Bauforum24 1.257 Geschrieben 21. August 2013 Share Geschrieben 21. August 2013 Mehrere Milliarden Kubikmeter Erde werden bewegt, unzählige Tonnen Beton verbaut. Der Süd-Nord Wassertransfer ist eines der größten Infrastrukturprojekte, die in China jemals umgesetzt wurden. Bei den anspruchsvollen Kanalbauarbeiten wird auch das MOBA Baggersystem Xsite LINK eingesetzt. Bauforum24 Artikel (31.05.2013): Moba 3D-matic für effizientes Planieren mit exakten ResultatenDas Kanalbauprojekt wurde von der chinesischen Regierung initiiert, um der Wasserknappheit im Norden des Landes Herr zu werden. Alleine in Peking ist der Grundwasserspiegel in den vergangenen Jahren um rund eineinhalb Meter pro Jahr gesunken. Das bedeutet, dass es immer schwieriger wird, die wachsende Metropole mit genügend Wasser zu versorgen. Abhilfe soll ein Wassertransfer vom wasserreichen Süden des Landes in die trockene nordchinesische Ebene schaffen, das so genannte ?Süd-Nord Wassertransferprojekt?. Im Zuge dieses umfangreichen Bauprojekts werden auf drei Routen neue Wasserkanäle mit einer Gesamtlänge von mehreren Tausend Kilometern gebaut. Die mittlere Route des Süd-Nord Wassertransferprojekts verläuft vom Danjiankou-Reservoir bis nach PekingKanalbauarbeiten der mittleren Route: Präzision gefragtDie Bauarbeiten für die mittlere Route, die rund 1200 Kilometer lang wird, begannen 2010. Es ist die wichtigste Route und auch die aufwendigste, da hier neben einer Dammerhöhung auch Flüsse gequert werden und verschiedene Gesteins- und Bodenarten auftreten. Dort setzen die beteiligten Bauunternehmen Sinohydro Bureau 11 Co. Ltd und Military Police Hydroelectricity auf modernste Technologie und rüsteten ihre Bagger mit dem MOBA Baggersystem Xsite LINK aus, das die Baggerarbeiten mess- und sichtbar macht und ein präzises Arbeiten ermöglicht. Denn gerade unter diesen schwierigen Bedingungen ist ein akkurates Vorarbeiten im Erdbau sehr wichtig, damit das Wasser im künftigen Kanal- und Rohrsystem fließen kann. ?Beim Bau der Kanäle muss auch schon im Erdbau genau die richtige Neigung eingehalten werden, sowohl bei der Bearbeitung des Kanalbetts als auch bei den Böschungen. Deshalb müssen unsere Bagger exakt arbeiten. Wir nutzen dafür das LINK Baggersystem, damit kann man genau sehen, wie tief und in welchem Winkel gearbeitet wird?, so Zhang Gong, Leiter der Abteilung Ausrüstung und Equipment von Sinohydro Bureau 11 Co. Ltd. Die Kanalarbeiten sind in vollem Gange: Bagger mit dem MOBA Baggersystem beim BöschungsbauExakte Messwerte für genaue Einhaltung des ZiellevelsDie Sensoren des Baggersystems, die an Schaufel, Stiel, Ausleger und Oberwagen angebracht sind, erfassen die jeweiligen Neigungswinkel. Damit werden die Aushubtiefe, die Neigung und die Reichweite der Schaufel berechnet. Die Referenzhöhe wird durch einen Laserstrahl vorgegeben, der vom Laserempfänger am Baggerstiel erfasst wird. Der Laserempfänger kompensiert auch Höhenveränderungen, die bei einem Einsinken oder einem Weiterbewegen des Baggers entstehen, sodass die Referenzhöhe jederzeit bekannt ist und der Baggerführer entsprechend der Vorgaben arbeiten kann. Die Informationen der Sensoren werden sofort verarbeitet und in Echtzeit als Profil oder als dreidimensionale Darstellung auf dem Panel in der Kabine abgebildet. Das zusätzliche LED Display zeigt mit Pfeilsymbolen auf einen Blick, ob noch weiter ausgebaggert werden muss, oder ob das Zielniveau bereits erreicht wurde. Die ebenfalls dargestellte numerische Angabe der Abweichung zur Referenzhöhe zeigt an, wie tief der Baggerfahrer noch Erdreich ausheben muss. ?So vermeiden wir Fehler beim Arbeiten und können trotz des komplexen Projekts sehr gute und präzise Arbeitsergebnisse liefern. Sonst müssen wir, wenn die Vorgaben nicht eingehalten wurden, nachträglich korrigieren. Das kann teuer werden und kostet viel Zeit und wir könnten dann den Zeitplan vielleicht nicht einhalten?, erklärt Zhang Gong. Zusätzlich zu den Kosten für Material würden dann auch die Einsatzkosten des Baggers durch steigenden Treibstoffverbrauch steigen. Auf dem übersichtlichen Panel hat der Baggerfahrer alle Positionsdaten der Baggerschaufel genau im Blick ? und weiß so, wo er noch wie tief graben mussSchnelle Einarbeitung, einfache Handhabung des SystemsDa bei einem solchen Projekt viele Maschinen und Menschen beteiligt sind, ist es von Vorteil, wenn die Mitarbeiter schnell eingearbeitet werden können. ?Mit dem System kann ich neuen Baggerfahrern helfen, ohne langes Training ein qualifizierter Mitarbeiter zu werden?, sagt Zhang Gong. ?Wenn zum Beispiel auf dem Display direkt angezeigt wird, in welcher Tiefe die Schaufel gerade baggert, dann kann der Fahrer direkt sehen, was noch zu tun ist, und wie tief er noch baggern muss?, fügt er hinzu. Musste zuvor der Baggerführer ständig den Arbeitsprozess unterbrechen, aussteigen und manuell nachmessen, oder ein weiterer Arbeiter vor Ort sein, der die Tiefe maß, so kann nun durchgängig gearbeitet werden. ?Wir arbeiten mit dem System schneller und damit auch deutlich produktiver. In der gleichen Zeit können wir ungefähr 30 Prozent mehr arbeiten als zuvor?, schätzt der Ausrüstungsleiter. Auch nachts und unter Wasser kann der Bagger problemlos arbeiten, da die Schaufelposition trotz Dunkelheit auf dem sieben Zoll großen Display genau dargestellt wird und die robusten Sensoren für die Arbeit unter Wasser genutzt werden können. Auf einer Baustelle wie dieser erhöht jeder Tag, an dem eine Maschine still steht, die Kosten. Deshalb ist es für die Bauunternehmen wichtig, dass die Maschinen ständig zur Verfügung stehen ? die Zeit für langwierige Installations- und Einrichteaktionen fehlt. ?Aber das war bei dem System gar kein Problem, es ist erstaunlich einfach zu installieren und zu bedienen?, so Zhang Gong, der sehr zufrieden mit der Leistung und der Ausstattung des Systems ist. Die präzise Einhaltung der Höhen- und Neigungsvorgaben ist sehr wichtig, damit das Wasser nach Fertigstellung entsprechend fließen kannBauzeit bis 2050Nach Fertigstellung des Projekts sollen bis zu rund 45 Milliarden Kubikmeter Wasser jährlich über die neuen Kanäle umgeleitet werden. Alleine bis 2012 betrugen die Kosten des 2002 begonnenen Projekts rund 27 Milliarden Dollar, 11 Milliarden Kubikmeter Erde wurden bewegt und 22 Millionen Kubikmeter Beton eingebaut. Das Ende der Bauzeit wird 2050 angepeilt. Weitere Informationen: Moba Webseite (© Fotos: Moba) Mehr News aus der Baubranche...Bauforum24 TV:Video: Komatsu: intelligente Maschinenkontrolle Zitieren Link to comment Auf anderen Seiten teilen Teilen...
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