Bauforum24 1.304 Geschrieben 28. März 2011 Geschrieben 28. März 2011 Baumaschinen, die für Arbeiten rund um das Bahnprojekt Stuttgart 21 eingesetzt werden, müssen künftig mit einem Russpartikelfilter oder mit vergleichbarer Technologie ausgestattet sein. Dies machte das Verwaltungsgericht Stuttgart zur Bedingung. Demzufolge schloss die Deutsche Bahn mit den Projektgegnern einen entsprechenden Vergleich und muss seit Februar sicherstellen, dass die beauftragten Unternehmen sich daran halten. Frank Roller, Werkstattmeister der Otto Morof Tief- und Straßenbau GmbH und der neue Cat Kurzheckbagger 305CCR mit dem Wechselfiltersystem.Weil Baufirmen ihrerseits wiederum nachweisen müssen, dass an ihre Baumaschinen ein Russpartikelfilter angebracht ist, lud die Zeppelin Niederlassung Böblingen Kunden zu einem Informationsaustausch in die neue Werkstatt ein. So konnten sie sich aus erster Hand über die gesetzlichen Anforderungen informieren, welche in Zukunft an Baumaschinen gestellt werden und welche technischen Lösungen Zeppelin für Off-Road-Maschinen bereithält.Längst werden ältere Autos aus Innenstädten verbannt, weil sie zu viele umwelt- und gesundheitsschädliche Emissionen verursachen. Immer mehr Städte weisen in Deutschland ihre Zentren als Umweltzonen aus und beschränken die Zufahrtsbestimmungen für Dieselfahrzeuge. Für Pkw gehören Partikelfilter schon lange zur Standardausrüstung bei Neuwagen. Baumaschinen waren davon bislang ausgenommen. Ab 2011 gelten auch für sie neue EU-Richtlinien für Abgaswerte. Zum 1. Januar 2011 wurde die neue EU-Emissionsrichtlinie Stufe IIIB für nicht straßen-gebundene Arbeitsmaschinen für Motoren der Leistungsklasse von 130 ? 560 kW verbindlich. Für die kleineren Motoren von 56 ? 130 kW gilt die Richtlinie zum 1. Januar 2012 und für Motoren in der Leistungsklasse von 37 ? 56 kW zum 1. Januar 2013.?Es ist abzusehen, dass in Zukunft auch auf anderen Baustellen in Deutschland Baumaschinen einen Russpartikelfilter vorweisen müssen. Stuttgart 21 macht den Anfang. Im Tunnelbau ist es ohnehin längst ein Thema, genauso bei Geräten, wenn sie in geschlossenen Räumen arbeiten. Sogar in der Schweiz wird auf Baustellen nicht mehr ohne Russpartikelfilter gearbeitet. Das Ausland ist uns hier voraus", weiß Matthias Sobiak, Leiter des Servicezentrums der Zeppelin Niederlassung Böblingen, aufgrund seiner Erfahrung. Zusammen mit Waldemar Karsten von der Physitron GmbH machte er auf die Möglichkeit aufmerksam, Baumaschinen mit Dieselpartikelfilter nachzurüsten, was jede Zeppelin Niederlassung in Deutschland übernimmt. Gemeinsam zeigten Matthias Sobiak und Waldemar Karsten Beispiele aus der Praxis sowie verschiedene Systeme, wie Russfilter mit aktiver und passiver Regeneration. Darüber hinaus klärten sie auch die Anwesenden darüber auf, wie die Filter gereinigt werden und welche Möglichkeiten es hinsichtlich der Miete gibt. Im Anschluss standen Zeppelin Servicemitarbeiter den Anwesenden in der neuen Zeppelin Werkstatt, welche einen Tag später in Betrieb genommen wurde, bei Fragen Rede und Antwort.Einer davon war auch Frank Roller, Werkstattmeister der Otto Morof Tief- und Straßenbau GmbH. Erst kürzlich stattete der 1960 gegründete Betrieb seinen neuen Cat Kurzheckbagger 305CCR mit einem Wechselfiltersystem aus. Diesen will das Unternehmen auch bei einem weiteren Kurzheckbagger, einen Cat 308CCR, anbauen können, wenn die Baumaschine im Frühjahr ausgeliefert und falls es für den Einsatz erforderlich ist. Das Tief- und Straßenbauunternehmen arbeitet mit den Baggern unter anderem in Hallen, wo Fundamente abzubrechen sowie auszuheben sind, was rund zehn Prozent der Tätigkeiten ausmacht. Das klassische Kerngeschäft sind Straßen-, Erd-, Kanal- sowie Hochbau und Betonsanierungen, welche mit rund 180 Mitarbeitern in Baden-Württemberg ausgeführt werden.?Mit dem Wechselfilter sind wir flexibel bei Hallenarbeiten, weil er nur verwendet wird, wenn er benötigt wird", so der Werkstattmeister, den der Kosten-Nutzen-Faktor genauso wie der unkomplizierte An- und Abbau überzeugt hat. ?Bei den langen Laufzeiten und den Anschaffungskosten der Maschinen lohnt es sich, den Filter nachzurüsten. Unser Unternehmen ist grundsätzlich sehr praxisorientiert. Darum suchen wir nach einfachen und unkomplizierten Wegen. In rund 30 Minuten ist der Filter an- und abmontiert. Wir müssen lediglich darauf achten, aschearmes Öl zu verwenden", meint Frank Roller. Um festzustellen, wie sich der Filter auf den Ausstoß an Russpartikeln auswirkt, wurden vor- und nachher Trübungsmessungen durchgeführt. ?Der Anteil der Russpartikel ging deutlich nach unten", so Roller. Seine Auftraggeber dürfte das freuen. ?Wir hätten es uns einfach machen und eine Maschine mit dem entsprechenden Filter mieten können. Doch wir wollen unsere eigenen Geräte haben, um Präsenz zu zeigen und unseren Kunden demonstrieren, dass wir uns mit dem immer wichtiger werdenden Thema Emissionen beschäftigen", erklärt er.Seine Werkstatt bezieht nicht nur Filter über die Zeppelin Niederlassung Böblingen, sondern auch anderes Baumaschinen-Zubehör, wie Schläuche und Baggerzähne sowie Öl- und Schmierstoffe. ?Wir legen Wert auf Original-Teile und wollen kein gemischtes Lager mit den verschiedensten Ersatzteilen unterschiedlicher Anbieter haben. Denn ändert sich was beim Hersteller, bleiben wir im schlimmsten Fall darauf sitzen", befürchtet Roller. Bezog er früher das Hydrauliköl für seine Maschine von drei verschiedenen Anbietern, nimmt er nun ausschließlich Cat-Original-Öle her. Drauf gebracht, welche Kostenvorteile dies mit sich bringt, hat ihn der Zeppelin Kundenstammtisch ? eine Veranstaltungen, welche Zeppelin in regelmäßigen Abständen zu einem Servicethema, wie Öle oder Laufwerksketten, durchführt ? ähnlich wie der Informationsaustausch zum Thema Russpartikelfilter.Mehr News aus der Baumaschinenbranche... Bauforum24 TV Video: Cat Kettenbagger 336E mit Tier4 weitere Informationen: www.zeppelin.de(Foto: Zeppelin) Zitieren
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