Bilder HENSCHEL

[Colourconcept 6.595]

Ach, guck mal. Noch mehr Leute mit Henschel-Bildern. Das wird unsere Oldtimer-Clique um @handreas freuen Aber natürlich nicht nur die Weder verbindet mich was mit Henschel noch bin ich in technischen Dingen besonders versiert. Aber Bilder alter (und neuer) Nutzfahrzeuge sind immer willkommen

[handreas 5]

Moin moin


Mußte ich doch gerade im Ford-Odtimer-Thema etwas Schreckliches lesen

Irgendwie müssen wir aber was finden das den Andreas sein Henschel den Buckel hoch überholen kann.
Sonst denkt er noch die Henschel wärn was gewesen!
Wo wir doch Alle wissen wer die "Wahren Helden" der Baustelle waren! (siehe mein Avatar)

Tchjaaaa das dürfte schwerfallen, da was zu finden! Bei aller emotional gefärbter Begeisterung zu dieser oder jener Marke muß man einfach anerkennen, daß der Magirus dort, wo Traktion gefragt war, ganz schnell mit dem Schnaufen begann...

Als Kind und Heranwachsender ist es leicht, sich in dieses oder jenes Fabrikat zu vergucken. Auch mir gefielen damals die Magirus-Eckhauber wegen ihres kernigen Aussehens sehr gut! Allerdings mußten meine entsetzten Kinderaugen mehr als einmal mit ansehen, wie ein hinterradgetriebener Henschel HS 100 einen Allrad-Magirus aus dem Schlamm zog

Gut, ich blieb mit meiner Liebe bei Henschel hängen - und hatte, aus der heutigen Sicht des Ingenieurs, verdammt viel Glück damit gehabt! Denn auch emotionsfrei und völlig nüchtern ist festzustellen, daß Henschel damals einfach den besten Kompromiß auf die Räder stellte. So hab ich denn heute "gut reden"....


Dazu will ich mal kurz meine obige Traktions-Behauptung darlegen. Vergleichsweise betrachte ich einen Henschel 6x4 (also ohne Allrad) und einen Allrad-Magirus 6x6. Sobald wir in traktions-kritische Bereiche kommen, ist der Allrad-Magirus dem 6x4-Henschel unterlegen!

Warum? - weil der Henschel serienmäßige Quersperren in den Antriebsachsen hatte, die bei Magirus schlicht nicht lieferbar waren! Legen wir einen (beladenen) 26-Tonner zugrunde, so stehen dem Henschel 20 Tonnen für die Traktion zur Verfügung (alle 4 Hinterräder werden angetrieben) - dem Allrad-Magirus hingegen nur 13 Tonnen (2 Hinterräder + 1 Vorderrad). 20 zu 13.... vergleiche ich jeweils 6x6-Typen, steht es sogar 23 zu 13 für den Henschel!


Wie gesagt, bei diesem Beispiel geht es "nur" um die Traktion. Zweifellos hatten die Magirus auch ihre Qualitäten, so waren sie sicher besonders robust. Beim Drehmomentverlauf der Motoren - bei Geländefahrt ziemlich wichtig - hatte Henschel aber auch wieder die Nase leicht vorn.


Hier ein 1962er HS 22 HAK, leider schon seiner Räder beraubt... mit zuschaltbarem Vorderachsantrieb und serienmäßigen 3 Differentialsperren im Hinterachsaggregat blieb auch dieser Henschel-Typ erst dann stecken, wenn alle Hinterräder und ein Vorderrad gleichzeitig durchdrehten....


EDIT: ich sehe grad, daß ich noch ein Detail erwähnen sollte - die Vorderachse war auch bei Henschel nicht mit Quersperre versehen! So kommt es zu den 23 (statt 26) Tonnen bzw. dazu, daß im Zweifelsfall auch nur ein Vorderrad gezwungen war, sich zu drehen.

bearbeitet 8. Januar 2009 von handreas

[schrauberpit 8]

Hallo Andreas mit Deiner Erklärung hast Du vollkommen Recht. Aber mit dem gesperrten 6 x 4 war es nicht so einfach die Kurve zu kriegen, Geschweige denn eine tiefe Spurrille zu verlassen. Der Magirus hatte immer etwas weniger Drehmoment, hat das aber durch eine flache Drehmomentkurve und einen weiteren Drehzahlband wieder Wett gemacht. Es gab auch bei Magirus eine Quersperre, die sogenannte Loc- o- Matic. Die wurde aber sehr selten von den Kunden geordert.
Für mich als Luftgekühlter Jeck kam Henschel aber immer sofort danach. Gruß Peter

[handreas 5]

Hallo!


Ja, das Problem der "Lenkbarkeit" ist mehr als bekannt - weshalb ich auch niemals empfehlen würde, einem 6x4 den Vorzug zu geben, wenn öfter auf schmierigem Grund gefahren werden muß!

Freilich sollte man, wenn es an die Grenzen der Traktion geht, sowieso jeden Versuch einer Richtungsänderung tunlichst unterlassen! Dann sind die Räder geradeaus zu stellen und das Lenkrad dient nur noch als Ablage für die Unterarme. Denn jegliche Schrägstellung der Räder erhöht den Fahrwiderstand.

Nein, der Allradantrieb hat schon gravierende Vorteile. Wobei man sehen muß, daß diese Vorteile immer geringer werden, je mehr Gewichtsanteil auf den Hinterrädern liegt.

Bei einem einzelbereiften 4x4 hätte sogar eine Quersperre vorn ihre Berechtigung. Aber schon bei einem "ausgelasteten" 16-Tonner liegt auf der Hinterachse das doppelte Gewicht wie vorn, und beim Dreiachser schrumpft der Antrieb der Vorderachse auf eine Art "Rollhilfe" zusammen Hier dient er tatsächlich nur noch dazu, den Rollwiderstand der Vorderräder zu neutralisieren, indem die Räder selber "aus der Grube klettern", in der sie sich ja ständig befinden (weshalb bei vernünftiger Auslegung die Vorderachse immer etwas schneller zu übersetzen ist als die Hinterachse(n)).

Alles bisherige ist natürlich auf Lastfahrt bezogen. Praktiker wissen aber, daß auch die Leerfahrt ihre Tücken hat! Die Kopflastigkeit eines leeren 4x2-Kippers ist ja wirklich ein Drama (hier hatte denn auch ein Büssing-Unterflur-Kipper seinen großen Auftritt) - da wird der Allradantrieb dringend gebraucht. Umso mehr übrigens, je größer der verbaute Motor ist.... ein HS 100 mit 6 Liter Hubraum hatte da noch nicht das große Problem, und hier endlich kommt auch mal die Luftkühlung zu Ehren, die den Motor doch spürbar leichter macht.


Gruß

Andreas

[Reachstacker † 2016 0]

Das mit dem (fehlenden) Quer Differentialsperren beim Magirus hab ich nie ganz kapiert, aber dann war ich ja auch nur Fahrer/Schlosser nicht KHD Geschäftsführer...
Das mit der Gewichtsverteilung verstehe ich schon, das gibt Sinn.
Komischerweise gabs im Taubertal nicht viele Henschel, kann mich nicht entsinnen wo da ein Händler gewesen wäre.
Viele MAN, auch ganz gut aber die hatten damals die Idee der "Leichtbauweise" im schweren Baugelände ging das dann auch nicht immer wie geplant...

Ein paar Tolle Funde hier in den letzten Tagen.

Der Grüne wirds wohl nicht überleben so wie er aussieht?

Gruss, Pete