Baumafreddi 31 Geschrieben 8. Februar 2005 Geschrieben 8. Februar 2005 [...]Kannst Du mir ( natürlich auch den anderen Usern )obwohl ich ja aus einem Tagebau komme mal erklären wie das mit einer Förderbrücke funtioniert? z.B. woher kommt das Material was über die Brücke läuft, wohin geht es? Gruß Wolfgang Hallo Wolgang und natürlich auch hallo Freckel! Ich greife hier einfach mal vor und habe eine Abbildung aus einem Prospekt abfotografiert.Die obere Abbildung stellt das Förderprinzip vor, wie es bei RWE angewandt wird (Baggerstrossenband --> Verbindungsstrosse [Bandsammelpunkt] --> Kippstrossenband).Die mittlere Abbildung zeigt das Abbauprinzip mit Förderbrücke (für Abraum), welches auf Grund der Dimensionen in z.B. Hambach natürlich nicht umgesetzt werden kann.Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig und verständlich dargestellt.Niels-Baumafreddi Zitieren
KaelbleSL28 9 Geschrieben 8. Februar 2005 Geschrieben 8. Februar 2005 Und das wird der Ersatzteilspender für Euren. Den hat Nowotnik auch von uns gekauft und zerlegt. Zitieren
KaelbleSL28 9 Geschrieben 8. Februar 2005 Geschrieben 8. Februar 2005 Super erklärt Niels. @Freckel ist die Brücke verschiebbar wie z.b. bei unseren Bagger die Beladebrücke oder muss der Absetzer parallel bzw. syncron mit dem Bagger transportieren? Zitieren
André 139 Geschrieben 9. Februar 2005 Geschrieben 9. Februar 2005 Ein paar Bilder einer Dragline im Tagebau Klettwitz-Nord gibt es hier Die Brücke kann man hier sehen. Zitieren
Freckel 1 Geschrieben 9. Februar 2005 Autor Geschrieben 9. Februar 2005 Hier nun ein paar Erklärungen zum Förderbrückenbetrieb. Das angehängte Bild zeigt den Tagebau Welzow mit der Förderbrücke. Durch ihre riesigen Ausmaße ist es schwer ein detailreiches Gesamtbild zu machen. Die gegenüberliegende Tagebaukante ist 4 km vom Aufnahmestandpunkt entfernt - die Brücke steht etwa mitte der Strosse ist also auch ca. 2 km vom Betrachter entfernt. Da es Wochenende ist ist die Brücke nicht in betrieb. Links ist die Gewinnungsseite - die Baggerseite wie wir sagen. Die Baggerseite ist auf zwei Arbeitsebenen verteilt. Ganz links der 1. Bagger (hinter der Brücke) auf der oberen Arbeitsebene. Über die Zubringerbrücke (165m lang) ist er mit der Hauptbrücke verbunden. Die zweite Arbeitsebene oder besser Hauptarbeitsebene ist etwa 25m tiefer. Auf ihr fährt die baggerseitige Stütze der Brücke und links und rechts von ihr (auf dem Bild vor und hinter der Brücke) sind der 2. und 3. Bagger angehangen. Rechts dann die Kippenstütze der Brücke, der dunkle Streifen unter der Brücke ist das Kohleflöz. Der Abstand zwischen Baggerstütze und Kippenstütze beträgt 272m, der Abwurfausleger auf der Kippenseite ist nochmal 190m lang. Insgesamt ist die Brücke also 620m lang. Die Brücke fährt natürlich auf Gleisen, jede der drei Stützen auf jeweils zwei. Bei den Baggern handelt es sich um Eimerkettenbagger des Typs Es 3150 (obere Arbeitsebene) und Es 3750 (Hauptarbeitsebene) Im Osten wurden und werden immer noch die Geräte nach Eimer- bzw. Schaufelinhalt unterschieden. Die Zahl hinter den Buchstaben gibt den Inhalt in Litern an, d.h. in einen Eimer passen 3,15 bzw 3,75 m³. Das entspricht dann einer Tagesleistung von 180 000 m³ - 200 000 m³. Die Brücke fördert also täglich 450.000 - 500.000 m³ Abraum, Spitzenleistungen von 600.000 m³. Der Vorteil einer Förderbrücke sind natürlich die kurzen Transportwege - statt mit Bandanlagen, oder früher mit Zügen, den Abraum um den Tagebau herum zufahren wird er direkt darüber hinweg geführt. Das ist natürlich erheblich billiger. Der Einsatz einer Förderbrücke ist aber nur bei einem relativ gleichmäßig und ungestört abgelagertem Kohleflöz möglich.Ein Nachteil sollte auch nicht verschwiegen sein - ein Kohlevorrat in der Größe wie er in einem Bandtagebau möglich ist läßt sich mit einer Brücke nicht anlegen. Es reicht bei uns aber trotzdem für einen Bestand von 1 - 1,5 Millionen Tonnen Kohle! Zitieren
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