatsächlich gelingt ihnen mit der Atmosphärischen Gaskraftmaschine im Jahr 1867 die Erfindung eines der ersten Verbrennungsmotoren überhaupt. In den Jahren danach folgen noch mehr wichtige Entwicklungen. Darunter etwa der Viertaktmotor, konstruiert von Nicolaus August Otto im Jahr 1876 - eine der wichtigsten Erfindungen der Industriegeschichte überhaupt. Der Viertaktmotor veränderte das Leben der Menschen nachhaltig und ist aus unserer heutigen Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Eine weitere wichtige Erfindung der Deutz AG war aber auch die Niederspannungsmagnetzündung, die früher in zahllosen Stationärmotoren Anwendung fand. Hier nahm die Deutzer Geschichte ihren Anfang: Die Werkstatt von N.A.Otto & Cie. in der Kölner Servasgasse im Jahr 1865 Die Atmosphärische Gasmaschine aus dem Jahr 1867Heute, im Jahr 2014, blickt Deutz mit berechtigtem Stolz auf seine 150-jährige Geschichte zurück, die von technischen Revolutionen, innovativen Entwicklungen und starken Persönlichkeiten bestimmt wurde. Nicolaus August Otto, Eugen Langen, Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und Ettore Bugatti ? das sind nur einige der Namen, die in der Geschichte des Unternehmens eine wichtige Rolle gespielt haben. Die Geschichte von Deutz beginnt am 31. März 1864 mit der Gründung der N.A. Otto & Cie. (Nicolaus August Otto & Companie) in Köln, dem Ursprung der heutigen Deutz AG. In einer Zeit, in der eine große Begeisterung für Technik und Mobilität einsetzt, beschließen der Kölner Kaufmann Nicolaus August Otto und der Ingenieur Eugen Langen, zwecks Entwicklung eines Motors zusammenzuarbeiten. Gemeinsam gründen die beiden Visionäre in der Kölner Servasgasse in der Nähe des Hauptbahnhofs die erste Motorenfabrik der Welt. Der Viertakt-Gasmotor Typ A aus dem Jahr 1877 Die Motorenfertigung bei Deutz um das Jahr 1900 herumAb 1897 baut die Gasmotoren-Fabrik Deutz stationäre Dieselmotoren. Die Fertigstellung der ersten Grubenlokomotive der Welt lässt nicht lange auf sich warten. Ab 1907 nimmt das Unternehmen die serienmäßige Produktion von Dieselmotoren auf und bald darauf startet der Versuch einer Serienfertigung von Automobilen. Das bekannteste unter ihnen ist zweifellos das Deutz-Automobil aus dem Jahr 1909, konstruiert von Ettore Bugatti. Der legendäre Automobilkonstrukteur Ettore Isidoro Bugatti arbeitete von 1907 bis 1909 bei der Gasmotoren-Fabrik Deutz AG Das Deutz-Automobil von Ettore Bugatti aus dem Jahr 1909 1926 wird der erste Deutz-Dieselschlepper gebaut. Die Agrartechnik bleibt lange Zeit einer wichtigsten Standbeine des UnternehmensIn der Weimarer Republik verantwortet der Deutzer-Aufsichtsrat Peter Klöckner die Fusion der Gasmotoren-Fabrik Deutz, der Motorenfabrik Oberursel AG und der Humboldt AG. Ab Mitte der 1930er-Jahre zeichnen sich große Veränderungen bei der Humboldt-Deutzmotoren AG ab: zunehmend verlagert sich der Motorenbau von stationären Anwendungsgebieten hin zum mobilen Einsatz in Fahrzeugen. Im Jahr 1936 erfolgt die Übernahme von C. D. Magirus aus Ulm, die neben Lastwagen auch Omnibusse und Feuerwehrspezialfahrzeuge fertigt. Magirus-Deutz wird in den folgenden Jahrzehnten ein bekannter Markenname für Nutzfahrzeuge. Man nannte ihn Alligatorschnauze: Magirus-Deutz Bus O 3500 mit luftgekühltem 90-PS-Deutz-Viertakt-Dieselmotor, Baujahr 1951Ende der 1930er Jahre fusionieren die Klöckner-Werke mit der Humboldt-Deutzmotoren AG unter einem neuen Namen: Klöckner-Humboldt-Deutz AG (KHD). Bis in die 1990er Jahre baut KHD über vier Millionen luftgekühlte Dieselmotoren, liefert 10.000 Lkws an die damalige Sowjetunion zum Bau der Baikal-Amur-Magistrale durch Sibirien und beteiligt sich am Bau des Orbiter Transporter für die NASA. Der öl-/luftgekühlte Motor der Baureihe 1011 wird zu einem der meistverkauften Industriemotoren seiner Klasse. 1985 übernimmt KHD die Motorenwerke Mannheim AG (MWM) und konzentriert das Geschäft mit Mittel- und Großmotoren künftig unter der Marke Deutz MWM am Standort Mannheim. 1991 wird in Köln-Porz der Startschuss für die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Traditionsunternehmens gegeben: 600 Millionen Mark werden an den Kölner Standorten Porz, Deutz und Kalk in eine neue Motorenproduktion investiert. Just-in-time-Logistik, Kombination von Fließ- und Standmontage sowie eine verschlankte Produktionsorganisation sollen die Dieselmotorenfabrikation in Köln zu einer der modernsten weltweit machen. Am 2. Juni 1993 wird rund 20 Minuten vom Gründungsort in der Servasgasse entfernt die neue Motorenfabrik offiziell eröffnet. Hier sollen die Motoren der Zukunft gefertigt werden. 1997 wird aus KHD die Deutz AG. Auf dem Weg in ein neues Jahrtausend konzentriert sich das Unternehmen fortan auf internationale Wachstumsmärkte und gründet seine ersten Kooperationen in China mit renommierten Partnern. Dazu zählt etwa die chinesische Weichai-Holding, mit der Deutz im Jahr 1998 ein Joint Venture in Weifang gründet. Entwicklung aus dem Jahr 2007: Deutz Hybrid Drive2007 beschließt der größte chinesische Hersteller für Nutzfahrzeuge und Dieselmotoren, die First Automotive Works (FAW), gemeinsam mit Deutz die Errichtung einer Produktionsstätte für Dieselmotoren am Standort Dalian. Hier entsteht mit 2.000 Mitarbeitern und 100.000 jährlich gefertigten Motoren die zweitgrößte Produktionsstätte des Unternehmens nach Köln. Der chinesische Markt kann seitdem aus lokalen Werken beliefert werden. Auf diese Weise agiert Deutz noch globaler. Mit aufwändigen Restrukturierungsmaßnahmen wappnet sich das Unternehmen für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Seit 1998 kooperiert die Deutz AG zudem mit Volvo, der gleichzeitig größter Kunde und Entwicklungspartner ist. Im September 2012 erhöht Volvo seine Beteiligung an Deutz auf knapp über 25 Prozent erhöht. 2013 gründen Deutz und die Volvo eine mehrheitlich Deutz gehörende Produktionsgesellschaft für mittelschwere Motoren in China, deren Produktionsstart für Ende 2015 geplant ist. Damit soll der asiatische Motorenbedarf von Volvo und anderen Kunden im Baumaschinenbereich bedient werden. Die Deutz-Produktionshallen in Köln-Porz im Jahr 2014Seien es die legendären luftgekühlten Dieselmotoren, Antriebe für Traktoren und Schiffe, Natural Fuel Engines oder neuartige Hybridsysteme: Im Laufe ihrer Geschichte hat die Deutz AG immer wieder Innovationen hervorgebracht. 150 Jahre nach ihrer Gründung ist die Deutz AG als unabhängiger Produzent von Dieselmotoren weltweit bekannt. Das Traditionsunternehmen beschäftigt rund 4.000 Mitarbeiter und ist in mehr als 130 Ländern vertreten. ?Wir haben in den letzten 150 Jahren viele Höhen und Tiefen durchlebt", erklärt Dr. Helmut Leube, Vorstandsvorsitzender der Deutz AG. "Für ein technologiegetriebenes Unternehmen, war dies angesichts zweier Weltkriege und häufig wechselnder Rahmenbedingungen nicht immer einfach. Doch unsere Leistung und die unserer Motoren haben sich immer wieder durchgesetzt." Weitere Informationen: 150 Jahre Deutz - neue Webseite zum Firmenjubiläum (© Fotos: Deutz AG) Mehr News aus der Baubranche... Bauforum24 Artikel (04.03.2014): Deutz Motoren auf der CONEXPO 2014 Bauforum24 Artikel (10.04.2012): Deutz AG unterzeichnet Absichtserklärung mit AB Volvo Bauforum24 Artikel (29.12.2011): Deutz Ausbildung unter ?den Besten? 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