Heilig´s Blechle – knapp 60% im Volk pro Stuttgart21

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Der Volksentscheid am Sonntag ist eindeutig: fast 60 % der Stimmen gehen an das Lager der Stuttgart21 Befürworter, das sind nahezu doppelt so viele wie benötigt. Grünen Ministerpräsident Kretschmann erhält damit eine erste größere Amtsniederlage. Seine Partei hatte das Projekt seit jeher abgelehnt. Dass der Bau jetzt unter einem grünen Ministerpräsidenten durchgeführt werden soll, will Kretschmann mit der direkteren Demokratie des Volksentscheids rechtfertigen. Ob damit jedoch Ruhe in Baden-Württemberg einkehren wird, bleibt fraglich.

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Es war 1994, als der damalige Bahn-Chef Heinz Dürr das Projekt vorstellte. Drei Jahre später bekam das Architektenbüro Ingenhoven aus Düsseldorf den Auftrag für den Umbau, der 2005 auch vom Eisenbahn-Bundesamt genehmigt wurde. Der Plan sieht vor, den Stuttgarter Kopfbahnhof von 1922 unterirdisch zu einem Durchgangsbahnhof zu machen und Hochgeschwindigkeitstrassen u.a. nach Ulm zu bauen. Gegner argumentieren dabei sowohl mit den Kosten als auch einer Gefährdung von Umwelt und dem Denkmalcharakter des bisherigen Bahnhofs. Bereits seit 2007 wird über das

Thema Stuttgart21 auch in der Community von Bauforum24 heiß diskutiert.

Der Hauptbahnhof Stuttgart (gebaut von 1914 bis 1928) vor dem Projekt Stuttgart21.
(Foto: Wolfgang Klee. Quelle: Deutsche Bahn AG)

Die Kosten sollen auf mehr als 6 Milliarden Euro gestiegen sein - ursprünglich war die Rede von 2,4 Milliarden Euro. Nach breiten Protestwellen und umstrittenen Polizeiaktionen, welche das neue Phänomen des so genannten Wutbürgers hervorgebracht haben, schlug ein Schlichtungsversuch des Bundesministers a.D. Heiner Geißler (CDU) 2010 fehl. Die Volksabstimmung unter den rund 7,6 Millionen Stimmberechtigten Landesbürgern am 27. November wurde daraufhin als direktere Demokratie von vielen Seiten befürwortet.

So soll der Durchgangsbahnhof in Stuttgart 2019 aussehen.
(Grafik: NEXT EDIT. Quelle: Deutsche Bahn AG)

Die Befürworter von Stuttgart21 sehen sich nun im Ergebnis der Abstimmung bestätigt. Neben den beteiligten Unternehmen beziehen auch Vertreter der Politik eindeutig Stellung: ?Mit Stuttgart 21 werden unsere Kinder nicht nur über Jahrzehnte bessere Schienenverbindungen nutzen, sondern auch in einem CO2-freien Stadtteil wohnen, leben und arbeiten können, und dies verbunden mit erweiterten Parkanlagen, einer neuen grünen Lunge mit zirka 5000 neuen Bäumen mitten in der Stadt", so Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster (CDU).

Dass nach dem Votum aber noch mit keinem Proteststopp zu rechnen ist, machten die ?Parkschützer" ? ein Teil der Bewegung gegen Stuttgart21 ? deutlich. Sie rufen trotz des verlorenen Volksentscheids zur 101. Montagsdemonstration am 28.11.2011 weiter gegen das Projekt auf. Mit dem Volksentscheid darf die Bahn nun allerdings offiziell mit dem Bau fortfahren.

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Link zum Bauprojekt: Stuttgart21 - Bahnprojekt Stuttgart - Ulm

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(Fotos: Deutsche Bahn AG)

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Bauforum24 TV präsentiert: Das Stuttgart21 Konzept - VDBUM 2012

Martin Schönbeck von der Deutschen Bahn über Ziele und Chancen des Projekts Stuttgart 21.

Bauforum24 TV:

Martin Schönbeck von der Deutschen Bahn, über Vorzüge und Konzept des Projekts Stuttgart21.

02.03.2012 ? Braunlage. Das Bahnprojekt Stuttgart 21 Wendlingen-Ulm ist in Gesellschaft und Medien ein heiß diskutiertes Thema. Auf dem 41. VDBUM Seminar stellt der Leiter Kommunikation Stuttgart 21 von der Deutschen Bahn, Martin Schönbeck, die Vorgaben für das Konzept des neuen Bahnhofs in Stuttgart vor. Dabei stellt er auch Ziele wie die Anbindung des Flughafens Stuttgart, die Schaffung von Neubaugebieten und Grünflächen sowie die Verlagerung von Verkehr von der Straße auf die Schiene vor. Abschließend sieht Martin Schönbeck die Chance gegeben, dass die Argumente und Errungenschaften des Projekts auch Gegner und Skeptiker noch überzeugen wird. Mit dem Ergebnis des Volksentscheids pro Stuttgart21 im November 2011 steht der Durchführung des Infrastrukturprojekts nichts mehr im Wege.

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