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Bauarbeiter mit Angst um den Arbeitsplatz erpresst


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Geschrieben
Es macht im Moment wirklich keinen Spaß mehr aufm Bau zu arbeiten!!

Also Weihnachtsgeld habe ich die letzten 2 Jahre keines mehr bekommen, rein gar nichts.

Von der tariflichen Lohnerhöhung im Jahr 2004 habe ich auch nichts gesehen mad_red.gif

Spesen wurden auch gekürtzt, sogar rükwirkend mad_red.gif

Chef meinte, wenns einem Mitarbeiter nicht passt, kann dieser ja vor Gericht gehen, wenn dieser dann den Prozeß gewinnt bekommt dieser dann auch alles bezahlt, aber anschliesend auch die Kündigung wacko.gif

So werden die Mitarbeiter eingeschüchtert!!! Eigentlich ne bodenlose Frechheit!!!

Deswegen werde ich Augen und Ohren offen halten und mich in Ruhe nach nem neuen Arbeitgeber umschauen wink.gif

So long

Jörg

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Geschrieben (bearbeitet)
eigentlich wollte ich mich zu themen dieser art nicht äussern, da ich zwischen den fronten arbeitgeber-arbeitnehmer stehe. ein problem habe ich mit den aussagen die firmenchefs verdienen sich dumm und dämlich mit dem lohndumping oder haften für nix. der grossteil der handwerker in deutschland sind für klein und kleinere mittelbetriebe tätig. die situation ist dort meistens immer noch so, das wenn die firma platt ist auch der inhaber mit platt geht, egal ob gmbh, personenfirma oder sonst was. dass mancher irgendwie versucht wieder aufzumachen ist auch klar, irgendwas muss er arbeiten und eine anstellung derzeit finden, evtl auch noch bei einem ehemaligen konkurenten ist derzeit schwer möglich. dass es schwarze schafe gibt, die die nummer insolenz zu bereicherung ziehen passt zu unserer geiz ist geil mentalität und streite ich nicht ab.

zu dieser geiz ist geil sache passen auch die zeitungsartikel. eienr der vorschreiber bringt einen link zu einem artikel. heute regt sich einer auf über die 3,80euro die stunde. was schreiben denn die zeitungen über baustellen. der termin wurde eingehalten, die kostenschätzung wurde eingehalten. mit welchen mitteln das passiert, interessiert normalerweise niemand von der zeitung. ich glaube nicht dass es meinem chef spass macht die leute samstags, sonntags oder länger rauszuschicken, mir macht es zumindest keinen spass. nur leider könen wir die teilweise utopischen terminvorgaben nur so einhalten und andere aufträge gibt es kaum mehr.
wobei mein arbeitgeber ohne subs arbeitet und wir eigentlich alle leistungen bekommen. unser chef versucht es eben auf dem weg hervorragende ausrüstung, zufriedenes, motiviertes personal und dadurch qualität. da ich die kalkulationen mache, sehe ich jedoch, dass es für uns immer problematischer wird.
gelegentlich kannst du mal mit einem langjährigen kunden über 1-2 prozent mehr reden, aber im endeffekt bekommst du den billigsten preis hingeworfen und "friss oder stirb". dabei weiss der kunde, dass unsere leistung besser ist, er will es nur nicht bezahlen.
den vorreiter macht natürlich unser staat. da wird immer das wirtschaftlich günstigste angebot genommen. da werden irrsinnige termin verlangt. da erzählen dir leute mit 35-40h wochen, dass du tag und nacht arbeiten musst, weil ein genehmigungsverfahren eben sich so lange gezogen hat, weil das amt überlastet ist. mit welchen leuten ist uns egal, nur werden sie fertig. irgendwie kapiert bei uns noch keiner, die arbeiter und angestellten die von der agentur für arbeit arbeitslosengeld beziehen, zahlen keine steuern.
die vorteile des subs liegen jedoch nicht nur im arbeiten ohne arbeitszeitbeschränkung. krankengeld, zvk, berufsgenossenschaftsbeiträge, urlaubsgeld, weihnachtsgeld, an alles brauchst du nicht mehr denken. dazu fehlen dem staat lohnsteuer, der kirche kirchensteuer, jetzt wird der ein oder andere denken, das wird doch bezahlt, aber es gibt eben wege mit dem man das wieder bekommt. um diese gelddimensionen ein bisschen darzustellen, eine baufirma, die so 50 mitarbeiter beschäftigt, bezahlt rein an berufsgenossenschaftsbeiträgen ca. 120.000 € im jahr. die berechnung erfolgt über die lohnsummen. nimmt die firma nur noch 10 mitarbeiter und holt sich dafür ein paar subs oder ich-ag´s liegt der beitrag bei 20.000 €, weil man auf baustellen natürlich höher eingestuft ist und das büropersonal, das man immer noch braucht, billiger kommt. man bekommt da zwar wieder eine erhöhung der beiträge aber bei weniger leuten ist das wurscht, die erhöhung kommt ohnehin, da die berufsgenossenschaften ihre beiträge ohnehin ständig erhöhen, da sie konkursausfälle haben, die haben die firmen leider auch.
mein persönliches nächstes problem liegt bei den verbänden, kreishandwerkschaft, innung usw. bieten dir kurse an, wie gründe ich einen firma in tschechien. leben wollen sie aber von dem geld, das hier erwirtschaftet werden muss. die gewerkschaften haben ihre bauten auch aus kostengründen mit subs bauen lassen.
ich habe für mich persönlich ein paar schlüsse gezogen, ich kaufe nur noch dort ein, wo ich weiss, dass firmen aus der region beschäftigt werden. ich kaufe meine brötchen nicht bei dem bäcker, der seinen bau über eine firma mit polnischen subs hochgezogen hat, wir hatten neulich einen autohändler im büro, der meinte sein autohaus muss mit russen gebaut werden, ich bin inzwischen der meinung, die sollen ihre brötchen, autos dorthin verkaufen, polen, russland usw. im kleinen geht das.
was sich hier geschrieben habe, ist meine perönliche meinung, ich kann da auch schief liegen und bin auch mit den rechtsgrundlagen nicht so bewandert wie so mancher andere hier.
einen schönen sonntag bearbeitet von T.V.
Geschrieben
Ich glaub das niemand Freiwillig auf Lohn verzichtet .
Wo das alles endet hab ich oben gepostet .
Im Sommer arbeiten bis man Schwarz wird , auch Samstags , Urlaubssperre
und das ganze ,Urlaub und Überstunden ,im Winter abfeieren .
Wen keine Beschäftigung da ist werden Arbeiter so oder so entlassen .
Vermehrt werden dan Subs für die Firmen arbeiten .
Das was die Gewerkschaft meint was gut sein soll ist ein Schuss nach hinten und nochmals eine Verschlechterung der Arbeitnehmer .
Als Maschinist mach ich mir weniger Sorgen um meinen Arbeitsplatz , Motto :kannste was biste was .
Wie schon gesagt wurde : es macht keinen Spass mehr auf dem Bau zu arbeiten .
Geschrieben
Jetzt muss ich meinen Vorrednern Recht geben. Firmenchefs verdienen sich auch nicht dumm und dämlich, das habe ich nie gesagt, zumindestens nicht am Bau. Die betreiben einen ruinösen Wettbewerb und geben das was sie den Leuten nicht zahlen weiter. Dadurch haben die nicht einen Cent mehr in der Tasche. Für viele ist es auch der Kampf ums nackte Überleben. Es geht geht darum, das derjenige
Arbeitgeber egal mit 3 oder 300 Beschäftigten. der sich an Recht und Ordnung hält nicht der Dumme sein darf. Und derjenige der das nicht tut darf sich nicht auf diese unlautere Art Aufträge sichern.
Ich habe nichts gegen Arbeitgeber, nur weil ich in der Gewerkschaft bin, meiner ist auch im Arbeitgeberverband, noch dazu Präsident. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis und der Firma geht es blendend.

Ohne gute Leute ist die Firma nichts. Gute Leute bekommt man aber nicht zum Billiglohn. Hüchstens kurfristig, und bei der nächsten Gelegenheit sind die weg.

Wenn die AG mit den Löhnen nicht klarkommen müssen sie sich mit der Gewerkschaft einigen, das ist ihre Aufgabe. Aber die Bedingungen müssen für alle gleich sein. Ich meine, ohne Fläschentarifvertrag geht es nicht.

Und die öffentliche Hand hat auch Verantwortung. In Aachen wurden vorgestern die deutschen Arbeitnehmer nach Hause geschickt und die Rumänen arbeiten weiter. Bei zwei großen öffentlichen Baustellen. Auf einer ist im November ein Rumäne tödlich verunglückt, vom Gerüst gefallen.

Sowas muss in die örtliche Zeitung. Meist ist es die Gewerkschaft die da aktiv wird, und das ist gut so.

In Athen sind durch den immensen Druck durch die Zeitvorgaben bei den Olympischen Bauten 14 Menschen ums Leben gekommen. Die Bauarbeiter haben daraufhin gestreikt. Das war das erste mal das man dafür gestreikt hat.

Die planen 10 Jahre und dann soll das alles in 6 Monaten fertig.
Wir müssen uns wehren, das dürfen wir nicht alles hinnehmen. Wer mit 50 nicht mehr kann, bekommt einen Job als Tankstellenkassierer angeboten, ob einer frei ist ist egal. Von 14 Euro 78 auf 7 Euro wenn man Glück hat. Wer selbst das nicht mehr kann, kann noch in der Selbstbedienungsgarderobe oder Pförtner oder Call Center arbeiten und bekommt dann die halbe Rente. Meist sind das 400 bis 450 Euro. Wenn das nicht frei ist muss man stempeln und bekommt Stempelgeld (begrenzt) in Höhe des Berufes für den man dem Arbeitsmarkt noch zur Verfügung steht und nicht für das wo man seine Beiträge eingezahlt hat.

Ich kenne das alles aus meiner Praxis und die Devise muss wohl lauten: Sei schlau, meide den Bau.

Einzigster Lichtblick der sich abzeichnet, wie der Kollege sagt. Gute Maschinisten, Poliere, Facharbeiter sind heute schon gesucht. Und bald kann man sich die Firmen wieder aussuchen wenn man was kann. Nicht nur deshalb ist Qualifikation und lebenslanges Lernen eine gute Vorraussetzung für einen guten Job in einer guten Firma. smile.gif

Nur gemeinsam kommt man aus der Krise. Wenn der AG ehrlich ist und Probleme hat, sorgen die Arbeitnehmer auch mit dafür, dass man da wieder rauskommt.

Die Menschen, die Familie haben und Verantwortung für die daheim, die damit zu erpressen und Gelder zu unterschlagen ist kriminell. Dafür brauchen wir die Gewerkschaft, Betriebsräte mit Rückgrat und Männer vom Bau, die sich nicht den Schneid abkaufen lassen. Nichts gegen die Arbeitgeber allgemein,auf keinen Fall, aber gegen die schwarzen Schafe, die schon fast den größten Teil der Herde ausmachen, denn Recht muss auch Recht bleiben. Auch um die ehrlichen Arbeitgeber zu schützen.

Wie gesagt: Es soll der bessere den Auftrag bekommen und nicht der, der seine Leute am Meisten bescheißt.
Geschrieben
obwohl ich die zukunftschancen für arbeit am bau bescheiden finde, hat die derzeitige wirtschaftliche situation auch etwas "amüsantes".... jetzt spüren auch die beschäftigten z.b. der autoindustrie, was es heisst, gegen einen schier übermächtigen konkurrenten anzutreten, der arbeitskraft zu unterirdischen löhnen anbietet, der es ermöglicht fabriken subventioniert hochzuziehen, der in bezug auf arbeitssicherheit, arbeitsrecht, umweltschutz mit minimalanforderungen anbietet...ein kampf, den man am bau bei uns schon verloren hat.... nur der bau interessiert in deutschland niemand, da da ohnehin nur die "minderbemittelten" gelandet sind... wobei ich mich natürlich frage, was ist eine geistig hochwertigere betätigung, mauern anlegen oder zündkerzen verpacken....
an den betriebsratsvorsitzenden habe ich dann schon die fragen, bekommen eure firmen einen öffentlichen auftrag weil sie besser sind, weil sie vielleicht keine subs einsetzen, weil sie die mitarbeiter weniger bescheissen... wenns so ist, muss ich mich dort bewerben.. wink.gif

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