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Geschrieben
Hallo,

da Tunnelbohrmaschienn sehr interessant sind, mach ich mal einen Allgemeinen TBM-Thread auf!

Hier könnt Ihr Fragen stellen, Fragen beantworten und Bilder von TBMs posten!

Meine Fragen:

1. Inwieweit ist die Automatisierung in einer TBM, also wieviel steuert man per Hand, wieviel steuern Computer?
2. Wie viele Leute sind durchschnittlich auf einer TBM aktiv? Und für was sind diese zuständig?

Ok, jetzt seid Ihr dran !!

mfg Johannes

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Geschrieben
Da bei uns in der Nähe bald eine große TBM von Herrenknecht zum Einsatz kommt (Eisenbahntunnel für Stuttgart 21 bohren), versuche ich, nähere Infos über diese Maschine herauszubekommen.
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

da Tunnelbohrmaschienn sehr interessant sind, mach ich mal einen Allgemeinen TBM-Thread auf!

Hier könnt Ihr Fragen stellen, Fragen beantworten und Bilder von TBMs posten!

Meine Fragen:

1. Inwieweit ist die Automatisierung in einer TBM, also wieviel steuert man per Hand, wieviel steuern Computer?
2. Wie viele Leute sind durchschnittlich auf einer TBM aktiv? Und für was sind diese zuständig?

Ok, jetzt seid Ihr dran !!

mfg Johannes


Zu deiner ersten Frage: Unter der Erde oder in einem Berg funktioniert das GPS so gut wie nicht. Das heißt das immer wieder überprüft werden muss und sehr viel mit der Handgesteuert werden muss.

Thomas bearbeitet von Volvo_Fan
Geschrieben
Bei meiner ersten Frage, ging es hauptsächlich um die Tätigkeit in der TBM. Sprich Steuerung des Erektors, Transportkräne, Vorschubzylinder, ... . Und inw wie weit die Automatisierung dort fortgeschritten ist, würde ich gerne rausfinden! eusa_think.gif

@Holger: Das klingt gut, Infos wären toll ! top.gif ( Bilder noch besser kreisch.gif biggrin.gif )

mfg Johannes
  • 11 months later...
Geschrieben (bearbeitet)
Da anscheinend niemand weiterführende Beiträge gepostet hat erlaube ich mir, dieses hochspezialisierte Topic wiederzubeleben.

Soviel ich weiss, wird eigentlich weitgehend von Hand gefahren. Die Steuerbefehle von den Befehlsgeräten werden allerdings i.d.R. durch eine SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung) verarbeitet, d.h. die Leistungsschaltung für Motoren, Ventile, usw. erfolgt nicht direkt von Hand sondern durch die Steuerung (mittels Relais, Schützen, motorisierten Leistungsschaltern, usw.), in etwa nach dem Motto der Mensch schlägt vor und die Steuerung überprüft ob die Befehle ausgeführt werden dürfen. Ferner übernimmt die SPS gewisse Überwachungs- sowie Aufzeichnungsaufgaben und vereinfacht die Mensch-Maschine Kommunikation (Prozessbilder). Streng betrachtet werden HMI Aufgaben meist durch PC gehandhabt (getrennte PC, Panel PC, oder in SPS integrierte PC) auf denen eine HMI oder Prozessleitsoftware läuft.
Typische Konfigurationen erlauben das Abstürzen eines PC (da leider nun oft unter MS Windows) ohne den eigentlichen Prozess zu gefährden, das wichtige Funktionen Sache der SPS und nicht der PC sind). Bei grossen Prozessanlagen erlaubt die Redundanz der Prozessleisysteme das Booten eines Rechners während andere weiterhin für die Bediener verfügbar bleiben. Bei einer TBM ist es nicht so kritisch da die Maschine notfalls angehalten werden kann was bei vielen Prozessanlagen nicht der Fall ist.

Bei den TBM die ich gesehen habe, waren zwar Bildschirme als HMI (Human Machine Interface) sowie Überwachungsvideo vorhanden, die Befehlsgabe erfolgte jedoch weitgehend konventionnell über Drucktaster, Drehschalter, usw., Sollwertvorgabe über Potentiometer usw.

Im Grunde genommen ein Fly-By-Wire-System jedoch nicht rein bildschirmorientiert wie es heutzutage bei gewissen Prozessanlagen üblich ist (z.B. thermische Kraftwerke, Wasserkrftwerke, Kehrichtverbrennungsanlagen, Kläranlagen, Zementwerke, usw.) wo z.T. nur noch Bildschirme, Grossbildprojketionssysteme, Tastaturen und ggf. ein kleines Panel für Notfunktionen vorhanden ist.

Da die Bedingungen des Vortriebsprozesses stets variieren ist eine weitgehende Prozessautomatisierung unmöglich.

Zur Vermessung werden konventionelle Mittel eingesetzt (Ziel-Laser, Total Stations, usw.), weiss nicht ob mittlerweile Vermessungsaten in Echtzeit direkt von der Steuerung verarbeitet werden, um die manuelle Führung zu erleichtern.
Während für die vertikale Ebene hochgenaue Inklinometer existieren (für bestimmte Anwendungen bis etwa 1/1000 mm pro m, weiss nicht welche Genauigkeit bei TBM erforderlich ist) ist es für die horizontale Ebene recht heikel da Absolutsysteme wie Magnetometer-Kompasse zu ungenau sind. GPS funktioniert untertags nicht und Glasfasergyroskope weisen nur eine hohe Kurzzeistabilität auf, also muss man auf konventionnelle Vermessungsmethoden zurückgreifen.
Trotz festinstallierten Geräten wird periiodisch nachgemessen (kenne die Fachausdrücke nicht, wird durch Vermessungspezialisten ausgeführt).

Vortriebszylinder können mit integrierten berührungslosen Wegmessysteme ausgestattet sein (von aussen unsichtbar da in einer Bohrung in der Kolbenstange liegen). Vorteilhaft sind robuste magnetostriktive oder induktive Wegmesssysteme.

Erektoren und Krananlagen werden grundsätzlich von Hand bedient (Meisterschalter usw.).

Insgesamt ist die Elektrotechnik und Automatisierungstechnik einer TBM ähnlich wie für andere Industriemaschinen, etwas unüblich sind jedoch die hohen Antriebsleistungen. bearbeitet von ChristianFCW

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