Bauforum24 1.269 Geschrieben 29. Januar 2013 Share Geschrieben 29. Januar 2013 Januar 2013, Deggendorf ? Vor allem der beschlossenen Energiewende ist es zu verdanken, dass bei der Max Streicher GmbH & Co. KG in den vergangenen Jahren zahlreiche Aufträge für Biogaseinspeiseanlagen eingingen. 2012 errichtete Streicher zwei Anlagen in Osterhofen und Rackwitz. Eine Besonderheit sind die großen, dickwandigen Werkstücke, die beim Bau solcher Anlagen verarbeitet werden. Um derartige Aufträge bestmöglich realisieren zu können, wurden die Fertigungsmethoden in den Hallen von Max Streicher Anlagentechnik GmbH & Co. KG in Niederwinkling optimiert. Seit November wird ein Schweißverfahren eingesetzt, das für Werkstücke dieser Ausmaße geeignet ist und vor allem in der Raffinerietechnik und im Druckbehälterbau zum Einsatz kommt: Das Unterpulverschweißverfahren. Bauforum24 Artikel (20.08.2012): Erdgas für Bayern: Max Streicher verlegt Düker der SDW Pipeline?Das Unterpulverschweißen eignet sich hervorragend für dicke Wandstärken. Außerdem bewältigt dieses Verfahren hohe Nahtvolumen und erzielt homogene Schweißnähte.", nennt Josef Wittenzellner, Fertigungsleiter der Max Streicher Anlagentechnik, die Vorteile des neuen Verfahrens, das sich außerdem durch hohe Abschmelzleistung wie auch Strombelastbarkeit auszeichnen soll. Dies ermöglicht einen großen Variationsspielraum bei den Schweißdaten. Das neue Schweißverfahren wird nicht manuell, sondern mithilfe dieser Unterpulveranlage durchgeführt.Das Unterpulverschweißen, kurz auch UP-Schweißen genannt, ist ein effizientes Lichtbogenschweißverfahren, das neben dem Anlagenbau u.a. auch im Schiffsbau eingesetzt wird. Die Bezeichnung ?Unterpulver" ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen, denn der Schweißprozess wird durch ein grobkörniges Schweißpulver abgedeckt. Dieses gelangt über einen Schlauch aus einem Vorratsbehälter entweder durch Schwerkraft oder durch ein Druckluftfördersystem zur Schweißstelle. Weitere Schweißzusätze sind neben dem Schweißpulver Draht- oder Bandelektroden, die mittels eines Vorschubsystems zur Schweißstelle gebracht werden.Geschmolzenes Pulver dient als SchutzDas Pulver zerschmilzt während des Schweißvorgangs zu einer Schlacke, die das flüssige Metall gegen schädliche Einflüsse aus der Atmosphäre abschirmt. Weiterhin ?dämmt" die Pulverschicht die Rauchemission ein. Der Schweißer benötigt bei diesem Verfahren keinen Sichtschutz. Er hat allerdings keine direkte Sichtkontrolle über die Schweißnaht. Der Verlauf des Lichtbogens wird durch indirekte Kontrolleinheiten wie Laserlichtpunkte angezeigt.Geschulte Mitarbeiter bedienen UnterpulveranlageDas Schweißen ?unter Pulver" ist nicht für die manuelle Durchführung gedacht. ?Man benötigt dazu eine aufwendige Maschine", erklärt Josef Wittenzellner. Um die Unterpulveranlage ordnungsgemäß bedienen zu können, wurden die Mitarbeiter bei Streicher, die bereits Erfahrung auf dem Gebiet der Schweißtechnik haben, in einer mehrtägigen Schulung ausgebildet. Weitere Informationen: Max Streicher Webseite (© Foto: Max Streicher GmbH & Co. KG) Mehr News aus der Baubranche... Bauforum24 TIPP der Redaktion: Verpasse keine News mehr mit dem Bauforum24 RSS News-Feed Zitieren Link to comment Auf anderen Seiten teilen Teilen...
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