Neue Technik im Basaltwerk: Tieflöffelbagger Cat 374D

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Ein neuer Cat 374D Tieflöffelbagger ging kürzlich im Basaltwerk Billstein in den Einsatz. Der Steinbruch gehört zum Unternehmen Franz Carl Nüdling Basaltwerke GmbH + Co. KG aus Fulda. Damit setzt das Familienunternehmen den vor Jahren eingeschlagenen Weg fort, den Rohstoff in der Rhön mit einem Tieflöffel- statt mit einem Hochlöffelbagger im Zweischichtbetrieb zu gewinnen.

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Sie nehmen den neuen Tieflöffelbagger Cat 374D in Empfang (von links):
Die Baggerfahrer Sebastian Dietzel sowie Dorsten Leutbecher,
Rainer Kerber, Geschäftsbereichsleiter Technik bei F.C. Nüdling Natursteine GmbH + Co. KG,
Frank Neumann, Zeppelin Niederlassungsleiter,
Peter Nüdling, geschäftsführender Gesellschafter der Franz Carl Nüdling Basaltwerke GmbH,
Günther Reutter, Zeppelin Verkaufsrepräsentant sowie Baggerfahrer Falk Dietzel.

Für den Einsatz des Tieflöffelbaggers am Billstein sprechen vor allem die kurzen Ladespielzeiten. Der Cat 374D ist gegenüber dem Hochlöffelbagger zwar eine Baggergröße kleiner, doch er benötigt für die gleiche Förderleistung acht Löffelfüllungen, um den Muldenkipper mit Basalt zu beladen. Insgesamt spart sich der Betrieb ein Ladespiel ? zuvor waren neun Ladespiele erforderlich. ?Bei einer Ladezeit von 2,30 Minuten, bei 60 Fahrten am Tag mit dem Muldenkipper mal 20 Arbeitstage im Monat mal zehn Monate Einsatz im Jahr fallen unsere Betriebskosten im Vergleich zu früher deutlich günstiger aus", rechnet Rainer Kerber, der am Billstein zuständige Geschäftsbereichsleiter Technik und Handlungsbevollmächtigte, vor.

Spricht für einen Tieflöffel: steht der Bagger auf dem Haufwerk, so hat der Fahrer eine gute Sicht
in die Mulde.

Herausforderung für die Fahrer

Inzwischen haben sich auch die Baggerfahrer an die neue Abbaumethode gewöhnt. ?Für uns Fahrer war der Wechsel von dem Hoch- auf den Tieflöffelbagger allerdings eine große Umstellung", berichtet Baggerfahrer Sebastian Dietzel. Seine Kollegen Dorsten Leutbecher und Falk Dietzel ergänzen: ?Wir mussten plötzlich mit einer neuen Perspektive klarkommen und uns eine neue Technik aneignen. Denn es macht einen großen Unterschied aus, wie der Löffel angesetzt wird." Im Fall des Hochlöffelbaggers schiebt der Fahrer das Material vom Gerät weg, beim Tieflöffelbagger arbeitet er zur Maschine hin. Ein weiterer Unterschied ist, dass der Hochlöffelbagger direkt auf der Sohle steht, der Tieflöffelbagger dagegen auf einem Haufwerk positioniert wird.

Technische Ausstattung

Der neue Bagger verfügt über eine Anzeige, die dem Fahrer den Spritverbrauch anzeigt und anhand der er sich orientieren kann, ob er zu viel oder zu wenig Gas gegeben hat. Diese soll dem Basaltwerk am Billstein darüber hinaus helfen, den Kraftstoffverbrauch zu optimieren und Einsparpotenziale herauszufinden. Darum wird der Einsatz der Baumaschinen über einen längeren Zeitraum beobachtet und von Rainer Kerber ausgewertet. Er untersucht dabei die Menge an abgebautem Rohstoff, welche die beiden Baumaschinen, wie Tieflöffelbagger und Skw, für den Backenbrecher bereitstellen und zieht dann den Vergleich zu dem früheren Ladegerät. Unterstützung bekommt der Geschäftsbereichsleiter Technik auch von der extra eingebauten Flottenmanagementlösung VisionLink. So können Daten, welche die Maschinen betreffen, wie Stillstandzeiten oder Betriebsstunden, am Computer ausgelesen und ausgewertet werden. ?Damit wollen wir unsere Prozesse optimieren", argumentiert Kerber. Über VisionLink soll außerdem die nächste Wartung angekündigt werden.

Der Cat 374D ist gegenüber dem früheren Hochlöffelbagger zwar eine Baggergröße kleiner, doch
soll er für die gleiche Förderleistung nur acht gegenüber vorher neun Löffelfüllungen benötigen.

Aspekte der Sicherheit

Es gibt durch den Tieflöffelbagger auch sicherheitstechnisch besondere Herausforderungen. Denn die Fahrer müssen nun über das Haufwerk ihren Arbeitsplatz in der Kabine erreichen. ?Es ist erwiesen, dass beim Auf- und Absteigen die meisten Unfälle passieren", betont Kerber. Daher war es laut Zeppelin ein Kundenwunsch, den neuen Tieflöffelbagger wegen der besseren Sicht mit Xenonscheinwerferlicht auszurüsten. Zur weiteren Verbesserung der Übersichtlichkeit verfügt der Cat 374D im Gegensatz zu seinem Vorgänger 365C, über eine Rückfahrkamera, die laut Zeppelin auch von der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und Chemische Industrie empfohlen wird.

Das Basaltwerk

Am Billstein wird seit 1923 Basalt gefördert ? der Urgroßvater von Peter Nüdling hatte damit begonnen. Heutzutage werden 80 Prozent des gewonnen Rohstoffs zu Edelsplitten und 20 Prozent zu Schotter verarbeitet. Die Abbaugenehmigung am Billstein reicht bis ins Jahr 2079. Insgesamt schlummern hier Vorräte von hundert Millionen Tonnen, die darauf warten, in den nächsten Jahrzehnten gewonnen zu werden.

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Herstellerlink: Zeppelin CAT

(Fotos: Zeppelin)