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Die Bauproduktion befindet sich in einem Sommerhoch: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, ist der Umsatz im deutschen Bauhauptgewerbe im Juli 2012 im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 6,2 % gestiegen. Die Bauunternehmen nutzten die Sommermonate, um ihre hohen Auftragsbestände abzuarbeiten: Für den gesamten Zeitraum Januar bis Juli meldeten die Unternehmen ein Umsatzplus von nominal 1,5 %. Damit hat sich die Einschätzung des Hauptverbandes, dass die Produktion im Sommer auf hohem Niveau fortgeführt wird, bestätigt. Der Hauptverband hält deshalb weiterhin an seiner Umsatzprognose für das Gesamtjahr von nominal + 4 % fest.

Umsatz_Bauindustrie_Sommer_2012_.jpg


Gute Stimmung am Bau: Einzig die zurückhaltende Öffentliche Hand dämpft die Stimmung etwas.

Dagegen hat sich der Anstieg der Baunachfrage verlangsamt: Der Auftragseingang ist im Juli nur moderat um nominal 1,2 % gestiegen (real: 1,4 %). Das langsamere Wachstum ist aber nicht konjunkturell bedingt, sondern geht ausschließlich auf die Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand zurück. Die Konjunktur im Wohnungs- und Wirtschaftsbau bleibt trotz des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds vorerst intakt. Für den gesamten Zeitraum von Januar bis Juli ergibt sich ein Auftragsplus von nominal 7,1 % (real: 4,3 %).

Wachstumstreiber ist weiterhin der Wohnungsbau, der im Juli sowohl beim Auftragseingang (+ 8,1 %) als auch beim baugewerblichen Umsatz (+ 11,7 %) die höchsten Wachstumsraten vorweisen konnte (Jan.-Juli: + 11,5 % bzw. + 7,4 %). Auch die Baugenehmigungen für neue Wohnungen stiegen im Juli um + 18,3 % (Jan.-Juli: + 7,2%). Insbesondere die Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern legte mit + 38,2 % noch einmal kräftig zu (Jan.-Juli: + 17,6 %). Die Verunsicherung der Investoren über die Entwicklung auf dem Kapitalmarkt lässt die Immobiliennachfrage weiter steigen.

Auch die Investitionsneigung der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes ist weiter ungebrochen: Die Baubetriebe wiesen im Wirtschaftsbau im Juli beim Auftragseingang (+ 7,0 %) und beim baugewerblichen Umsatz (+ 5,9 %) ein Plus aus (Jan.-Juli: + 4,8 % bzw. + 2,6 %). Auch die Perspektiven bleiben vorerst positiv: Das Volumen der Baugenehmigungen für Wirtschaftsbauten (veranschlagte Baukosten) ist in den ersten sieben Monaten um 18,3 % gestiegen. Am stärksten legten die Genehmigungen für Fabrik- und Werkstattgebäude (+ 24,9 %) zu; aber auch Handels- und Lagergebäude sind weiter gefragt (+ 18,7 %).

Eingetrübt wird die positive Entwicklung im Bauhauptgewerbe durch die Investitionszurückhaltung der Öffentlichen Hand: Die Baubetriebe meldeten für den Öffentlichen Bau - das dritte Mal in Folge - einen Rückgang des Auftragseingangs, der an Dynamik zunimmt (- 6,7 %). Lediglich der guten Auftragslage zu Jahresanfang ist es zu verdanken, dass der Ordereingang über die ersten sieben Monate mit + 7,7 % noch relativ hoch ausfällt. Es ist aber fraglich, ob dies reicht, um den Umsatzrückgang von 6,7 % auszugleichen (Juli: + 0,5%).

(Grafik: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie)


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Professor Thomas Bauer auf dem Tag der Deutschen Bauindustrie

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