Yumbo 82 Geschrieben 11. August 2011 Geschrieben 11. August 2011 Der L 2000 - er wurde auch später Europ L 2000 - genannt, bildete den Anfang der großen Radlader von Zettelmeyer. Heute gibt es von dieser interessanten Maschine offenbar nicht mehr so viele Exemplare. Hat jemand dennoch Fotos ehemaliger oder sogar heute noch aktiver L 2000.Hier schon mal ein Bild, das einst den Prospekttitel geziert hat. Zitieren
ullchen 1 Geschrieben 28. Januar 2016 Geschrieben 28. Januar 2016 Na dann trau ich mich mal, diesen vier Jahre alten Beitrag hoch zu holen... Dies ist übrigens mein erster Beitrag hier im Forum. Mein Name ist Ulrich, bin Baujahr 1972 und ich wohne in Berlin. Alteisen ist meine Leidenschaft und es haben sich schon einige Brocken angesammelt. Überwiegend Motorräder und zwei Magirus LKW. Vor ein paar Wochen habe ich recht spontan einen Radlader gekauft. Es ist der L 2000 Europ von Zettelmeyer, wie er oben auf dem Bild von Yumbos Prospekt zu sehen ist. Dieser Radlader ist mein Einstieg in das Thema alte Baumaschinen. An meinem Exemplar sind einige Spuren der Zeit vorhanden und das originale Dach ist nicht mehr existent. Dennoch ist noch "Musik" in der Maschine. Der V8-Motor von Deutz (F8L714) ist eine wahre Pracht. Bis auf die Elektrik sind soweit noch alle Funktionen aktiv. Nach Angaben des Vorbesitzers war die Maschine im ersten Leben in einem Steinbruch unterwegs, dann wurde sie in seinem landwirtschaftlichen Betrieb in Gottmadingen zum Umschichten von Silage eingesetzt. Von dort ist auch das Foto. Eine ausführliche Bedienungsanleitung, Motorhaube und Seitenbleche bekam ich mit dazu. Mitte Januar kam der Lader bei minus 10 Grad auf einem Tieflader bei mir an. In Berlin ist der Platz bekanntlich knapp und so ist der neue Standort ein Hof am Rande des Oderbruchs. In den Weiten des Internets habe ich bisher nur zwei Bilder von weiteren Exemplaren des L2000 gefunden. Der Lader scheint tatsächlich selten zu sein. Das reizt mich als Jäger und Sammler natürlich. Ich bin interessiert an Kontakten, Austausch von technischen Unterlagen usw. Ich werde ab und an berichten - doch leider bin ich nur ab und zu draußen auf dem Lande. Mit luftgekühlten Grüßen, Ulrich 1 Zitieren
ullchen 1 Geschrieben 7. März 2016 Geschrieben 7. März 2016 Letztes Wochenende hatte ich endlich Zeit, das Gerät näher zu untersuchen. Die lange Einsatzzeit hat es mit sich gebracht, dass einige Dinge den Geist aufgegeben haben, provisorisch repariert oder sogar komplett nachgebaut wurden. Eine interessante Konstruktion ist die Abgas-Anlage. Da muss erst einmal wieder "Grund" reingebracht werden. Es reizte mich dennoch, den Motor anzuschmeißen. Nachdem ich das Kabel der Glühanlage eine Weile direkt auf den Pluspol der linken Batterie gehalten habe, sprang er ohne weitere Maßnahmen an. Der Versuch, ein wenig umher zu fahren brachte eine unangenehme Überraschung mit sich: Lenkunterstützung und Bremse waren plötzlich nicht mehr im Dienst. Die mechanische Verbindung zu den gelenkten Rädern besteht zwar noch, doch zerrt man in einem solchen Fall ziemlich hilflos am Lenkrad. Dann wollte das Ungetüm einfach weiter rollen... Mit der Schaufel auf dem Boden kam ich zum Stehen. Durch eine Undichtigkeit im Zylinder der Lenkunterstützung ging wohl das restliche Öl zur Neige. Also erst einmal eine große Durchsicht machen, bevor bei weiteren Aktionen noch jemand zu Schaden kommt... Auf dem Plan steht zunächst der undichte Zylinder, Feststellbremse und auch eine geschweißte Spurstange. Mit Bremse und Lenkung will ich keine Risiken eingehen. Falls jemand eine Werkstatt / Schrottplatz / Händler kennt, wo Altbestände an passenden Teile für den Dinosaurier zu finden sind, freue ich mich über Tipps. Auch zwei besser erhaltene Reifen will ich dem Brocken in der Größe 18.00-24 für die Hinterachse spendieren. Zitieren
Clark-Lima-2505 4.759 Geschrieben 8. März 2016 Geschrieben 8. März 2016 Servus Ulrich, erst mal willkommen hier im Forum.... Ich gratuliere dir zu deiner Anschaffung. Habe im echten Leben zwar nichts mit echten Baumaschinen zu tun aber ich bin ein echter Fan von solch alten Maschinen , das spiegelt sich auch in meiner Modellsammlung wieder. Ich habe größten Respekt vor Menschen die sich an so ein Mammut Projekt ran wagen. Bin sehr gespannt auf neue Bilder und wie es mit deinem Schätzchen voran geht... Gruss de Cark Zitieren
ullchen 1 Geschrieben 18. März 2016 Geschrieben 18. März 2016 Hallo de Cark oder doch Clark (?) vielen Dank für die anerkennenden Worte. Vielleicht hast Du mal vor, ein Modell vom L2000 anzufertigen. Im Internet habe ich kein weiteres fahrfähiges Exemplar von diesem Radlader finden können. Ein Modell wäre ja schon etwas besonderes... An meinem Brocken ist es ein Stück weiter gegangen. Im Fußraum hab ich die Bodenplatten entfernt und auch von unten die Sache genau studiert. Da war ewig niemand dran. An den Teilen sitzen große Klumpen zusammen gebacken aus Öl und Dreck. Man muss die Teile erst wie ein Bergmann freilegen, bis man einen ungefähren Überblick hat. Im zweiten Bild ist das Lenkgetriebe im "Fundzustand" abgebildet. Der Lenkhilfe-Zylinder (Bild 3) ist inzwischen ausgebaut und zerlegt. Er sitzt zwischen Fahrzeugrahmen und Hebel am Lenkgetriebe. Dicht darunter verläuft die Schubstange der Lenkung. Alle Dichtungen sind erstaunlicherweise noch heute zu bekommen. Leider ist die Kolbenstange arg beschädigt. Ich habe eine fertig verchromte Stange als Rohling bestellt. An den Enden müssen dann Gewinde und auf einer Seite ein Konus angebracht werden. Hersteller ist das Fulminawerk in Mannheim. Aus der Lenkhydraulik kam rotes Öl raus. Offenbar wurde ATF-Öl eingefüllt. Die Bedienungsanleitung nennt Öl nach SAE 10, auch am Zylinder steht das so. Ich befürchte, dass noch weitere Dichtungen wie die aus dem Zylinder eine wachsartige bröckelige Konsistenz angenommen haben. Für die nächste Bastelaktion wünsche ich mir mildes Wetter. Leider steht der Lader noch unter Planen im Freien. Muss erst einen Freund mit seinem Traktor aus meiner Scheune vergraulen :-( Die Reifen sind noch ein Thema für sich... Es gehören nach Anleitung Reifen in der einheitlichen Größe 20-24 drauf. Die kleineren abgefahrenen Decken auf der Hinterachse entsprechen dieser Größe. Warum nun die vorderen Reifen in der Größe 18-24 einen wesentlich größeren Durchmesser haben, verstehe ich nicht. Der unterschiedliche Abrollumfang sorgt bei Allradantrieb und Längssperre für reichlich Verspannungen im Antriebsstrang. Da wird wohl ein Hanomag B8 oder B11 mal seine Reifen spendieren müssen. Es bleibt also spannend mit dem Zettelmeyer. Mit luftgekühlten Grüßen aus Berlin, Ulrich Zitieren
Recommended Posts
Diskutiere mit!
Du kannst jetzt antworten und Dich später anmelden. Wenn du bereits einen Account hast kannst du dich hier anmelden.