Pflanzenöl / Biodiesel bei Bau- & Landmaschinen?

[André 139]

Atlas Weyhausen verwendet bei den Radladern auch Panolin als Hydrauliköl (siehe Panolin Website für Fakten zu PANOLIN HLP SYNTH).

Was Biodiesel anbelangt kommen die Motorenhersteller zunehmend in Konflikt mit den neuen Emissionsnormen. Insbesondere die modernen Common Rail Systeme die mit extrem hohen Drücken arbeiten, sind auf Biodiesel oftmals nicht gut zu sprechen.

Ein Sonderfall sind dann noch die Fälle wo statt Biodiesel Rapsöl als Kraftstoff verwendet wird.

Wen es interessiert: Die Universität Hohenheim (Landesanstalt für landwirtschaftliches Maschinen und Bauwesen) hat einen Versuch gemacht und beobachtet wie sich unterschiedliche Mischungsverhältnisse auf die Motoren auswirken. Die Fotos der völlig verkokten Einspritzdüsen lassen den Betrieb mit Rapsöl nicht empfehlenswert erscheinen.

Den Abschlussbericht des "100 Schlepper Programms" gibt es hier als PDF:

Davon abgesehen laufen aber mittlerweile einige Flotten mit Biodiesel (RME).
Papenburg hat laut meinen Infos komplett auf Biodiesel umgestellt. Bei grossen Flotten kommen dann zumindest vom Kraftstoffpreis Ersparnisse zusammen die schnell an der 1 Millionen Euro Grenze kratzen.

Was meine persönlichen Erfahrungen mit Biodiesel anbelangt kann ich es nicht empfehlen. Der Mehrverbrauch zehrt die Ersparnis schon fast auf. Dazu kommen verkürzte Wartungsintervalle wie z.B. Kraftstoff Filter entwässern.

[MC86 5]

Also wir beziehen unseren Diesel aus einer Zentraltankstelle (jeweils eine auf beiden Bauhöfen), nur bei extremen Baustellen z.B 7 Bagger über 25to fährt man den Diesel gleich direkt vom Lieferant mit dem Tankwagen zur Baustelle. Aber einen Energieumstieg müsste man einfach von Oben her (also politisch) fördern, dass ist das selbe wie mit dem Erdgas, wenn es in ganz Vorarlberg 2 Tankstellen für Erdgas gibt, muss man sich nicht wundern, dass die Erdgasautos nicht gerade wie Pilze aus dem Boden schießen. Allerdings wäre der Diesel der auf Rapsöl basiert, auch in anderer Hinsicht sinnvoll, es wäre für Europas Landwirtschaft sicher besser, benötigten Raps anzubauen, als sinnlos subventionierte Zuckerrüben etc, oder sowas, was mann viel billiger wo anders anbauen könnte.

[D9G 7]

Hier ein Erfahrungsbericht eines Forstamtes mit verschiedenen Fahrzeugen und Maschinen: http://www.ufop.de/download/Forst.pdf

Deren Hauptprobleme waren schlechter Kaltstart und Schmutzpartikel, die durch Biodiesel gelöst wurden

[André 139]

Heute habe ich mit dem Werkstattleiter von der Wismut GmbH über das Thema RME (Biodiesel) gesprochen. Die Wismut GmbH setzt seit einiger Zeit ausschliesslich Biodiesel ein. Jährlich werden dadurch etwa 2 Millionen Euro gespart. Die Maschinen laufen alle ohne Probleme, allerdings liegen keine wirklichen Langzeit Tests vor.

Ganz klares Argument: Den Liter Biodiesel kauft der Grossabnehmer zu reellen Preisen um 80 Cents pro Liter ein. Tankstellen für den Normalverbraucher halten sich da gerne (ohne kausalen Zusammenhang) an den regulären Diesel und sind in unserer Gegend lediglich 10 Cents günstiger. Bei leiglich 10 Cents ist die Ersparnis allerdings allein durch den Mehrverbrauch aufgezehrt.

Beobachtung bei den Grossgeräten der Wismut: Die Motoren russen nicht sichtbar was ein echter Beitrag zum Umweltschutz ist. Den gleichen Effekt konnte ich bei meinem TDI beobachten. Auch bei Wechsel von Teillast auf Volllast kein Russ!

[meisterLars 262]

Zum Thema Biodiesel:

Das haben wir bei uns in der Firma auch mal angedacht, allerdings gabs da echte Probleme mit der Freigabe der Motorenhersteller.
Und dann nur zum Teil umrüsten bringt auch nix.
Des weiteren gibts das Problem der Verfügbarkeit. Biodiesel gibts halt nicht an jeder Tanke umme Ecke...

Ansonsten fahren unsere JCBs (bis auf den 408) mit Panolin, weil wir oft in Wasserwerken oder Wasserschutzgebieten arbeiten.